ihn ab, und andern drauf, bis alle Rothe aus dem Saltz gezogen, und kein Spiritus sich mehr färben will. Den Spiritum giesse zusammen, und de- stillir ihn gelind, so bleibt ein blut-rother Safft übrig, welches die Tinctur ist. NB. Wenn das Sal geflossen ist, wird es auf einen glatten warm ge- machten Stein gegossen, daß es erkalte, da es denn im warmen Mörsel klein gestossen und in den Kolben geschüttet wird; hernach wird der spirit. Vini, (welcher zuvor über das Sal ri lixivios. gezogen und damit imprae- gnirt, sonsten thut er keinen Effect) nach und nach auf das Sal getröpffelt, bis so viel, als nöthig, eingebracht worden, denn würde er so fort aufgegos- sen, würde es sich entzünden, und das Glas zerstossen: weßwegen es auch nachmals in frischen Keller gesetzet wird, damit es sich wohl vereinige: denn solt ein solch feurig agens in der Wärme stehen, würde das Glas mit einem Knall von einander springen; wenn es sich aber einmal recht vereiniget hat, hat man keine Gefahr, und gehet der Proceß glücklich.
Tinctura travmatica Entii,Wund-Tinctur: Flor. Hyperic. Rosar. rubr. siccar. ana ß. rad. Tormentill. Rhabarb. opt. Nuc. Mosch. ponderos. ana ßij. Myrrh. rubr. select. Mum. AEgyptiac. sangv. Dracon. an ßiß. Catech. selectiss. ßiij. concis. contus. befeuchte es mit spirit. Vini tartarisat. 5. Finger hoch, laß es in gelinder Digestion stehen, die Tinctur gieß ab, und einen neuen spirit. Vini tartarisat. wieder drauf.
Tinctura veneris: Limatur. Cupri j. spirit. ci iij. digerir es in einer Phiol mit dem ersten Grad des Feuers, so hat man eine schöne blaue Tinctur, welche wider alle Inflammationes der Augen gut ist.
Tinctura vitrioli martis saturnina, aus den Act. Lipsiens. An. 1701. p. 525. Vitriol. Mart. crud. nicht gepülvert j. giesse über Minium de- stillirten Eßig und spirit. Vini ana iij. drauf etc.
Tinea, hat vielerley Bedeutung, (1) heist es eine Schabe oder Motte, ein Kleider-Wurm, (2) Mieten oder Milben, sind kleine Würmlein, welche die Haare fressen und zu nichte machen, und (3) eine Art des Grindes, siehe Achores.
Tinnitus aurium, das Sausen oder Klingen der Ohren, siehe Sonitus aurium.
Tithymalus Mauritanicus, siehe Euphorbium.
Titillatio, das Kitzeln, ist eine angenehme Empfindlichkeit.
Titthos die Zitze, Dutte, siehe Mamma.
Tolutanus, siehe Balsamum.
Tomotocia, siehe Hysterotomia.
Tonica,
TI TO
ihn ab, und andern drauf, bis alle Rothe aus dem Saltz gezogen, und kein Spiritus ſich mehr faͤrben will. Den Spiritum gieſſe zuſammen, und de- ſtillir ihn gelind, ſo bleibt ein blut-rother Safft uͤbrig, welches die Tinctur iſt. NB. Wenn das Sal gefloſſen iſt, wird es auf einen glatten warm ge- machten Stein gegoſſen, daß es erkalte, da es denn im warmen Moͤrſel klein geſtoſſen und in den Kolben geſchuͤttet wird; hernach wird der ſpirit. Vini, (welcher zuvor uͤber das Sal 🜿ri lixivioſ. gezogen und damit impræ- gnirt, ſonſten thut er keinen Effect) nach und nach auf das Sal getroͤpffelt, bis ſo viel, als noͤthig, eingebracht worden, denn wuͤrde er ſo fort aufgegoſ- ſen, wuͤrde es ſich entzuͤnden, und das Glas zerſtoſſen: weßwegen es auch nachmals in friſchen Keller geſetzet wird, damit es ſich wohl vereinige: denn ſolt ein ſolch feurig agens in der Waͤrme ſtehen, wuͤrde das Glas mit einem Knall von einander ſpringen; wenn es ſich aber einmal recht vereiniget hat, hat man keine Gefahr, und gehet der Proceß gluͤcklich.
Tinctura travmatica Entii,Wund-Tinctur: ℞ Flor. Hyperic. Roſar. rubr. ſiccar. ana ℥ß. rad. Tormentill. Rhabarb. opt. Nuc. Moſch. ponderoſ. ana ʒij. Myrrh. rubr. ſelect. Mum. Ægyptiac. ſangv. Dracon. ā ʒiß. 🜃 Catech. ſelectiſſ. ʒiij. conciſ. contuſ. befeuchte es mit ſpirit. Vini tartariſat. 5. Finger hoch, laß es in gelinder Digeſtion ſtehen, die Tinctur gieß ab, und einen neuen ſpirit. Vini tartariſat. wieder drauf.
Tinctura veneris: ℞ Limatur. Cupri ℥j. ſpirit. 🜔🝐ci ℥iij. digerir es in einer Phiol mit dem erſten Grad des Feuers, ſo hat man eine ſchoͤne blaue Tinctur, welche wider alle Inflammationes der Augen gut iſt.
Tinctura vitrioli martis ſaturnina, aus den Act. Lipſienſ. An. 1701. p. 525. ℞ Vitriol. Mart. crud. nicht gepuͤlvert ℥j. gieſſe uͤber Minium de- ſtillirten Eßig und ſpirit. Vini ana ℥iij. drauf ꝛc.
Tinea, hat vielerley Bedeutung, (1) heiſt es eine Schabe oder Motte, ein Kleider-Wurm, (2) Mieten oder Milben, ſind kleine Wuͤrmlein, welche die Haare freſſen und zu nichte machen, und (3) eine Art des Grindes, ſiehe Achores.
Tinnitus aurium, das Sauſen oder Klingen der Ohren, ſiehe Sonitus aurium.
Tithymalus Mauritanicus, ſiehe Euphorbium.
Titillatio, das Kitzeln, iſt eine angenehme Empfindlichkeit.
Titthos die Zitze, Dutte, ſiehe Mamma.
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ihn ab, und andern drauf, bis alle Rothe aus dem Saltz gezogen, und kein
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ſtillir ihn gelind, ſo bleibt ein blut-rother Safft uͤbrig, welches die Tinctur
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nachmals in friſchen Keller geſetzet wird, damit es ſich wohl vereinige: denn
ſolt ein ſolch feurig agens in der Waͤrme ſtehen, wuͤrde das Glas mit einem
Knall von einander ſpringen; wenn es ſich aber einmal recht vereiniget hat,
hat man keine Gefahr, und gehet der Proceß gluͤcklich.
Tinctura travmatica Entii, Wund-Tinctur: ℞ Flor. Hyperic.
Roſar. rubr. ſiccar. ana ℥ß. rad. Tormentill. Rhabarb. opt. Nuc. Moſch.
ponderoſ. ana ʒij. Myrrh. rubr. ſelect. Mum. Ægyptiac. ſangv. Dracon. ā
ʒiß. 🜃 Catech. ſelectiſſ. ʒiij. conciſ. contuſ. befeuchte es mit ſpirit. Vini
tartariſat. 5. Finger hoch, laß es in gelinder Digeſtion ſtehen, die Tinctur
gieß ab, und einen neuen ſpirit. Vini tartariſat. wieder drauf.
Tinctura veneris: ℞ Limatur. Cupri ℥j. ſpirit. 🜔🝐ci ℥iij. digerir
es in einer Phiol mit dem erſten Grad des Feuers, ſo hat man eine ſchoͤne
blaue Tinctur, welche wider alle Inflammationes der Augen gut iſt.
Tinctura vitrioli martis ſaturnina, aus den Act. Lipſienſ. An. 1701.
p. 525. ℞ Vitriol. Mart. crud. nicht gepuͤlvert ℥j. gieſſe uͤber Minium de-
ſtillirten Eßig und ſpirit. Vini ana ℥iij. drauf ꝛc.
Tinea, hat vielerley Bedeutung, (1) heiſt es eine Schabe oder
Motte, ein Kleider-Wurm, (2) Mieten oder Milben, ſind kleine
Wuͤrmlein, welche die Haare freſſen und zu nichte machen, und (3) eine
Art des Grindes, ſiehe Achores.
Tinnitus aurium, das Sauſen oder Klingen der Ohren, ſiehe Sonitus
aurium.
Tithymalus Mauritanicus, ſiehe Euphorbium.
Titillatio, das Kitzeln, iſt eine angenehme Empfindlichkeit.
Titthos die Zitze, Dutte, ſiehe Mamma.
Tolutanus, ſiehe Balſamum.
Tomotocia, ſiehe Hyſterotomia.
Tonica,
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 950. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/962>, abgerufen am 22.11.2024.
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