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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Vierte Capitel.
solle/ Prov. XVI. 1. so wol was nutzlich
ist: als was geachtet werden solle von dem/
zu den man reden will; oder wie es der ge-
lehrte Hugo Cardinalis gibt: (*) Domini
est dirigere sermonem loquentis usq; ad
cor audientis, quod non potest facere lo-
quens,
das ist: Gott der Herr läßt un-
sere Rede dem Zuhörer zu Hertzen
dringen/
verstehe daß es ein Ansehen
hab/ und geachtet werde/ als welches in
deß Redners Gewalt und Mächten
selbst nicht stehet.
Das ist eben/ wie es im
IX. vers. erklärt wird: Deß Menschen
Hertz schlägt seinen Weg an/ aber
der Herr allein gibt/ daß er fortgehe.

Sirach verstehen etliche auch/ daß er hier
füglich antworte in diesen Worten: Man-
cher willklüglich rahten/
und sucht alle
Kunst herfür/ und man höret ihn doch
nicht gerne/
es hat kein Geschick mit sei-
nen Anschlägen/ er ist zu weitläuffig/ zu
Schulfüchsisch/ und bleibt ein Bettler/ kan
nirgend fortkommen. Dann er hat nicht

vom
(*) Hugo Cardinalis in h. l.
D ij

Das Vierte Capitel.
ſolle/ Prov. XVI. 1. ſo wol was nutzlich
iſt: als was geachtet werden ſolle von dem/
zu den man reden will; oder wie es der ge-
lehrte Hugo Cardinalis gibt: (*) Domini
eſt dirigere ſermonem loquentis usq́; ad
cor audientis, quod non poteſt facere lo-
quens,
das iſt: Gott der Herꝛ laͤßt un-
ſere Rede dem Zuhoͤrer zu Hertzen
dringen/
verſtehe daß es ein Anſehen
hab/ und geachtet werde/ als welches in
deß Redners Gewalt und Maͤchten
ſelbſt nicht ſtehet.
Das iſt eben/ wie es im
IX. verſ. erklaͤrt wird: Deß Menſchen
Hertz ſchlaͤgt ſeinen Weg an/ aber
der Herꝛ allein gibt/ daß er fortgehe.

Sirach verſtehen etliche auch/ daß er hier
fuͤglich antworte in dieſen Worten: Man-
cher willkluͤglich rahten/
und ſucht alle
Kunſt herfuͤr/ und man hoͤret ihn doch
nicht gerne/
es hat kein Geſchick mit ſei-
nen Anſchlaͤgen/ er iſt zu weitlaͤuffig/ zu
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[75/0139] Das Vierte Capitel. ſolle/ Prov. XVI. 1. ſo wol was nutzlich iſt: als was geachtet werden ſolle von dem/ zu den man reden will; oder wie es der ge- lehrte Hugo Cardinalis gibt: (*) Domini eſt dirigere ſermonem loquentis usq́; ad cor audientis, quod non poteſt facere lo- quens, das iſt: Gott der Herꝛ laͤßt un- ſere Rede dem Zuhoͤrer zu Hertzen dringen/ verſtehe daß es ein Anſehen hab/ und geachtet werde/ als welches in deß Redners Gewalt und Maͤchten ſelbſt nicht ſtehet. Das iſt eben/ wie es im IX. verſ. erklaͤrt wird: Deß Menſchen Hertz ſchlaͤgt ſeinen Weg an/ aber der Herꝛ allein gibt/ daß er fortgehe. Sirach verſtehen etliche auch/ daß er hier fuͤglich antworte in dieſen Worten: Man- cher willkluͤglich rahten/ und ſucht alle Kunſt herfuͤr/ und man hoͤret ihn doch nicht gerne/ es hat kein Geſchick mit ſei- nen Anſchlaͤgen/ er iſt zu weitlaͤuffig/ zu Schulfuͤchſiſch/ und bleibt ein Bettler/ kan nirgend fortkommen. Dann er hat nicht vom (*) Hugo Cardinalis in h. l. D ij

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/139>, abgerufen am 27.11.2024.