Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.Historisches. und die Länge der Deichsel 12 Fuss 4 Zoll. Kein Wunderdaher, dass sie eine Bespannung von 8 Pferden fordert. Be- kanntlich werden zu diesem Dienst stets die "cream-coloured horses" (Falben) hannoverscher Abkunft verwendet, die eine Spezialität des königlich englischen Marstalles bilden und deren Falbhaar vortrefflich zu dem reichvergoldeten, mit blauen Schleifen aufgeputzten Geschirr aus rotem Maroquin passt. Sicher noch kostspieliger als der hier beschriebene Wagen [Abbildung]
Fig. 9. ist der Krönungswagen des kaiserlichen Hofes zu Wien (Fig. 9).Österreichischer Krönungswagen. Den wertvollsten Schmuck dieser schwer vergoldeten Pracht- karrosse, deren Bau bis auf den Kaiser Ferdinand II. (1578--1637) zurückgeführt wird und die schon in einem Buche aus der Zeit Karls VI. (1685--1740) abgebildet erscheint, bilden nämlich alle- gorische Malereien von Peter Paul Rubens. Im Vergleiche mit solchem Schmuck verblasst selbst das kostbarste Material, das die Meister der Wagenbaukunst älterer und neuerer Zeit ver- wendet haben um die Prachtliebe ihrer Auftraggeber zu be- friedigen. Beim Gebrauche wird dieser Wagen auf spanische Historisches. und die Länge der Deichsel 12 Fuss 4 Zoll. Kein Wunderdaher, dass sie eine Bespannung von 8 Pferden fordert. Be- kanntlich werden zu diesem Dienst stets die „cream-coloured horses“ (Falben) hannoverscher Abkunft verwendet, die eine Spezialität des königlich englischen Marstalles bilden und deren Falbhaar vortrefflich zu dem reichvergoldeten, mit blauen Schleifen aufgeputzten Geschirr aus rotem Maroquin passt. Sicher noch kostspieliger als der hier beschriebene Wagen [Abbildung]
Fig. 9. ist der Krönungswagen des kaiserlichen Hofes zu Wien (Fig. 9).Österreichischer Krönungswagen. Den wertvollsten Schmuck dieser schwer vergoldeten Pracht- karrosse, deren Bau bis auf den Kaiser Ferdinand II. (1578—1637) zurückgeführt wird und die schon in einem Buche aus der Zeit Karls VI. (1685—1740) abgebildet erscheint, bilden nämlich alle- gorische Malereien von Peter Paul Rubens. Im Vergleiche mit solchem Schmuck verblasst selbst das kostbarste Material, das die Meister der Wagenbaukunst älterer und neuerer Zeit ver- wendet haben um die Prachtliebe ihrer Auftraggeber zu be- friedigen. Beim Gebrauche wird dieser Wagen auf spanische <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="9"/><fw place="top" type="header">Historisches.</fw><lb/> und die Länge der Deichsel 12 Fuss 4 Zoll. Kein Wunder<lb/> daher, dass sie eine Bespannung von 8 Pferden fordert. Be-<lb/> kanntlich werden zu diesem Dienst stets die „<hi rendition="#g">cream-coloured<lb/> horses</hi>“ (Falben) hannoverscher Abkunft verwendet, die eine<lb/> Spezialität des königlich englischen Marstalles bilden und deren<lb/> Falbhaar vortrefflich zu dem reichvergoldeten, mit blauen Schleifen<lb/> aufgeputzten Geschirr aus rotem Maroquin passt.</p><lb/> <p>Sicher noch kostspieliger als der hier beschriebene Wagen<lb/><figure><head>Fig. 9.</head><p> Österreichischer Krönungswagen.</p></figure><lb/> ist der Krönungswagen des kaiserlichen Hofes zu Wien (Fig. 9).<lb/> Den wertvollsten Schmuck dieser schwer vergoldeten Pracht-<lb/> karrosse, deren Bau bis auf den Kaiser Ferdinand II. (1578—1637)<lb/> zurückgeführt wird und die schon in einem Buche aus der Zeit<lb/> Karls VI. (1685—1740) abgebildet erscheint, bilden nämlich alle-<lb/> gorische Malereien von Peter Paul Rubens. Im Vergleiche mit<lb/> solchem Schmuck verblasst selbst das kostbarste Material, das<lb/> die Meister der Wagenbaukunst älterer und neuerer Zeit ver-<lb/> wendet haben um die Prachtliebe ihrer Auftraggeber zu be-<lb/> friedigen. Beim Gebrauche wird dieser Wagen auf spanische<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0023]
Historisches.
und die Länge der Deichsel 12 Fuss 4 Zoll. Kein Wunder
daher, dass sie eine Bespannung von 8 Pferden fordert. Be-
kanntlich werden zu diesem Dienst stets die „cream-coloured
horses“ (Falben) hannoverscher Abkunft verwendet, die eine
Spezialität des königlich englischen Marstalles bilden und deren
Falbhaar vortrefflich zu dem reichvergoldeten, mit blauen Schleifen
aufgeputzten Geschirr aus rotem Maroquin passt.
Sicher noch kostspieliger als der hier beschriebene Wagen
[Abbildung Fig. 9. Österreichischer Krönungswagen.]
ist der Krönungswagen des kaiserlichen Hofes zu Wien (Fig. 9).
Den wertvollsten Schmuck dieser schwer vergoldeten Pracht-
karrosse, deren Bau bis auf den Kaiser Ferdinand II. (1578—1637)
zurückgeführt wird und die schon in einem Buche aus der Zeit
Karls VI. (1685—1740) abgebildet erscheint, bilden nämlich alle-
gorische Malereien von Peter Paul Rubens. Im Vergleiche mit
solchem Schmuck verblasst selbst das kostbarste Material, das
die Meister der Wagenbaukunst älterer und neuerer Zeit ver-
wendet haben um die Prachtliebe ihrer Auftraggeber zu be-
friedigen. Beim Gebrauche wird dieser Wagen auf spanische
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