W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.obwol die Kirche nichts darum gewußt, begangen hatte. Er wurde begraben als ein Christ. Zehen Jahr aber hernach stirbt einer seiner Söhne. Man macht ihm ein Grab nahe an des Vaters seinem. Hie nun fand man seinen Leib noch gantz, als wie er bey dem Begraben war, das Leich-Tuch vermodert, der Leichnam gantz nacket und schwartz, ohne die geringste Anzeige einer Verwesung. Als es der Bischoff erfahren, zweifelte er Anfangs selbs an der Ursache einer so ungemeinen Begebenheit; schickte etliche Priester, unter welchen auch dieser Referens war, hin, um GOtt für die Sünde des Abgeleibten zu bitten, und ihme die Absolution im Grab zu geben. Dieses war so bald nicht geschehen, so zerfiel der Leib in Staub. etc. Ich weiß noch, wie dieses der Griechische Prälat, welcher vor einigen Jahren hiesige Lande passiret, mit grosser Parrhesie bestätiget, und solches nicht allein für ein besonders Wunder, sondern absonderlich auch für eine augenscheinliche Bekräfftigung der Bischöfflichen Gewalt bey ihnen angegeben hat. Ich weiß aber auch noch gantz eigentlich, wie wir damalige muntere Studiosi ihme entgegen gehalten, nach diesen Kennzeichen seye der Vorzug zwischen der Griechischen und Römischen Kirche immer noch sehr zweiffelhafft. Denn obwol die Kirche nichts darum gewußt, begangen hatte. Er wurde begraben als ein Christ. Zehen Jahr aber hernach stirbt einer seiner Soͤhne. Man macht ihm ein Grab nahe an des Vaters seinem. Hie nun fand man seinen Leib noch gantz, als wie er bey dem Begraben war, das Leich-Tuch vermodert, der Leichnam gantz nacket und schwartz, ohne die geringste Anzeige einer Verwesung. Als es der Bischoff erfahren, zweifelte er Anfangs selbs an der Ursache einer so ungemeinen Begebenheit; schickte etliche Priester, unter welchen auch dieser Referens war, hin, um GOtt fuͤr die Suͤnde des Abgeleibten zu bitten, und ihme die Absolution im Grab zu geben. Dieses war so bald nicht geschehen, so zerfiel der Leib in Staub. ꝛc. Ich weiß noch, wie dieses der Griechische Praͤlat, welcher vor einigen Jahren hiesige Lande passiret, mit grosser Parrhesie bestaͤtiget, und solches nicht allein fuͤr ein besonders Wunder, sondern absonderlich auch fuͤr eine augenscheinliche Bekraͤfftigung der Bischoͤfflichen Gewalt bey ihnen angegeben hat. Ich weiß aber auch noch gantz eigentlich, wie wir damalige muntere Studiosi ihme entgegen gehalten, nach diesen Kennzeichen seye der Vorzug zwischen der Griechischen und Roͤmischen Kirche immer noch sehr zweiffelhafft. Denn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0067" n="67"/> obwol die Kirche nichts darum gewußt, begangen hatte. Er wurde begraben als ein Christ. Zehen Jahr aber hernach stirbt einer seiner Soͤhne. Man macht ihm ein Grab nahe an des Vaters seinem. Hie nun fand man seinen Leib noch gantz, als wie er bey dem Begraben war, das Leich-Tuch vermodert, der Leichnam gantz nacket und schwartz, ohne die geringste Anzeige einer Verwesung. Als es der Bischoff erfahren, zweifelte er Anfangs selbs an der Ursache einer so ungemeinen Begebenheit; schickte etliche Priester, unter welchen auch dieser <hi rendition="#aq">Referens</hi> war, hin, um GOtt fuͤr die Suͤnde des Abgeleibten zu bitten, und ihme die <hi rendition="#aq">Absolution</hi> im Grab zu geben. Dieses war so bald nicht geschehen, so zerfiel der Leib in Staub. ꝛc. Ich weiß noch, wie dieses der Griechische Praͤlat, welcher vor einigen Jahren hiesige Lande <hi rendition="#aq">passi</hi>ret, mit grosser <hi rendition="#aq">Parrhesie</hi> bestaͤtiget, und solches nicht allein fuͤr ein besonders Wunder, sondern absonderlich auch fuͤr eine augenscheinliche Bekraͤfftigung der Bischoͤfflichen Gewalt bey ihnen angegeben hat. Ich weiß aber auch noch gantz eigentlich, wie wir damalige muntere <hi rendition="#aq">Studiosi</hi> ihme entgegen gehalten, nach diesen Kennzeichen seye der Vorzug zwischen der Griechischen und Roͤmischen Kirche immer noch sehr zweiffelhafft. Denn </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0067]
obwol die Kirche nichts darum gewußt, begangen hatte. Er wurde begraben als ein Christ. Zehen Jahr aber hernach stirbt einer seiner Soͤhne. Man macht ihm ein Grab nahe an des Vaters seinem. Hie nun fand man seinen Leib noch gantz, als wie er bey dem Begraben war, das Leich-Tuch vermodert, der Leichnam gantz nacket und schwartz, ohne die geringste Anzeige einer Verwesung. Als es der Bischoff erfahren, zweifelte er Anfangs selbs an der Ursache einer so ungemeinen Begebenheit; schickte etliche Priester, unter welchen auch dieser Referens war, hin, um GOtt fuͤr die Suͤnde des Abgeleibten zu bitten, und ihme die Absolution im Grab zu geben. Dieses war so bald nicht geschehen, so zerfiel der Leib in Staub. ꝛc. Ich weiß noch, wie dieses der Griechische Praͤlat, welcher vor einigen Jahren hiesige Lande passiret, mit grosser Parrhesie bestaͤtiget, und solches nicht allein fuͤr ein besonders Wunder, sondern absonderlich auch fuͤr eine augenscheinliche Bekraͤfftigung der Bischoͤfflichen Gewalt bey ihnen angegeben hat. Ich weiß aber auch noch gantz eigentlich, wie wir damalige muntere Studiosi ihme entgegen gehalten, nach diesen Kennzeichen seye der Vorzug zwischen der Griechischen und Roͤmischen Kirche immer noch sehr zweiffelhafft. Denn
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