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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Zinn heraus gezogen, laß es darauf in der Sonnen trocknen, und hebs in
einer Phiole auf. Dieses Saltz unter die Pomade gethan, hat die Krafft
auszutrocknen, und kan man sich sein im Jucken und Schwären bedienen.

Sal lixiviosum, Laugen-Saltz, ist ein fixes Saltz, welches aus den
Pflantzen ausgelauget worden, siehe Sal fixum.

Sal marinum, das Meer-Saltz, kommt meistentheils aus Spa-
nien und auch Franckreich, worunter jenes für das beste gehalten wird.
Sie machen zu Rochelle und andern Orten gewisse Saltz-Teiche, welche
etwas tieffer liegen als das Meer, und einen lettichten Grund haben, wel-
cher das Saltz-Wasser besser hält, als das sandigte Land. Jn diesen
Saltz-Teichen lassen sie über Winter das Meer-Wasser stehen, welches sie
bey der Sonnen-Hitze durch gewisse Canäle daraus lauffen lassen, wodurch
es reiner gemacht, und nachmalen durch der Sonnen Hitze coaguliret
wird. Will man es sauberer haben, so solvirt man es, und bringt es ent-
weder zu kleinen Crystallen, oder lässet das Wasser gar abrauchen, welches,
ie öffter es geschiehet, ie weisser das Saltz wird. Dahero findet man
auch zweyerley Meer-Saltz, nemlich das schwartze oder grobe, und
das weisse oder kleine. Das Meer- und Brunnen-Saltz wird meistens
in der Küchen gebrauchet, und ist das beste Gewürtz und Balsam aller
Speisen. Jn der Medicin brauchet man äusserlich das geröstete Saltz,
oder Sal decrepitatum, zu den erwärmenden Säcklein und Fomentis, wi-
der Magen-Weh, Colic etc. Zum innerlichen Gebrauch ist der spiritus
Salis
und der spiritus Salis dulcis bekannt.

Sal nitri, oder auch

petrae, siehe Nitrum.

Sal polychrestum Lemery, ein vielnützendes Saltz; ist nichts an-
ders, als ein Salpeter, welcher mit Schwefel von seinem flüchtigen Theil
befreyet worden; darzu Salpeter und gemeinen Schwefel ana q. v. pul-
verisi
r und mische es wohl untereinander, schütte ungefehr eine Untze von
diesem Mengsel in einen guten zuvor glüend gemachten Crucibel, so wird
eine grosse Flamme auffahren; ist sie hin, so schütte noch mehr, eben so viel
Materie hinein, und fahre damit fort, bis das gantze Gemengsel verbrau-
chet ist: halte das Feuer noch ungefehr 4. bis 5. Stunden, daß der Tiegel
immer glüend sey, und schütte ihn darauf in ein küpffern und übern Feuer
wohl getrocknetes Becken aus. Jst die Materia wieder abgekühlet, so pül-
ver und zerschmeltz sie in einer sattsamen Quantität Wassers, filtrire die So-
lution,
und laß sie in einem gläsernen Gefäß über einem Sand-Feuer bis

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Zinn heraus gezogen, laß es darauf in der Sonnen trocknen, und hebs in
einer Phiole auf. Dieſes Saltz unter die Pomade gethan, hat die Krafft
auszutrocknen, und kan man ſich ſein im Jucken und Schwaͤren bedienen.

Sal lixivioſum, Laugen-Saltz, iſt ein fixes Saltz, welches aus den
Pflantzen ausgelauget worden, ſiehe Sal fixum.

Sal marinum, das Meer-Saltz, kommt meiſtentheils aus Spa-
nien und auch Franckreich, worunter jenes fuͤr das beſte gehalten wird.
Sie machen zu Rochelle und andern Orten gewiſſe Saltz-Teiche, welche
etwas tieffer liegen als das Meer, und einen lettichten Grund haben, wel-
cher das Saltz-Waſſer beſſer haͤlt, als das ſandigte Land. Jn dieſen
Saltz-Teichen laſſen ſie uͤber Winter das Meer-Waſſer ſtehen, welches ſie
bey der Sonnen-Hitze durch gewiſſe Canaͤle daraus lauffen laſſen, wodurch
es reiner gemacht, und nachmalen durch der Sonnen Hitze coaguliret
wird. Will man es ſauberer haben, ſo ſolvirt man es, und bringt es ent-
weder zu kleinen Cryſtallen, oder laͤſſet das Waſſer gar abrauchen, welches,
ie oͤffter es geſchiehet, ie weiſſer das Saltz wird. Dahero findet man
auch zweyerley Meer-Saltz, nemlich das ſchwartze oder grobe, und
das weiſſe oder kleine. Das Meer- und Brunnen-Saltz wird meiſtens
in der Kuͤchen gebrauchet, und iſt das beſte Gewuͤrtz und Balſam aller
Speiſen. Jn der Medicin brauchet man aͤuſſerlich das geroͤſtete Saltz,
oder Sal decrepitatum, zu den erwaͤrmenden Saͤcklein und Fomentis, wi-
der Magen-Weh, Colic ꝛc. Zum innerlichen Gebrauch iſt der ſpiritus
Salis
und der ſpiritus Salis dulcis bekannt.

Sal nitri, oder auch

petræ, ſiehe Nitrum.

Sal polychreſtum Lemery, ein vielnuͤtzendes Saltz; iſt nichts an-
ders, als ein Salpeter, welcher mit Schwefel von ſeinem fluͤchtigen Theil
befreyet worden; darzu ℞ Salpeter und gemeinen Schwefel ana q. v. pul-
veriſi
r und miſche es wohl untereinander, ſchuͤtte ungefehr eine Untze von
dieſem Mengſel in einen guten zuvor gluͤend gemachten Crucibel, ſo wird
eine groſſe Flamme auffahren; iſt ſie hin, ſo ſchuͤtte noch mehr, eben ſo viel
Materie hinein, und fahre damit fort, bis das gantze Gemengſel verbrau-
chet iſt: halte das Feuer noch ungefehr 4. bis 5. Stunden, daß der Tiegel
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wohl getrocknetes Becken aus. Jſt die Materia wieder abgekuͤhlet, ſo puͤl-
ver und zerſchmeltz ſie in einer ſattſamen Quantitaͤt Waſſers, filtrire die So-
lution,
und laß ſie in einem glaͤſernen Gefaͤß uͤber einem Sand-Feuer bis

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[824/0836] SA Zinn heraus gezogen, laß es darauf in der Sonnen trocknen, und hebs in einer Phiole auf. Dieſes Saltz unter die Pomade gethan, hat die Krafft auszutrocknen, und kan man ſich ſein im Jucken und Schwaͤren bedienen. Sal lixivioſum, Laugen-Saltz, iſt ein fixes Saltz, welches aus den Pflantzen ausgelauget worden, ſiehe Sal fixum. Sal marinum, das Meer-Saltz, kommt meiſtentheils aus Spa- nien und auch Franckreich, worunter jenes fuͤr das beſte gehalten wird. Sie machen zu Rochelle und andern Orten gewiſſe Saltz-Teiche, welche etwas tieffer liegen als das Meer, und einen lettichten Grund haben, wel- cher das Saltz-Waſſer beſſer haͤlt, als das ſandigte Land. Jn dieſen Saltz-Teichen laſſen ſie uͤber Winter das Meer-Waſſer ſtehen, welches ſie bey der Sonnen-Hitze durch gewiſſe Canaͤle daraus lauffen laſſen, wodurch es reiner gemacht, und nachmalen durch der Sonnen Hitze coaguliret wird. Will man es ſauberer haben, ſo ſolvirt man es, und bringt es ent- weder zu kleinen Cryſtallen, oder laͤſſet das Waſſer gar abrauchen, welches, ie oͤffter es geſchiehet, ie weiſſer das Saltz wird. Dahero findet man auch zweyerley Meer-Saltz, nemlich das ſchwartze oder grobe, und das weiſſe oder kleine. Das Meer- und Brunnen-Saltz wird meiſtens in der Kuͤchen gebrauchet, und iſt das beſte Gewuͤrtz und Balſam aller Speiſen. Jn der Medicin brauchet man aͤuſſerlich das geroͤſtete Saltz, oder Sal decrepitatum, zu den erwaͤrmenden Saͤcklein und Fomentis, wi- der Magen-Weh, Colic ꝛc. Zum innerlichen Gebrauch iſt der ſpiritus Salis und der ſpiritus Salis dulcis bekannt. Sal nitri, oder auch petræ, ſiehe Nitrum. Sal polychreſtum Lemery, ein vielnuͤtzendes Saltz; iſt nichts an- ders, als ein Salpeter, welcher mit Schwefel von ſeinem fluͤchtigen Theil befreyet worden; darzu ℞ Salpeter und gemeinen Schwefel ana q. v. pul- veriſir und miſche es wohl untereinander, ſchuͤtte ungefehr eine Untze von dieſem Mengſel in einen guten zuvor gluͤend gemachten Crucibel, ſo wird eine groſſe Flamme auffahren; iſt ſie hin, ſo ſchuͤtte noch mehr, eben ſo viel Materie hinein, und fahre damit fort, bis das gantze Gemengſel verbrau- chet iſt: halte das Feuer noch ungefehr 4. bis 5. Stunden, daß der Tiegel immer gluͤend ſey, und ſchuͤtte ihn darauf in ein kuͤpffern und uͤbern Feuer wohl getrocknetes Becken aus. Jſt die Materia wieder abgekuͤhlet, ſo puͤl- ver und zerſchmeltz ſie in einer ſattſamen Quantitaͤt Waſſers, filtrire die So- lution, und laß ſie in einem glaͤſernen Gefaͤß uͤber einem Sand-Feuer bis zur

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/836>, abgerufen am 26.11.2024.