Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
PE
Cinnab. Antim. gr. xv.
F. Pulv. S.
Austreibend Schweiß-Pulver.

Oder

flor. Sambuc.
Scordii ana j.
cordial. Herc. Sax.
Gelat. C. C. ana ß.
Specific. Cephalic.
diaphoret. ana ij.
Syrup. fumar. q. s.
F. Mixt. S.
Schweiß-Mixtur.

Wenn auf solche Art die Flecken heraus getrieben, hat man sich äusserst
zu demühen, daß sie nicht wieder hinein schlagen mögen, solches geschiehet
durch den steten Gebrauch der Expellentium, und daß der Leib nicht möge
erkältet werden; hieher gehöret auch der Wechsel der weissen Hemden
und Bett-Lacken, und daß man kalt Getränck und das Erschrecken verhü-
ten muß. Jst es aber schon geschehen, daß sie wieder eingeschlagen, so kan
man sie wieder mit Diaphoreticis volatilibus heraus treiben, z. E.

diaphor. ßj.
Flor. is ßj.
Sal. vol. C. C. gr. jx.
F. Pulv. S.
Schweiß-Pulver.

Petin, die Leinwand oder Tüchlein, aus welchen die medicini-
schen Säcke gemacht werden.

Peticulae, siehe Petechiae.

Petigo, siehe Lichen.

Petraeleon, Petroleum, das Stein-Oel, quillet aus den Bergen und
Felsen, und fliesset von dannen auf die Quellen und Brunnen, dergleichen
nicht allein in Jtalien und Sicilien, sondern auch in Bayern, wie auch im
Elsaß angemercket wird. Das meiste aber kommt aus der Provintz
Languedoc in Franckreich, wo es bey einem Dorff, Gabian genannt, wö-
chentlich gesammlet wird; ist von einer mittelmäßigen Consistence, eines
sehr starcken Geruchs und schwartzer Couleur, dahero auch oleum Petrae
nigrum
benahmet; woraus zu ersehen, daß in unsern Officinen das rechte
Stein-Oel kaum zu sehen, indem das gemeine oleum Petrae rubrum, das

rothe
PE
Cinnab. Antim. gr. xv.
F. Pulv. S.
Austreibend Schweiß-Pulver.

Oder

℞ 🜄 flor. Sambuc.
Scordii ana ℥j.
cordial. Herc. Sax.
Gelat. C. C. ana ℥ß.
Specific. Cephalic.
♁ diaphoret. ana ℈ij.
Syrup. fumar. q. ſ.
F. Mixt. S.
Schweiß-Mixtur.

Wenn auf ſolche Art die Flecken heraus getrieben, hat man ſich aͤuſſerſt
zu demuͤhen, daß ſie nicht wieder hinein ſchlagen moͤgen, ſolches geſchiehet
durch den ſteten Gebrauch der Expellentium, und daß der Leib nicht moͤge
erkaͤltet werden; hieher gehoͤret auch der Wechſel der weiſſen Hemden
und Bett-Lacken, und daß man kalt Getraͤnck und das Erſchrecken verhuͤ-
ten muß. Jſt es aber ſchon geſchehen, daß ſie wieder eingeſchlagen, ſo kan
man ſie wieder mit Diaphoreticis volatilibus heraus treiben, z. E.

℞ ♁ diaphor. ʒj.
Flor. 🜍is ʒj.
Sal. vol. C. C. gr. jx.
F. Pulv. S.
Schweiß-Pulver.

Petin, die Leinwand oder Tuͤchlein, aus welchen die medicini-
ſchen Saͤcke gemacht werden.

Peticulæ, ſiehe Petechiæ.

Petigo, ſiehe Lichen.

Petræleon, Petroleum, das Stein-Oel, quillet aus den Bergen und
Felſen, und flieſſet von dannen auf die Quellen und Brunnen, dergleichen
nicht allein in Jtalien und Sicilien, ſondern auch in Bayern, wie auch im
Elſaß angemercket wird. Das meiſte aber kommt aus der Provintz
Languedoc in Franckreich, wo es bey einem Dorff, Gabian genannt, woͤ-
chentlich geſammlet wird; iſt von einer mittelmaͤßigen Conſiſtence, eines
ſehr ſtarcken Geruchs und ſchwartzer Couleur, dahero auch oleum Petræ
nigrum
benahmet; woraus zu erſehen, daß in unſern Officinen das rechte
Stein-Oel kaum zu ſehen, indem das gemeine oleum Petræ rubrum, das

rothe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0722" n="710"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">PE</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">Cinnab. Antim. gr. xv.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">F. Pulv. S.</hi> </item><lb/>
            <item>Austreibend Schweiß-Pulver.</item>
          </list><lb/>
          <p>Oder</p>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; &#x1F704; flor. Sambuc.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Scordii ana &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">cordial. Herc. Sax.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Gelat. C. C. ana &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Specific. Cephalic.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x2641; diaphoret. ana &#x2108;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Syrup. fumar. q. &#x017F;.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">F. Mixt. S.</hi> </item><lb/>
            <item>Schweiß-<hi rendition="#aq">Mixtur.</hi></item>
          </list><lb/>
          <p>Wenn auf &#x017F;olche Art die Flecken heraus getrieben, hat man &#x017F;ich a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;t<lb/>
zu demu&#x0364;hen, daß &#x017F;ie nicht wieder hinein &#x017F;chlagen mo&#x0364;gen, &#x017F;olches ge&#x017F;chiehet<lb/>
durch den &#x017F;teten Gebrauch der <hi rendition="#aq">Expellentium,</hi> und daß der Leib nicht mo&#x0364;ge<lb/>
erka&#x0364;ltet werden; hieher geho&#x0364;ret auch der Wech&#x017F;el der wei&#x017F;&#x017F;en Hemden<lb/>
und Bett-Lacken, und daß man kalt Getra&#x0364;nck und das Er&#x017F;chrecken verhu&#x0364;-<lb/>
ten muß. J&#x017F;t es aber &#x017F;chon ge&#x017F;chehen, daß &#x017F;ie wieder einge&#x017F;chlagen, &#x017F;o kan<lb/>
man &#x017F;ie wieder mit <hi rendition="#aq">Diaphoreticis volatilibus</hi> heraus treiben, z. E.</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; &#x2641; diaphor. &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Flor. &#x1F70D;is &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Sal. vol. C. C. gr. jx.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">F. Pulv. S.</hi> </item><lb/>
            <item>Schweiß-Pulver.</item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Petin,</hi> die Leinwand oder Tu&#x0364;chlein, aus welchen die <hi rendition="#aq">medicini-</hi><lb/>
&#x017F;chen Sa&#x0364;cke gemacht werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Peticulæ,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Petechiæ.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Petigo,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Lichen.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Petræleon, Petroleum,</hi> das <hi rendition="#fr">Stein-Oel,</hi> quillet aus den Bergen und<lb/>
Fel&#x017F;en, und flie&#x017F;&#x017F;et von dannen auf die Quellen und Brunnen, dergleichen<lb/>
nicht allein in Jtalien und Sicilien, &#x017F;ondern auch in Bayern, wie auch im<lb/>
El&#x017F;aß angemercket wird. Das mei&#x017F;te aber kommt aus der Provintz<lb/>
Languedoc in Franckreich, wo es bey einem Dorff, <hi rendition="#aq">Gabian</hi> genannt, wo&#x0364;-<lb/>
chentlich ge&#x017F;ammlet wird; i&#x017F;t von einer mittelma&#x0364;ßigen <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;tence,</hi> eines<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;tarcken Geruchs und &#x017F;chwartzer <hi rendition="#aq">Couleur,</hi> dahero auch <hi rendition="#aq">oleum Petræ<lb/>
nigrum</hi> benahmet; woraus zu er&#x017F;ehen, daß in un&#x017F;ern <hi rendition="#aq">Officin</hi>en das rechte<lb/>
Stein-Oel kaum zu &#x017F;ehen, indem das gemeine <hi rendition="#aq">oleum Petræ rubrum,</hi> das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">rothe</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[710/0722] PE Cinnab. Antim. gr. xv. F. Pulv. S. Austreibend Schweiß-Pulver. Oder ℞ 🜄 flor. Sambuc. Scordii ana ℥j. cordial. Herc. Sax. Gelat. C. C. ana ℥ß. Specific. Cephalic. ♁ diaphoret. ana ℈ij. Syrup. fumar. q. ſ. F. Mixt. S. Schweiß-Mixtur. Wenn auf ſolche Art die Flecken heraus getrieben, hat man ſich aͤuſſerſt zu demuͤhen, daß ſie nicht wieder hinein ſchlagen moͤgen, ſolches geſchiehet durch den ſteten Gebrauch der Expellentium, und daß der Leib nicht moͤge erkaͤltet werden; hieher gehoͤret auch der Wechſel der weiſſen Hemden und Bett-Lacken, und daß man kalt Getraͤnck und das Erſchrecken verhuͤ- ten muß. Jſt es aber ſchon geſchehen, daß ſie wieder eingeſchlagen, ſo kan man ſie wieder mit Diaphoreticis volatilibus heraus treiben, z. E. ℞ ♁ diaphor. ʒj. Flor. 🜍is ʒj. Sal. vol. C. C. gr. jx. F. Pulv. S. Schweiß-Pulver. Petin, die Leinwand oder Tuͤchlein, aus welchen die medicini- ſchen Saͤcke gemacht werden. Peticulæ, ſiehe Petechiæ. Petigo, ſiehe Lichen. Petræleon, Petroleum, das Stein-Oel, quillet aus den Bergen und Felſen, und flieſſet von dannen auf die Quellen und Brunnen, dergleichen nicht allein in Jtalien und Sicilien, ſondern auch in Bayern, wie auch im Elſaß angemercket wird. Das meiſte aber kommt aus der Provintz Languedoc in Franckreich, wo es bey einem Dorff, Gabian genannt, woͤ- chentlich geſammlet wird; iſt von einer mittelmaͤßigen Conſiſtence, eines ſehr ſtarcken Geruchs und ſchwartzer Couleur, dahero auch oleum Petræ nigrum benahmet; woraus zu erſehen, daß in unſern Officinen das rechte Stein-Oel kaum zu ſehen, indem das gemeine oleum Petræ rubrum, das rothe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/722
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/722>, abgerufen am 22.11.2024.