Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Vierte Capitel. ches vorher gesehen/ und vermittels sol-ches Grabens/ den oder den/ mit diesem Schatz/ nach seiner Göttlichen Vorsorg bereichern wollen/ läßt sichs nicht sagen: Durch ein blindes unbesonnenes zufälliges Wesen sey dem/ der oder der Schatz wor- den: sondern Gottes Vorsorg/ GOttes Ordnung sey es/ solcher gestalt/ wie der arbeitsame und tieffsinnige Thomas de Aquino spricht/ (*) in quantum homo a Deo inclinatur ad aliquid eligendum (faciendum) cui conjunctum est aliquod commodum quod eligens non conside- rat, das ist/ weil ein Mensch von Gott geneigt und getrieben wird etwas zu- erwehlen (zu tuhn/) daran diß oder jenes nutz- und heilsamliches hänget/ welches eben der Mensch vorher nit gewust/ nicht gesucht hat/ und daher von andern Menschen fortunat oder glückseelig genennet wird. Etwas dergleichen ist an dem Exempel Petri zu sehen/ da ihn der Herr Jesus heißt den An- gel werffen/ und dabey andeutet: daß der erste (*) Thomas Lib. III. contra gent. c. 92.
Das Vierte Capitel. ches vorher geſehen/ und vermittels ſol-ches Grabens/ den oder den/ mit dieſem Schatz/ nach ſeiner Goͤttlichen Vorſorg bereichern wollen/ laͤßt ſichs nicht ſagen: Durch ein blindes unbeſonnenes zufaͤlliges Weſen ſey dem/ der oder der Schatz wor- den: ſondern Gottes Vorſorg/ GOttes Ordnung ſey es/ ſolcher geſtalt/ wie der arbeitſame und tieffſinnige Thomas de Aquino ſpricht/ (*) in quantum homo à Deo inclinatur ad aliquid eligendum (faciendum) cui conjunctum eſt aliquod commodum quod eligens non conſide- rat, das iſt/ weil ein Menſch von Gott geneigt und getrieben wird etwas zu- erwehlen (zu tuhn/) daran diß oder jenes nutz- und heilſamliches haͤnget/ welches eben der Menſch vorher nit gewuſt/ nicht geſucht hat/ und daher von andern Menſchen fortunat oder gluͤckſeelig genennet wird. Etwas dergleichen iſt an dem Exempel Petri zu ſehen/ da ihn der Herꝛ Jeſus heißt den An- gel werffen/ und dabey andeutet: daß der erſte (*) Thomas Lib. III. contra gent. c. 92.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0160" n="96"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Vierte Capitel.</hi></fw><lb/> ches vorher geſehen/ und vermittels ſol-<lb/> ches Grabens/ den oder den/ mit dieſem<lb/> Schatz/ nach ſeiner Goͤttlichen Vorſorg<lb/> bereichern wollen/ laͤßt ſichs nicht ſagen:<lb/> Durch ein blindes unbeſonnenes zufaͤlliges<lb/> Weſen ſey dem/ der oder der Schatz wor-<lb/> den: ſondern Gottes Vorſorg/ GOttes<lb/> Ordnung ſey es/ ſolcher geſtalt/ wie der<lb/> arbeitſame und tieffſinnige <hi rendition="#aq">Thomas de<lb/> Aquino</hi> ſpricht/ <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Thomas Lib. III. contra gent. c. 92.</hi></hi></note> <hi rendition="#aq">in quantum homo<lb/> à <hi rendition="#k">Deo</hi> inclinatur ad aliquid eligendum<lb/> (faciendum) cui conjunctum eſt aliquod<lb/> commodum quod eligens non conſide-<lb/> rat,</hi> das iſt/ <hi rendition="#fr">weil ein Menſch von Gott<lb/> geneigt und getrieben wird etwas zu-<lb/> erwehlen</hi> (zu tuhn/) <hi rendition="#fr">daran diß oder<lb/> jenes nutz- und heilſamliches haͤnget/<lb/> welches eben der Menſch vorher nit<lb/> gewuſt/ nicht geſucht hat/ und daher<lb/> von andern Menſchen</hi> <hi rendition="#aq">fortunat</hi><lb/><hi rendition="#fr">oder gluͤckſeelig genennet wird.</hi> Etwas<lb/> dergleichen iſt an dem Exempel Petri zu<lb/> ſehen/ da ihn der Herꝛ Jeſus heißt den An-<lb/> gel werffen/ und dabey andeutet: daß der<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">erſte</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [96/0160]
Das Vierte Capitel.
ches vorher geſehen/ und vermittels ſol-
ches Grabens/ den oder den/ mit dieſem
Schatz/ nach ſeiner Goͤttlichen Vorſorg
bereichern wollen/ laͤßt ſichs nicht ſagen:
Durch ein blindes unbeſonnenes zufaͤlliges
Weſen ſey dem/ der oder der Schatz wor-
den: ſondern Gottes Vorſorg/ GOttes
Ordnung ſey es/ ſolcher geſtalt/ wie der
arbeitſame und tieffſinnige Thomas de
Aquino ſpricht/ (*) in quantum homo
à Deo inclinatur ad aliquid eligendum
(faciendum) cui conjunctum eſt aliquod
commodum quod eligens non conſide-
rat, das iſt/ weil ein Menſch von Gott
geneigt und getrieben wird etwas zu-
erwehlen (zu tuhn/) daran diß oder
jenes nutz- und heilſamliches haͤnget/
welches eben der Menſch vorher nit
gewuſt/ nicht geſucht hat/ und daher
von andern Menſchen fortunat
oder gluͤckſeelig genennet wird. Etwas
dergleichen iſt an dem Exempel Petri zu
ſehen/ da ihn der Herꝛ Jeſus heißt den An-
gel werffen/ und dabey andeutet: daß der
erſte
(*) Thomas Lib. III. contra gent. c. 92.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |