W. S. G. E.: Acten-mäßige und Umständliche Relation von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Welche sich in diesem und vorigen Jahren, im Königreich Servien herfürgethan. Leipzig, 1732.als der Spiritus seyn kan, und solche mit einen Licht versehen worden, so ist wohl Leuchte und Licht, Seel und Geist unterschieden. Aus den Hiob c. 10, 12. erhellet solches noch deutlicher, da er GOtt lobet, daß Er ihm nicht nur einen künstlich zusammen gefügten Leib gegeben, sondern auch das Leben geschencket, und seinen Odem bewahret. Und von GOttes Wort wird gesagt Daß es durch dringe, biß da scheidet Seel und Geist. Was will man endlich von dem Apostel sagen: Daß er GOtt bittet, er wolle seiner Zuhörer Geist bewahren samt Seele und Leib, daß Sie mögen unsträfflich behalten werden? und von Maria; wenn Sie ausrufft: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich GOttes etc. Es ist nicht unbekandt, daß viele diese Schrifft-Stellen nach ihren Sinn erklähren und von den Worten, ohne Ursache abgehen: Allein wenn sich ein Casus eräugnet, welcher ohne diese hypothesi de tribus partibus, sich nicht resolviren lässet, so wissen diese guten Leute nicht, wo sie sich sollen hinwenden. Die meisten nehmen ihre Zuflucht zum Teuffel. Der ist ein tausend Künstler, der richtet solche Wunder an. Andere die der Philosophie noch Platz geben als der Spiritus seyn kan, und solche mit einen Licht versehen worden, so ist wohl Leuchte und Licht, Seel und Geist unterschieden. Aus den Hiob c. 10, 12. erhellet solches noch deutlicher, da er GOtt lobet, daß Er ihm nicht nur einen künstlich zusammen gefügten Leib gegeben, sondern auch das Leben geschencket, und seinen Odem bewahret. Und von GOttes Wort wird gesagt Daß es durch dringe, biß da scheidet Seel und Geist. Was will man endlich von dem Apostel sagen: Daß er GOtt bittet, er wolle seiner Zuhörer Geist bewahren samt Seele und Leib, daß Sie mögen unsträfflich behalten werden? und von Maria; wenn Sie ausrufft: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich GOttes etc. Es ist nicht unbekandt, daß viele diese Schrifft-Stellen nach ihren Sinn erklähren und von den Worten, ohne Ursache abgehen: Allein wenn sich ein Casus eräugnet, welcher ohne diese hypothesi de tribus partibus, sich nicht resolviren lässet, so wissen diese guten Leute nicht, wo sie sich sollen hinwenden. Die meisten nehmen ihre Zuflucht zum Teuffel. Der ist ein tausend Künstler, der richtet solche Wunder an. Andere die der Philosophie noch Platz geben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/> als der <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> seyn kan, und solche mit einen Licht versehen worden, so ist wohl Leuchte und Licht, Seel und Geist unterschieden. Aus den Hiob <hi rendition="#aq">c. 10, 12.</hi> erhellet solches noch deutlicher, da er GOtt lobet, daß Er ihm nicht nur einen künstlich zusammen gefügten Leib gegeben, sondern auch das Leben geschencket, und seinen Odem bewahret. Und von GOttes Wort wird gesagt Daß es durch dringe, biß da scheidet Seel und Geist. Was will man endlich von dem Apostel sagen: Daß er GOtt bittet, er wolle seiner Zuhörer Geist bewahren samt Seele und Leib, daß Sie mögen unsträfflich behalten werden? und von Maria; wenn Sie ausrufft: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich GOttes etc. Es ist nicht unbekandt, daß viele diese Schrifft-Stellen nach ihren Sinn erklähren und von den Worten, ohne Ursache abgehen: Allein wenn sich ein <hi rendition="#aq">Casus</hi> eräugnet, welcher ohne diese <hi rendition="#aq">hypothesi de tribus partibus</hi>, sich nicht re<hi rendition="#aq">sol</hi>viren lässet, so wissen diese guten Leute nicht, wo sie sich sollen hinwenden. Die meisten nehmen ihre Zuflucht zum Teuffel. Der ist ein tausend Künstler, der richtet solche Wunder an. Andere die der <hi rendition="#aq">Philosophie</hi> noch Platz geben </p> </div> </body> </text> </TEI> [6/0006]
als der Spiritus seyn kan, und solche mit einen Licht versehen worden, so ist wohl Leuchte und Licht, Seel und Geist unterschieden. Aus den Hiob c. 10, 12. erhellet solches noch deutlicher, da er GOtt lobet, daß Er ihm nicht nur einen künstlich zusammen gefügten Leib gegeben, sondern auch das Leben geschencket, und seinen Odem bewahret. Und von GOttes Wort wird gesagt Daß es durch dringe, biß da scheidet Seel und Geist. Was will man endlich von dem Apostel sagen: Daß er GOtt bittet, er wolle seiner Zuhörer Geist bewahren samt Seele und Leib, daß Sie mögen unsträfflich behalten werden? und von Maria; wenn Sie ausrufft: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich GOttes etc. Es ist nicht unbekandt, daß viele diese Schrifft-Stellen nach ihren Sinn erklähren und von den Worten, ohne Ursache abgehen: Allein wenn sich ein Casus eräugnet, welcher ohne diese hypothesi de tribus partibus, sich nicht resolviren lässet, so wissen diese guten Leute nicht, wo sie sich sollen hinwenden. Die meisten nehmen ihre Zuflucht zum Teuffel. Der ist ein tausend Künstler, der richtet solche Wunder an. Andere die der Philosophie noch Platz geben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |