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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Stoechas citrina, germanica, Rain-Blumen, Streich-Blumen,
wächst an dürren, rauhen und steinigten Orten am Rhein-Strom, und
auch bey uns in Menge auf den Rainen, daher sie mit gutem Fuge Rain-
Blumen
kan genennet werden: sie blühet im Junio. Die Blume trei-
bet den Schweiß, öffnet die verstopffte Leber, Menses, Urin; dienet wi-
der die angehende Wassersucht, Würmer, geronnen Geblüt: wird aber
meistens äusserlich wider die Flüsse zu räuchern gebrauchet.

Stolones, die Neben-Schößlinge, Sprößlinge, welche an den
Stämmen der Bäume und Stauden an- und auswachsen.

Stoma, der Mund, siehe Os. Item Stomata, die von einander ste-
henden Mündungen der Gefässe.

Stomacace, siehe Scorbutus.

Stomachi subversio, siehe Anatrope.

Stomachicus, Stomachica, hat einen zwiefachen Verstand, (1) wer-
den diejenigen Kranckheiten hierunter verstanden, welche aus dem Ma-
gen ihren Ursprung nehmen: (2) die Artzney-Mittel, welche wider Ma-
gen-Kranckheiten
gebrauchet werden, man nennet sie insgemein Ma-
gen-stärckende Sachen;
weil aber der Magen auf mancherley Art
laediret werden kan, so wird man nothwendig eine verschiedene Wahl sol-
cher Mittel haben müssen. Und in diesem Absehen sind bald die Acida,
bald die Adstringentia, bald Amara, Analeptica, Aromatica, Carminativa,
bald die Evacuantia, &c. Magen-Mittel; von welchen allen an behöri-
gen Oertern zu sehen.

Stomachus, das lincke oder obere Magen-Mund-Loch, wird
insgemein die Speis-Röhre genennet, weil dadurch Speis und Tranck
ferner fort aus dem Munde in den Magen befördert wird. Lieget am
eilfften Wirbel der Brust, stehet über dem Magen fast schnur gleich, da-
mit die Speise desto leichter hinab gehe, und so was hinein gekommen,
nicht alsobald wieder zurück trete: wenn die Speise hinunter gehet, so
thut sie sich von einander, sonsten aber wird sie von den Fasern zusammen
gezogen und verschlossen. Wird sonsten auch Orificium ventriculi sini-
strum
oder superius genennet.

Stomatica, trocken-machende Artzneyen, sind, welche in nassen
Geschwüren und feuchten Schäden gebrauchet werden, als terra Gold-
bergens. bol. Armen. alb. Ceruss. Lithargyr. Minium &c.
(2) werden auch

hier-
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Stœchas citrina, germanica, Rain-Blumen, Streich-Blumen,
waͤchſt an duͤrren, rauhen und ſteinigten Orten am Rhein-Strom, und
auch bey uns in Menge auf den Rainen, daher ſie mit gutem Fuge Rain-
Blumen
kan genennet werden: ſie bluͤhet im Junio. Die Blume trei-
bet den Schweiß, oͤffnet die verſtopffte Leber, Menſes, Urin; dienet wi-
der die angehende Waſſerſucht, Wuͤrmer, geronnen Gebluͤt: wird aber
meiſtens aͤuſſerlich wider die Fluͤſſe zu raͤuchern gebrauchet.

Stolones, die Neben-Schoͤßlinge, Sproͤßlinge, welche an den
Staͤmmen der Baͤume und Stauden an- und auswachſen.

Stoma, der Mund, ſiehe Os. Item Stomata, die von einander ſte-
henden Muͤndungen der Gefaͤſſe.

Stomacace, ſiehe Scorbutus.

Stomachi ſubverſio, ſiehe Anatrope.

Stomachicus, Stomachica, hat einen zwiefachen Verſtand, (1) wer-
den diejenigen Kranckheiten hierunter verſtanden, welche aus dem Ma-
gen ihren Urſprung nehmen: (2) die Artzney-Mittel, welche wider Ma-
gen-Kranckheiten
gebrauchet werden, man nennet ſie insgemein Ma-
gen-ſtaͤrckende Sachen;
weil aber der Magen auf mancherley Art
lædiret werden kan, ſo wird man nothwendig eine verſchiedene Wahl ſol-
cher Mittel haben muͤſſen. Und in dieſem Abſehen ſind bald die Acida,
bald die Adſtringentia, bald Amara, Analeptica, Aromatica, Carminativa,
bald die Evacuantia, &c. Magen-Mittel; von welchen allen an behoͤri-
gen Oertern zu ſehen.

Stomachus, das lincke oder obere Magen-Mund-Loch, wird
insgemein die Speis-Roͤhre genennet, weil dadurch Speis und Tranck
ferner fort aus dem Munde in den Magen befoͤrdert wird. Lieget am
eilfften Wirbel der Bruſt, ſtehet uͤber dem Magen faſt ſchnur gleich, da-
mit die Speiſe deſto leichter hinab gehe, und ſo was hinein gekommen,
nicht alſobald wieder zuruͤck trete: wenn die Speiſe hinunter gehet, ſo
thut ſie ſich von einander, ſonſten aber wird ſie von den Faſern zuſammen
gezogen und verſchloſſen. Wird ſonſten auch Orificium ventriculi ſini-
ſtrum
oder ſuperius genennet.

Stomatica, trocken-machende Artzneyen, ſind, welche in naſſen
Geſchwuͤren und feuchten Schaͤden gebrauchet werden, als terra Gold-
bergenſ. bol. Armen. alb. Ceruſſ. Lithargyr. Minium &c.
(2) werden auch

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[901/0913] ST Stœchas citrina, germanica, Rain-Blumen, Streich-Blumen, waͤchſt an duͤrren, rauhen und ſteinigten Orten am Rhein-Strom, und auch bey uns in Menge auf den Rainen, daher ſie mit gutem Fuge Rain- Blumen kan genennet werden: ſie bluͤhet im Junio. Die Blume trei- bet den Schweiß, oͤffnet die verſtopffte Leber, Menſes, Urin; dienet wi- der die angehende Waſſerſucht, Wuͤrmer, geronnen Gebluͤt: wird aber meiſtens aͤuſſerlich wider die Fluͤſſe zu raͤuchern gebrauchet. Stolones, die Neben-Schoͤßlinge, Sproͤßlinge, welche an den Staͤmmen der Baͤume und Stauden an- und auswachſen. Stoma, der Mund, ſiehe Os. Item Stomata, die von einander ſte- henden Muͤndungen der Gefaͤſſe. Stomacace, ſiehe Scorbutus. Stomachi ſubverſio, ſiehe Anatrope. Stomachicus, Stomachica, hat einen zwiefachen Verſtand, (1) wer- den diejenigen Kranckheiten hierunter verſtanden, welche aus dem Ma- gen ihren Urſprung nehmen: (2) die Artzney-Mittel, welche wider Ma- gen-Kranckheiten gebrauchet werden, man nennet ſie insgemein Ma- gen-ſtaͤrckende Sachen; weil aber der Magen auf mancherley Art lædiret werden kan, ſo wird man nothwendig eine verſchiedene Wahl ſol- cher Mittel haben muͤſſen. Und in dieſem Abſehen ſind bald die Acida, bald die Adſtringentia, bald Amara, Analeptica, Aromatica, Carminativa, bald die Evacuantia, &c. Magen-Mittel; von welchen allen an behoͤri- gen Oertern zu ſehen. Stomachus, das lincke oder obere Magen-Mund-Loch, wird insgemein die Speis-Roͤhre genennet, weil dadurch Speis und Tranck ferner fort aus dem Munde in den Magen befoͤrdert wird. Lieget am eilfften Wirbel der Bruſt, ſtehet uͤber dem Magen faſt ſchnur gleich, da- mit die Speiſe deſto leichter hinab gehe, und ſo was hinein gekommen, nicht alſobald wieder zuruͤck trete: wenn die Speiſe hinunter gehet, ſo thut ſie ſich von einander, ſonſten aber wird ſie von den Faſern zuſammen gezogen und verſchloſſen. Wird ſonſten auch Orificium ventriculi ſini- ſtrum oder ſuperius genennet. Stomatica, trocken-machende Artzneyen, ſind, welche in naſſen Geſchwuͤren und feuchten Schaͤden gebrauchet werden, als terra Gold- bergenſ. bol. Armen. alb. Ceruſſ. Lithargyr. Minium &c. (2) werden auch hier- X x x x x 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 901. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/913>, abgerufen am 25.11.2024.