aber bittern und etwas herben Geschmack. Das Kraut dieser Wurtzel wird häufsig in Flandern und Seeland gezogen, wächst auch um Breßlau in Schlesien. Sie reiniget die Leber, Miltz, Nieren und Mutter, heilet die Gelbe- und Miltz-Sucht, treibet das dicke Gewässer, und sonderlich die Menses, zertheilet das geronnene Geblüt, so sich vom Fallen oder Stos- sen gesetzet, wird aber meistens zum Färben gebrauchet. Einige färben den Wein damit; die gemahlene Wurtzel wird Grapp genannt, da- von unter dem Buchstaben G. zu suchen.
Rubinus, der Rubin, ist ein durchsichtiger Stein, von einer reinen Scharlach- oder Carmesin-Farbe, und ie feuriger, ie besser er ist; wenn er aber eine gelbe an sich hat, so wird er für einen Granat oder Hyacinth aestimiret: kommt aus Zeilon, ist sonsten, wenn er groß, auch in hohen Werth. Wird in gifftigen Fiebern für eine Hertz-Stärckung gehalten, kommet mit unter das Electuarium de gemmis.
Rubinus duorum fratrum, ist bey den Chymisten Rubinus Arsenici und Schwefel-Blumen.
Rubrica, heist eben was Impetigo.
Rubrica fabrilis,Röthel-Stein, ist eine schwere dunckel-rothe Erde, eines anhaltenden Geschmacks. Kommt beynah mit dem Blut- Stein überein, wird auch wider diejenigen Kranckheiten, wo der Blut- Stein gut ist, gebrauchet. Ohne die gemeine Sorte hat man noch eine zärtere, welche sich spalten und wie das Reiß-Bley in Holtz einfassen lässet, wie es aus Engeland zum Zeichnen gebracht wird.
Rubus batis, vulgaris,Brombeer, wächst in Wäldern, auch in Hecken und Dorn-Büschen. Die Beeren halten an, dienen wider man- cherley Flüsse, Nasen-Bluten, Brechen; der Safft von den jungen Sproß- lingen mit Rosar. und Eyerweiß, wird wider die trieffenden Augen auf- geleget. Die Wurtzel dienet wider das Zahn-Weh.
Rubus caninus, siehe Cynosbatos.
cervinus, siehe Smilax aspera nostra.
idaeus,Hind-Beer; wächst so wol in den Wäldern, als in Gärten. Die Beeren haben eine Hertz-stärckende Krafft: der Spiritus, die Tinctur, der Wein und Syrup davon kühlen, stärcken das Hertz, dienen in hitzig- und gallichten Fiebern, wider den Durst und Ohnmacht, wider
rothe
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aber bittern und etwas herben Geſchmack. Das Kraut dieſer Wurtzel wird haͤufſig in Flandern und Seeland gezogen, waͤchſt auch um Breßlau in Schleſien. Sie reiniget die Leber, Miltz, Nieren und Mutter, heilet die Gelbe- und Miltz-Sucht, treibet das dicke Gewaͤſſer, und ſonderlich die Menſes, zertheilet das geronnene Gebluͤt, ſo ſich vom Fallen oder Stoſ- ſen geſetzet, wird aber meiſtens zum Faͤrben gebrauchet. Einige faͤrben den Wein damit; die gemahlene Wurtzel wird Grapp genannt, da- von unter dem Buchſtaben G. zu ſuchen.
Rubinus, der Rubin, iſt ein durchſichtiger Stein, von einer reinen Scharlach- oder Carmeſin-Farbe, und ie feuriger, ie beſſer er iſt; wenn er aber eine gelbe an ſich hat, ſo wird er fuͤr einen Granat oder Hyacinth æſtimiret: kommt aus Zeilon, iſt ſonſten, wenn er groß, auch in hohen Werth. Wird in gifftigen Fiebern fuͤr eine Hertz-Staͤrckung gehalten, kommet mit unter das Electuarium de gemmis.
Rubinus duorum fratrum, iſt bey den Chymiſten Rubinus Arſenici und Schwefel-Blumen.
Rubrica, heiſt eben was Impetigo.
Rubrica fabrilis,Roͤthel-Stein, iſt eine ſchwere dunckel-rothe Erde, eines anhaltenden Geſchmacks. Kommt beynah mit dem Blut- Stein uͤberein, wird auch wider diejenigen Kranckheiten, wo der Blut- Stein gut iſt, gebrauchet. Ohne die gemeine Sorte hat man noch eine zaͤrtere, welche ſich ſpalten und wie das Reiß-Bley in Holtz einfaſſen laͤſſet, wie es aus Engeland zum Zeichnen gebracht wird.
Rubus batis, vulgaris,Brombeer, waͤchſt in Waͤldern, auch in Hecken und Dorn-Buͤſchen. Die Beeren halten an, dienen wider man- cherley Fluͤſſe, Naſen-Bluten, Brechen; der Safft von den jungen Sproß- lingen mit 🜄 Roſar. und Eyerweiß, wird wider die trieffenden Augen auf- geleget. Die Wurtzel dienet wider das Zahn-Weh.
Rubus caninus, ſiehe Cynosbatos.
cervinus, ſiehe Smilax aſpera noſtra.
idæus,Hind-Beer; waͤchſt ſo wol in den Waͤldern, als in Gaͤrten. Die Beeren haben eine Hertz-ſtaͤrckende Krafft: der Spiritus, die Tinctur, der Wein und Syrup davon kuͤhlen, ſtaͤrcken das Hertz, dienen in hitzig- und gallichten Fiebern, wider den Durſt und Ohnmacht, wider
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die Gelbe- und Miltz-Sucht, treibet das dicke Gewaͤſſer, und ſonderlich die
Menſes, zertheilet das geronnene Gebluͤt, ſo ſich vom Fallen oder Stoſ-
ſen geſetzet, wird aber meiſtens zum Faͤrben gebrauchet. Einige faͤrben
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von unter dem Buchſtaben G. zu ſuchen.
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Rubigo, der Roſt, ſo ſich an das Eiſen ſetzet.
Rubinus, der Rubin, iſt ein durchſichtiger Stein, von einer reinen
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aber eine gelbe an ſich hat, ſo wird er fuͤr einen Granat oder Hyacinth
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Werth. Wird in gifftigen Fiebern fuͤr eine Hertz-Staͤrckung gehalten,
kommet mit unter das Electuarium de gemmis.
Rubinus duorum fratrum, iſt bey den Chymiſten Rubinus Arſenici
und Schwefel-Blumen.
Rubrica, heiſt eben was Impetigo.
Rubrica fabrilis, Roͤthel-Stein, iſt eine ſchwere dunckel-rothe
Erde, eines anhaltenden Geſchmacks. Kommt beynah mit dem Blut-
Stein uͤberein, wird auch wider diejenigen Kranckheiten, wo der Blut-
Stein gut iſt, gebrauchet. Ohne die gemeine Sorte hat man noch eine
zaͤrtere, welche ſich ſpalten und wie das Reiß-Bley in Holtz einfaſſen laͤſſet,
wie es aus Engeland zum Zeichnen gebracht wird.
Rubus batis, vulgaris, Brombeer, waͤchſt in Waͤldern, auch in
Hecken und Dorn-Buͤſchen. Die Beeren halten an, dienen wider man-
cherley Fluͤſſe, Naſen-Bluten, Brechen; der Safft von den jungen Sproß-
lingen mit 🜄 Roſar. und Eyerweiß, wird wider die trieffenden Augen auf-
geleget. Die Wurtzel dienet wider das Zahn-Weh.
Rubus caninus, ſiehe Cynosbatos.
cervinus, ſiehe Smilax aſpera noſtra.
idæus, Hind-Beer; waͤchſt ſo wol in den Waͤldern, als in
Gaͤrten. Die Beeren haben eine Hertz-ſtaͤrckende Krafft: der Spiritus,
die Tinctur, der Wein und Syrup davon kuͤhlen, ſtaͤrcken das Hertz, dienen
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/824>, abgerufen am 22.11.2024.
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