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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Camphor. ana ß.
f. Unguent.

Rhagadiae, Eyter-Beulen der Scham-Glieder.

Rhagas, eine Spalte, Schlitz, Kerbe, dergleichen man in Wun-
den, weiblicher Scham, am Hintern observiret, siehe Rhagades.

Rhamnus catharcticus, siehe Spina cervina.

Rhaphe, siehe Sutura.

Rhaponticum verum Thracicum, Pontische Rhapontic, ist eine
schwartze Wurtzel, auswendig der Angelic, inwendig aber der grossen
Tausendgülden-Kraut-Wurtzel ähnlich, doch aber kleiner und brauner,
schwammicht, leicht brüchig, an Geschmack etwas scharff, bestehet aus
langen Stücken, welche inwendig lange und rothe Striemen haben; wächst
in Thracien auf einem Berge.

Rhaponticum vulgare, die gemeine Rhapontic, ist eine länglichte
Wurtzel, auswendig braun und inwendig gelbicht, eines bittern und an-
haltenden Geschmacks, wird aus Savoyen und Jtalien, auch aus Lit-
thauen und Reussen heraus gebracht, und lässet sich lange halten, wenn
sie nur an einem trocknen Ort gehalten wird. Beyde kommen an Kräff-
ten sehr überein, indem sie mehr als die Rhabarbar adstringiren; wurden
vor diesem wider alle Blutstürtzungen gebrauchet; ietzo werden sie sehr
selten, und fast gar nicht gebrauchet, ausser daß die wahre zum Theriac ge-
nommen wird.

Rhegma, heist ein Riß oder Ausfall eines Theiles, als der Beine,
des Peritonaei, des Auges etc.

Rheum, ist Rhaponticum.

Rheumo, Rheumatismus, siehe Catarrhus.

Rhinenchytes, heist ein Instrument oder Röhrlein, damit etwas in
die Nasen-Löcher gelassen wird.

Rhinoceros, siehe Cornu rhinocerotis.

Rhizagra, eine Zahn-Zange, die Zahn-Wurtzeln damit auszuheben.

Rhizotomos, ein Wurtzel-Mann, Kräuter-Leser. Dieses
Wort wird auch von denenjenigen Artzneyen gesaget, welche eine Kranck-
heit aus dem Grunde heben.

Rhodelaeon, Rosen-Oel.

Rhodia radix, Rosen-Wurtz, ist eine knollichte mürbe Wurtzel,
auswendig braun, inwendig weiß, riechet wie die Rosen, davon sie auch
diesen Namen führet, muß aber mit dem Ligno rhodino nicht confun-

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Camphor. ana ℈ß.
f. Unguent.

Rhagadiæ, Eyter-Beulen der Scham-Glieder.

Rhagas, eine Spalte, Schlitz, Kerbe, dergleichen man in Wun-
den, weiblicher Scham, am Hintern obſerviret, ſiehe Rhagades.

Rhamnus catharcticus, ſiehe Spina cervina.

Rhaphe, ſiehe Sutura.

Rhaponticum verum Thracicum, Pontiſche Rhapontic, iſt eine
ſchwartze Wurtzel, auswendig der Angelic, inwendig aber der groſſen
Tauſendguͤlden-Kraut-Wurtzel aͤhnlich, doch aber kleiner und brauner,
ſchwammicht, leicht bruͤchig, an Geſchmack etwas ſcharff, beſtehet aus
langen Stuͤcken, welche inwendig lange und rothe Striemen haben; waͤchſt
in Thracien auf einem Berge.

Rhaponticum vulgare, die gemeine Rhapontic, iſt eine laͤnglichte
Wurtzel, auswendig braun und inwendig gelbicht, eines bittern und an-
haltenden Geſchmacks, wird aus Savoyen und Jtalien, auch aus Lit-
thauen und Reuſſen heraus gebracht, und laͤſſet ſich lange halten, wenn
ſie nur an einem trocknen Ort gehalten wird. Beyde kommen an Kraͤff-
ten ſehr uͤberein, indem ſie mehr als die Rhabarbar adſtringiren; wurden
vor dieſem wider alle Blutſtuͤrtzungen gebrauchet; ietzo werden ſie ſehr
ſelten, und faſt gar nicht gebrauchet, auſſer daß die wahre zum Theriac ge-
nommen wird.

Rhegma, heiſt ein Riß oder Ausfall eines Theiles, als der Beine,
des Peritonæi, des Auges ꝛc.

Rheum, iſt Rhaponticum.

Rheumo, Rheumatiſmus, ſiehe Catarrhus.

Rhinenchytes, heiſt ein Inſtrument oder Roͤhrlein, damit etwas in
die Naſen-Loͤcher gelaſſen wird.

Rhinoceros, ſiehe Cornu rhinocerotis.

Rhizagra, eine Zahn-Zange, die Zahn-Wurtzeln damit auszuheben.

Rhizotomos, ein Wurtzel-Mann, Kraͤuter-Leſer. Dieſes
Wort wird auch von denenjenigen Artzneyen geſaget, welche eine Kranck-
heit aus dem Grunde heben.

Rhodelæon, Roſen-Oel.

Rhodia radix, Roſen-Wurtz, iſt eine knollichte muͤrbe Wurtzel,
auswendig braun, inwendig weiß, riechet wie die Roſen, davon ſie auch
dieſen Namen fuͤhret, muß aber mit dem Ligno rhodino nicht confun-

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[803/0815] RH Camphor. ana ℈ß. f. Unguent. Rhagadiæ, Eyter-Beulen der Scham-Glieder. Rhagas, eine Spalte, Schlitz, Kerbe, dergleichen man in Wun- den, weiblicher Scham, am Hintern obſerviret, ſiehe Rhagades. Rhamnus catharcticus, ſiehe Spina cervina. Rhaphe, ſiehe Sutura. Rhaponticum verum Thracicum, Pontiſche Rhapontic, iſt eine ſchwartze Wurtzel, auswendig der Angelic, inwendig aber der groſſen Tauſendguͤlden-Kraut-Wurtzel aͤhnlich, doch aber kleiner und brauner, ſchwammicht, leicht bruͤchig, an Geſchmack etwas ſcharff, beſtehet aus langen Stuͤcken, welche inwendig lange und rothe Striemen haben; waͤchſt in Thracien auf einem Berge. Rhaponticum vulgare, die gemeine Rhapontic, iſt eine laͤnglichte Wurtzel, auswendig braun und inwendig gelbicht, eines bittern und an- haltenden Geſchmacks, wird aus Savoyen und Jtalien, auch aus Lit- thauen und Reuſſen heraus gebracht, und laͤſſet ſich lange halten, wenn ſie nur an einem trocknen Ort gehalten wird. Beyde kommen an Kraͤff- ten ſehr uͤberein, indem ſie mehr als die Rhabarbar adſtringiren; wurden vor dieſem wider alle Blutſtuͤrtzungen gebrauchet; ietzo werden ſie ſehr ſelten, und faſt gar nicht gebrauchet, auſſer daß die wahre zum Theriac ge- nommen wird. Rhegma, heiſt ein Riß oder Ausfall eines Theiles, als der Beine, des Peritonæi, des Auges ꝛc. Rheum, iſt Rhaponticum. Rheumo, Rheumatiſmus, ſiehe Catarrhus. Rhinenchytes, heiſt ein Inſtrument oder Roͤhrlein, damit etwas in die Naſen-Loͤcher gelaſſen wird. Rhinoceros, ſiehe Cornu rhinocerotis. Rhizagra, eine Zahn-Zange, die Zahn-Wurtzeln damit auszuheben. Rhizotomos, ein Wurtzel-Mann, Kraͤuter-Leſer. Dieſes Wort wird auch von denenjenigen Artzneyen geſaget, welche eine Kranck- heit aus dem Grunde heben. Rhodelæon, Roſen-Oel. Rhodia radix, Roſen-Wurtz, iſt eine knollichte muͤrbe Wurtzel, auswendig braun, inwendig weiß, riechet wie die Roſen, davon ſie auch dieſen Namen fuͤhret, muß aber mit dem Ligno rhodino nicht confun- diret J i i i i 2

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 803. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/815>, abgerufen am 22.11.2024.