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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Siebennde Capitel.
Was hebest du die eine nach der andern/
Und lässest beyde durch die Hände wandern?
Das Urteihl soll nun sprechen deine Wahl/
ob treue Dienst ein Käiser auch bezahl.
III. Du hast gewählt. Nun öffnet ihm die seine!
Was hat er? Bley? Jst nun die Schuld nit deine/
und deines Glücks? Wir gönnten dir das Gold;
das Unglück nur es dir nit gönnen wolt.
Du hattst das Glück/ wie die Lateiner sagen/
nit in der Hand. Du magst dich selbst anklagen.
Vönnöten wär/ daß du itzt deine Hand/
wie Mutius/ auch strafftest mit dem Brand.
Sie griff nach Bley/ sie hat deß Golds gefehlet:
sie hat/ vor Glück/ das Unglück dir erwählet.
Bekenn/ du bist selbst deines Unglücks Schmid;
Denk über Uns zu klagen ferner nit.
Dich hat gemünzt zum Heller dein Geschicke:
du bleibest wol so arm an reichem Glücke:
kein Tahler wirst du werden nimmer mehr
ob Crösus auch dein Herr/ du Jrus! wär.
So schick dich nun/ gedültig das zu leiden/
was dir Gestirn/ Geschick und Glück bescheiden.
Wer stäts verlangt/ was ihm doch ist versagt/
gewinnet nichts/ und sich nur selber plagt.
Wer das/ was er ihm wünschet/ nicht kan haben/
der nehm vor gut mit unversagten Gaben.
Ein weiser Mann tuht gerne/ was er muß:
die Ungedult macht bittrer den Verdruß.
So magst du nun dein Bley zu Hause tragen/
von deinem Glück und Unsrer Milde sagen.
Trag auch mit dir/ was du von Uns gehört/
und sag: diß hat ein Käiser mich gelehrt.
Das
Das Sieben̄de Capitel.
Was hebeſt du die eine nach der andern/
Und laͤſſeſt beyde durch die Haͤnde wandern?
Das Urteihl ſoll nun ſprechen deine Wahl/
ob treue Dienſt ein Kaͤiſer auch bezahl.
III. Du haſt gewaͤhlt. Nun oͤffnet ihm die ſeine!
Was hat er? Bley? Jſt nun die Schuld nit deine/
und deines Gluͤcks? Wir goͤnnten dir das Gold;
das Unglück nur es dir nit goͤnnen wolt.
Du hattſt das Gluͤck/ wie die Lateiner ſagen/
nit in der Hand. Du magſt dich ſelbſt anklagen.
Voͤnnoͤten waͤr/ daß du itzt deine Hand/
wie Mutius/ auch ſtraffteſt mit dem Brand.
Sie griff nach Bley/ ſie hat deß Golds gefehlet:
ſie hat/ vor Gluͤck/ das Unglück dir erwaͤhlet.
Bekenn/ du biſt ſelbſt deines Ungluͤcks Schmid;
Denk uͤber Uns zu klagen ferner nit.
Dich hat gemünzt zum Heller dein Geſchicke:
du bleibeſt wol ſo arm an reichem Glücke:
kein Tahler wirſt du werden nimmer mehr
ob Croͤſus auch dein Herꝛ/ du Jrus! waͤr.
So ſchick dich nun/ gedültig das zu leiden/
was dir Geſtirn/ Geſchick und Gluͤck beſcheiden.
Wer ſtaͤts verlangt/ was ihm doch iſt verſagt/
gewinnet nichts/ und ſich nur ſelber plagt.
Wer das/ was er ihm wuͤnſchet/ nicht kan haben/
der nehm vor gut mit unverſagten Gaben.
Ein weiſer Mann tuht gerne/ was er muß:
die Ungedult macht bittrer den Verdruß.
So magſt du nun dein Bley zu Hauſe tragen/
von deinem Glück und Unſrer Milde ſagen.
Trag auch mit dir/ was du von Uns gehoͤrt/
und ſag: diß hat ein Kaͤiſer mich gelehrt.
Das
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[162/0232] Das Sieben̄de Capitel. Was hebeſt du die eine nach der andern/ Und laͤſſeſt beyde durch die Haͤnde wandern? Das Urteihl ſoll nun ſprechen deine Wahl/ ob treue Dienſt ein Kaͤiſer auch bezahl. III. Du haſt gewaͤhlt. Nun oͤffnet ihm die ſeine! Was hat er? Bley? Jſt nun die Schuld nit deine/ und deines Gluͤcks? Wir goͤnnten dir das Gold; das Unglück nur es dir nit goͤnnen wolt. Du hattſt das Gluͤck/ wie die Lateiner ſagen/ nit in der Hand. Du magſt dich ſelbſt anklagen. Voͤnnoͤten waͤr/ daß du itzt deine Hand/ wie Mutius/ auch ſtraffteſt mit dem Brand. Sie griff nach Bley/ ſie hat deß Golds gefehlet: ſie hat/ vor Gluͤck/ das Unglück dir erwaͤhlet. Bekenn/ du biſt ſelbſt deines Ungluͤcks Schmid; Denk uͤber Uns zu klagen ferner nit. Dich hat gemünzt zum Heller dein Geſchicke: du bleibeſt wol ſo arm an reichem Glücke: kein Tahler wirſt du werden nimmer mehr ob Croͤſus auch dein Herꝛ/ du Jrus! waͤr. So ſchick dich nun/ gedültig das zu leiden/ was dir Geſtirn/ Geſchick und Gluͤck beſcheiden. Wer ſtaͤts verlangt/ was ihm doch iſt verſagt/ gewinnet nichts/ und ſich nur ſelber plagt. Wer das/ was er ihm wuͤnſchet/ nicht kan haben/ der nehm vor gut mit unverſagten Gaben. Ein weiſer Mann tuht gerne/ was er muß: die Ungedult macht bittrer den Verdruß. So magſt du nun dein Bley zu Hauſe tragen/ von deinem Glück und Unſrer Milde ſagen. Trag auch mit dir/ was du von Uns gehoͤrt/ und ſag: diß hat ein Kaͤiſer mich gelehrt. Das

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/232>, abgerufen am 25.11.2024.