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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Vierte Capitel.
den/ daß Herodes das Kindlein su-
che/ dasselbe umzubringen.
Die Sel. Al-
ten/ haben beständig dafür gehalten: Ein je-
der Mensch habe seinen eigenen Schutz-
Engel. Herrn Lutheri Wort sind sonderlich
schön/ und wehrt/ daß mans hieher setze/
weil sie da recht eigentlich dienen. So
schreibt er aber: (*) Also geschiht und
gehet es/ daß mancher Mensch
Feuer/ Wasser/ Mörder und anderm
Unfall entgehet/ um gar ein leichtes
das ihn bewegt/ und fällt ihm ein sol-
cher Gedank/ oder sonst ein Ding
plötzlich zu tuhn/ damit er wird er-
rettet/ deß er zuvor nie sich hätte ver-
sehen noch gedenken mögen/ und muß
sagen: Wolan/ wann ich das und
das getahn hätte/ so wär ich gewiß-
lich ersoffen/ verbrandt/ ermordet/
oder sonst umkommen oder Schaden
erlitten; wie man dann auch spricht:
Du hast da einen guten Engel ge-

habt!
(*) Tom. IV. Germ. Jen. p. 240. a.

Das Vierte Capitel.
den/ daß Herodes das Kindlein ſu-
che/ daſſelbe umzubringen.
Die Sel. Al-
ten/ haben beſtaͤndig dafuͤr gehalten: Ein je-
der Menſch habe ſeinen eigenen Schutz-
Engel. Herꝛn Lutheri Wort ſind ſonderlich
ſchoͤn/ und wehrt/ daß mans hieher ſetze/
weil ſie da recht eigentlich dienen. So
ſchreibt er aber: (*) Alſo geſchiht und
gehet es/ daß mancher Menſch
Feuer/ Waſſer/ Moͤrder und anderm
Unfall entgehet/ um gar ein leichtes
das ihn bewegt/ und faͤllt ihm ein ſol-
cher Gedank/ oder ſonſt ein Ding
ploͤtzlich zu tuhn/ damit er wird er-
rettet/ deß er zuvor nie ſich haͤtte ver-
ſehen noch gedenken moͤgen/ und muß
ſagen: Wolan/ wann ich das und
das getahn haͤtte/ ſo waͤr ich gewiß-
lich erſoffen/ verbrandt/ ermordet/
oder ſonſt umkommen oder Schaden
erlitten; wie man dann auch ſpricht:
Du haſt da einen guten Engel ge-

habt!
(*) Tom. IV. Germ. Jen. p. 240. a.
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[93/0157] Das Vierte Capitel. den/ daß Herodes das Kindlein ſu- che/ daſſelbe umzubringen. Die Sel. Al- ten/ haben beſtaͤndig dafuͤr gehalten: Ein je- der Menſch habe ſeinen eigenen Schutz- Engel. Herꝛn Lutheri Wort ſind ſonderlich ſchoͤn/ und wehrt/ daß mans hieher ſetze/ weil ſie da recht eigentlich dienen. So ſchreibt er aber: (*) Alſo geſchiht und gehet es/ daß mancher Menſch Feuer/ Waſſer/ Moͤrder und anderm Unfall entgehet/ um gar ein leichtes das ihn bewegt/ und faͤllt ihm ein ſol- cher Gedank/ oder ſonſt ein Ding ploͤtzlich zu tuhn/ damit er wird er- rettet/ deß er zuvor nie ſich haͤtte ver- ſehen noch gedenken moͤgen/ und muß ſagen: Wolan/ wann ich das und das getahn haͤtte/ ſo waͤr ich gewiß- lich erſoffen/ verbrandt/ ermordet/ oder ſonſt umkommen oder Schaden erlitten; wie man dann auch ſpricht: Du haſt da einen guten Engel ge- habt! (*) Tom. IV. Germ. Jen. p. 240. a.

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/157>, abgerufen am 24.11.2024.