W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.allerunterthänigst dedicirt hat, unter dem Titul: Die Urquelle des weltberühmten Donau-Stroms, in 8. Tübingen An. 1719. Denn nachdem der Autor in Beschreibung des Closters St. Georgen auf dem Schwartzwald auch an das nahgelegene Dörfflein Peterzell gekommen ist, so mercket er in dortiger Revier ein besonders Erdreich an, von welchem die eingegrabene Cörper verwunderlich bald verzehret werden. Seine eigene Worte lauten so: Zu Buchenberg bey Peterzell Nordwärts trifft man auf einem Kirch-Hof etwas besonders an. Dieser hanget Berg ab, und ist in seiner Erde von solcher Beschaffenheit, daß die ob der Kirche, so darauf stehet, eingesenckte Cörper, mit Haut, Fleisch und Bein innerhalb 3. biß 4. Wochen gäntzlich verzehret seynd, der Sarg aber verschlossen und unversehrt bleibet, worinnen, wann er geöffnet wird, nicht das geringste mehr von einiger Materie anzutreffen ist. Unterhalb dem Kirchlein solle nach wenigen Tagen weder Sarg noch Leichnam mehr zu finden, sondern alles versuncken seyn, und sich, wenn man aufgräbt, nichts als ein Wasser zeigen. Ich ließ dieses, ob es wahr seye, allezeit dahin gestellt seyn, biß An. 1717. die Beschaffenheit der Sache zu erfahren der Amtmann zu St. Georgen, und der Stadtschreiber zu Hanberg, allerunterthaͤnigst dedicirt hat, unter dem Titul: Die Urquelle des weltberuͤhmten Donau-Stroms, in 8. Tuͤbingen An. 1719. Denn nachdem der Autor in Beschreibung des Closters St. Georgen auf dem Schwartzwald auch an das nahgelegene Doͤrfflein Peterzell gekommen ist, so mercket er in dortiger Revier ein besonders Erdreich an, von welchem die eingegrabene Coͤrper verwunderlich bald verzehret werden. Seine eigene Worte lauten so: Zu Buchenberg bey Peterzell Nordwaͤrts trifft man auf einem Kirch-Hof etwas besonders an. Dieser hanget Berg ab, und ist in seiner Erde von solcher Beschaffenheit, daß die ob der Kirche, so darauf stehet, eingesenckte Coͤrper, mit Haut, Fleisch und Bein innerhalb 3. biß 4. Wochen gaͤntzlich verzehret seynd, der Sarg aber verschlossen und unversehrt bleibet, worinnen, wann er geoͤffnet wird, nicht das geringste mehr von einiger Materie anzutreffen ist. Unterhalb dem Kirchlein solle nach wenigen Tagen weder Sarg noch Leichnam mehr zu finden, sondern alles versuncken seyn, und sich, wenn man aufgraͤbt, nichts als ein Wasser zeigen. Ich ließ dieses, ob es wahr seye, allezeit dahin gestellt seyn, biß An. 1717. die Beschaffenheit der Sache zu erfahren der Amtmann zu St. Georgen, und der Stadtschreiber zu Hanberg, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0106" n="106"/> allerunterthaͤnigst <hi rendition="#aq">dedici</hi>rt hat, unter dem Titul: Die Urquelle des weltberuͤhmten Donau-Stroms, in 8. Tuͤbingen An. 1719. Denn nachdem der <hi rendition="#aq">Autor</hi> in Beschreibung des Closters St. Georgen auf dem Schwartzwald auch an das nahgelegene Doͤrfflein Peterzell gekommen ist, so mercket er in dortiger <hi rendition="#aq">Revier</hi> ein besonders Erdreich an, von welchem die eingegrabene Coͤrper verwunderlich bald verzehret werden. Seine eigene Worte lauten so: Zu Buchenberg bey Peterzell Nordwaͤrts trifft man auf einem Kirch-Hof etwas besonders an. Dieser hanget Berg ab, und ist in seiner Erde von solcher Beschaffenheit, daß die ob der Kirche, so darauf stehet, eingesenckte Coͤrper, mit Haut, Fleisch und Bein innerhalb 3. biß 4. Wochen gaͤntzlich verzehret seynd, der Sarg aber verschlossen und unversehrt bleibet, worinnen, wann er geoͤffnet wird, nicht das geringste mehr von einiger Materie anzutreffen ist. Unterhalb dem Kirchlein solle nach wenigen Tagen weder Sarg noch Leichnam mehr zu finden, sondern alles versuncken seyn, und sich, wenn man aufgraͤbt, nichts als ein Wasser zeigen. Ich ließ dieses, ob es wahr seye, allezeit dahin gestellt seyn, biß An. 1717. die Beschaffenheit der Sache zu erfahren der Amtmann zu St. Georgen, und der Stadtschreiber zu Hanberg, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0106]
allerunterthaͤnigst dedicirt hat, unter dem Titul: Die Urquelle des weltberuͤhmten Donau-Stroms, in 8. Tuͤbingen An. 1719. Denn nachdem der Autor in Beschreibung des Closters St. Georgen auf dem Schwartzwald auch an das nahgelegene Doͤrfflein Peterzell gekommen ist, so mercket er in dortiger Revier ein besonders Erdreich an, von welchem die eingegrabene Coͤrper verwunderlich bald verzehret werden. Seine eigene Worte lauten so: Zu Buchenberg bey Peterzell Nordwaͤrts trifft man auf einem Kirch-Hof etwas besonders an. Dieser hanget Berg ab, und ist in seiner Erde von solcher Beschaffenheit, daß die ob der Kirche, so darauf stehet, eingesenckte Coͤrper, mit Haut, Fleisch und Bein innerhalb 3. biß 4. Wochen gaͤntzlich verzehret seynd, der Sarg aber verschlossen und unversehrt bleibet, worinnen, wann er geoͤffnet wird, nicht das geringste mehr von einiger Materie anzutreffen ist. Unterhalb dem Kirchlein solle nach wenigen Tagen weder Sarg noch Leichnam mehr zu finden, sondern alles versuncken seyn, und sich, wenn man aufgraͤbt, nichts als ein Wasser zeigen. Ich ließ dieses, ob es wahr seye, allezeit dahin gestellt seyn, biß An. 1717. die Beschaffenheit der Sache zu erfahren der Amtmann zu St. Georgen, und der Stadtschreiber zu Hanberg,
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