Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Fünfte Capitel. von den himmlischen Cörpern: Ein an-dere Klarheit hat die Sonne/ ein an- dere Klarheit hat der Mond/ ein an- dere Klarheit haben die Sterne. Dann ein Stern übertrifft den an- dern nach der Klarheit/ I. Cor. XV. 41. 42. So oft wir nun solches sehen/ daß der Stern/ als die Sonne so hell/ so mäch- tig/ so glänzend: ein anderer dagegen/ als der Hesperus, oder Spica virginis, zwar auch schön/ subtil/ klar: doch dem Liecht und der Würkung nach der Sonnen nicht gleich; ein anderer/ als Comae Berenices viel dumperer und dicker sind/ deren doch ein jeder so seyn und bleiben muß/ wie ihn sein Schöpfer gemacht hat/ so oft kan ein Mensch selbst seinen Gedanken wehren/ entweder sich zu betrüben/ weil ihn Gott/ so zu reden/ zu keiner Sonne oder Morgen- stern gemacht hat; oder zu neiden/ daß ein Anderer den grossen Glantz seiner Eh- ren/ die hohe Macht seiner Gewalt/ das helle Liecht seiner Glori und Nahmens hat/ da er etwan kaum ein dunkles Sternlein wor- den ist. Er gedenke: Zur Sonnen hat Gott nur
Das Fuͤnfte Capitel. von den himmliſchen Coͤrpern: Ein an-dere Klarheit hat die Sonne/ ein an- dere Klarheit hat der Mond/ ein an- dere Klarheit haben die Sterne. Dann ein Stern uͤbertrifft den an- dern nach der Klarheit/ I. Cor. XV. 41. 42. So oft wir nun ſolches ſehen/ daß der Stern/ als die Sonne ſo hell/ ſo maͤch- tig/ ſo glaͤnzend: ein anderer dagegen/ als der Heſperus, oder Spica virginis, zwar auch ſchoͤn/ ſubtil/ klar: doch dem Liecht und der Wuͤrkung nach der Sonnen nicht gleich; ein anderer/ als Comæ Berenices viel dumperer und dicker ſind/ deren doch ein jeder ſo ſeyn und bleiben muß/ wie ihn ſein Schoͤpfer gemacht hat/ ſo oft kan ein Menſch ſelbſt ſeinen Gedanken wehren/ entweder ſich zu betruͤben/ weil ihn Gott/ ſo zu reden/ zu keiner Sonne oder Morgen- ſtern gemacht hat; oder zu neiden/ daß ein Anderer den groſſen Glantz ſeiner Eh- ren/ die hohe Macht ſeiner Gewalt/ das helle Liecht ſeiner Glori und Nahmens hat/ da er etwan kaum ein dunkles Sternlein wor- den iſt. Er gedenke: Zur Sonnen hat Gott nur
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0174" n="108"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Fuͤnfte Capitel.</hi></fw><lb/> von den himmliſchen Coͤrpern: <hi rendition="#fr">Ein an-<lb/> dere Klarheit hat die Sonne/ ein an-<lb/> dere Klarheit hat der Mond/ ein an-<lb/> dere Klarheit haben die Sterne.<lb/> Dann ein Stern uͤbertrifft den an-<lb/> dern nach der Klarheit/</hi> <hi rendition="#aq">I. Cor. XV.</hi><lb/> 41. 42. So oft wir nun ſolches ſehen/ daß<lb/> der Stern/ als die Sonne ſo hell/ ſo maͤch-<lb/> tig/ ſo glaͤnzend: ein anderer dagegen/ als<lb/> der <hi rendition="#aq">Heſperus,</hi> oder <hi rendition="#aq">Spica virginis,</hi> zwar<lb/> auch ſchoͤn/ ſubtil/ klar: doch dem Liecht und<lb/> der Wuͤrkung nach der Sonnen nicht<lb/> gleich; ein anderer/ als <hi rendition="#aq">Comæ Berenices</hi><lb/> viel dumperer und dicker ſind/ deren doch<lb/> ein jeder ſo ſeyn und bleiben muß/ wie ihn<lb/> ſein Schoͤpfer gemacht hat/ ſo oft kan ein<lb/> Menſch ſelbſt ſeinen Gedanken wehren/<lb/> entweder ſich <hi rendition="#fr">zu betruͤben/</hi> weil ihn Gott/<lb/> ſo zu reden/ zu keiner Sonne oder Morgen-<lb/> ſtern gemacht hat; oder <hi rendition="#fr">zu neiden/</hi> daß<lb/> ein Anderer den groſſen Glantz ſeiner Eh-<lb/> ren/ die hohe Macht ſeiner Gewalt/ das helle<lb/> Liecht ſeiner Glori und Nahmens hat/ da<lb/> er etwan kaum ein dunkles Sternlein wor-<lb/> den iſt. Er gedenke: Zur Sonnen hat Gott<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [108/0174]
Das Fuͤnfte Capitel.
von den himmliſchen Coͤrpern: Ein an-
dere Klarheit hat die Sonne/ ein an-
dere Klarheit hat der Mond/ ein an-
dere Klarheit haben die Sterne.
Dann ein Stern uͤbertrifft den an-
dern nach der Klarheit/ I. Cor. XV.
41. 42. So oft wir nun ſolches ſehen/ daß
der Stern/ als die Sonne ſo hell/ ſo maͤch-
tig/ ſo glaͤnzend: ein anderer dagegen/ als
der Heſperus, oder Spica virginis, zwar
auch ſchoͤn/ ſubtil/ klar: doch dem Liecht und
der Wuͤrkung nach der Sonnen nicht
gleich; ein anderer/ als Comæ Berenices
viel dumperer und dicker ſind/ deren doch
ein jeder ſo ſeyn und bleiben muß/ wie ihn
ſein Schoͤpfer gemacht hat/ ſo oft kan ein
Menſch ſelbſt ſeinen Gedanken wehren/
entweder ſich zu betruͤben/ weil ihn Gott/
ſo zu reden/ zu keiner Sonne oder Morgen-
ſtern gemacht hat; oder zu neiden/ daß
ein Anderer den groſſen Glantz ſeiner Eh-
ren/ die hohe Macht ſeiner Gewalt/ das helle
Liecht ſeiner Glori und Nahmens hat/ da
er etwan kaum ein dunkles Sternlein wor-
den iſt. Er gedenke: Zur Sonnen hat Gott
nur
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |