Pathema, iede Passion, Leyden, Kranckheit, oder widernatür licher Zufall, wovon unser Leib angegriffen und incommodiret wird.
Patheticus, siehe Nervi pathetici.
Pathognomonicum, heisset das eigentliche und wahrhaffte Kennzei- chen einer Kranckheit, welches das Wesen derselben anzeiget, und von An- sang bis zu Ende währet.
Pathologia, die Lehre oder Rede von den Kranckheiten, ist dasjenige Theil der gantzen Medicin, (oder das andere Theil der Einlei- tung zur Medicin) welches die Kranckheiten untersuchet, dererselben Zu- fälle und Ursachen erkläret: wird auch Nosologia genannt.
Pathos, heist eben das, was Pathema.
Patientia, die Gedult, gedultig etwas ertragen, ist den Kran- cken höchstnöthig, wächst nicht in allen Gärten; man mercket an, daß die Gedult zuweilen mehr als die Artzneyen aus gerichtet, darum wird nicht uneben gethan, wenn sie also wider die Gicht recommandiret wird:
Gedult und ein klein wenig Schreyen,
Sind widers podagra die besten Artzeneyen.
Pavana lignum, siehe Lignum pavana.
Pavo, ein Pfan, ein wohlbekannter sehr schöner Vogel. Davon ist in der Apothecke Stercus Pavonis, der Pfauen-Koth.
Pavor, das Erschrecken, Entsetzen, die Furcht, ist offtmals eine Haupt-Ursach sehr vieler Kranckheiten, als der Rose, Schlages, Epilepsie ja der Pest selbsten, so gar, daß der berühmte Rivinus das Erschrecken für die näheste Ursach der Pest hält, wie aus seinem schönen Tractat de Peste erhellet.
Pavor in sommo, das Auffahren im Schlaf, ist beynahe eine ordi- naire Kranckheit bey kleinen Kindern, wird von den alten Müttergen, und nicht unrecht, für einen Vorgänger der Epilepsie gehalten, und in Anse- hung dieser ist es eine gefährliche Kranckheit, welche öffters wider alles Vermuthen die Kinder mitnimmt. Die Ursachen, welche dieses Ubel er- regen, sind zwar viel, doch aber werden für die gewöhnlichsten gehalten ein scharff Acidum in dem schwachen Magen der zarten Kinder, Reissen im Leibe, und vornemlich schwer Zähnen. Die Cur siehet einzig und allein auf die Ursachen, dahero sind zuträglich, wenn ein Acidum pecciret, die Absorbentia, doch so, daß sie mit Antepilepticis vermischet werden, als Corall. rubr. praep. Matr. Perlar. lapid. 69. C. C. ust. Unicorn. fossil. und
marin.
PA
Pater ignis, ſiehe Aurum.
Pathema, iede Paſſion, Leyden, Kranckheit, oder widernatuͤr licher Zufall, wovon unſer Leib angegriffen und incommodiret wird.
Patheticus, ſiehe Nervi pathetici.
Pathognomonicum, heiſſet das eigentliche und wahrhaffte Kennzei- chen einer Kranckheit, welches das Weſen derſelben anzeiget, und von An- ſang bis zu Ende waͤhret.
Pathologia, die Lehre oder Rede von den Kranckheiten, iſt dasjenige Theil der gantzen Medicin, (oder das andere Theil der Einlei- tung zur Medicin) welches die Kranckheiten unterſuchet, dererſelben Zu- faͤlle und Urſachen erklaͤret: wird auch Noſologia genannt.
Pathos, heiſt eben das, was Pathema.
Patientia, die Gedult, gedultig etwas ertragen, iſt den Kran- cken hoͤchſtnoͤthig, waͤchſt nicht in allen Gaͤrten; man mercket an, daß die Gedult zuweilen mehr als die Artzneyen aus gerichtet, darum wird nicht uneben gethan, wenn ſie alſo wider die Gicht recommandiret wird:
Gedult und ein klein wenig Schreyen,
Sind widers podagra die beſten Artzeneyen.
Pavana lignum, ſiehe Lignum pavana.
Pavo, ein Pfan, ein wohlbekannter ſehr ſchoͤner Vogel. Davon iſt in der Apothecke Stercus Pavonis, der Pfauen-Koth.
Pavor, das Erſchrecken, Entſetzen, die Furcht, iſt offtmals eine Haupt-Urſach ſehr vieler Kranckheiten, als der Roſe, Schlages, Epilepſie ja der Peſt ſelbſten, ſo gar, daß der beruͤhmte Rivinus das Erſchrecken fuͤr die naͤheſte Urſach der Peſt haͤlt, wie aus ſeinem ſchoͤnen Tractat de Peſte erhellet.
Pavor in ſommo, das Auffahren im Schlaf, iſt beynahe eine ordi- naire Kranckheit bey kleinen Kindern, wird von den alten Muͤttergen, und nicht unrecht, fuͤr einen Vorgaͤnger der Epilepſie gehalten, und in Anſe- hung dieſer iſt es eine gefaͤhrliche Kranckheit, welche oͤffters wider alles Vermuthen die Kinder mitnimmt. Die Urſachen, welche dieſes Ubel er- regen, ſind zwar viel, doch aber werden fuͤr die gewoͤhnlichſten gehalten ein ſcharff Acidum in dem ſchwachen Magen der zarten Kinder, Reiſſen im Leibe, und vornemlich ſchwer Zaͤhnen. Die Cur ſiehet einzig und allein auf die Urſachen, dahero ſind zutraͤglich, wenn ein Acidum pecciret, die Abſorbentia, doch ſo, daß ſie mit Antepilepticis vermiſchet werden, als Corall. rubr. præp. Matr. Perlar. lapid. 69. C. C. uſt. Unicorn. foſſil. und
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Zufall, wovon unſer Leib angegriffen und incommodiret wird.
Patheticus, ſiehe Nervi pathetici.
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chen einer Kranckheit, welches das Weſen derſelben anzeiget, und von An-
ſang bis zu Ende waͤhret.
Pathologia, die Lehre oder Rede von den Kranckheiten, iſt
dasjenige Theil der gantzen Medicin, (oder das andere Theil der Einlei-
tung zur Medicin) welches die Kranckheiten unterſuchet, dererſelben Zu-
faͤlle und Urſachen erklaͤret: wird auch Noſologia genannt.
Pathos, heiſt eben das, was Pathema.
Patientia, die Gedult, gedultig etwas ertragen, iſt den Kran-
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Gedult zuweilen mehr als die Artzneyen aus gerichtet, darum wird nicht
uneben gethan, wenn ſie alſo wider die Gicht recommandiret wird:
Gedult und ein klein wenig Schreyen,
Sind widers podagra die beſten Artzeneyen.
Pavana lignum, ſiehe Lignum pavana.
Pavo, ein Pfan, ein wohlbekannter ſehr ſchoͤner Vogel. Davon
iſt in der Apothecke Stercus Pavonis, der Pfauen-Koth.
Pavor, das Erſchrecken, Entſetzen, die Furcht, iſt offtmals eine
Haupt-Urſach ſehr vieler Kranckheiten, als der Roſe, Schlages, Epilepſie
ja der Peſt ſelbſten, ſo gar, daß der beruͤhmte Rivinus das Erſchrecken fuͤr
die naͤheſte Urſach der Peſt haͤlt, wie aus ſeinem ſchoͤnen Tractat de Peſte
erhellet.
Pavor in ſommo, das Auffahren im Schlaf, iſt beynahe eine ordi-
naire Kranckheit bey kleinen Kindern, wird von den alten Muͤttergen, und
nicht unrecht, fuͤr einen Vorgaͤnger der Epilepſie gehalten, und in Anſe-
hung dieſer iſt es eine gefaͤhrliche Kranckheit, welche oͤffters wider alles
Vermuthen die Kinder mitnimmt. Die Urſachen, welche dieſes Ubel er-
regen, ſind zwar viel, doch aber werden fuͤr die gewoͤhnlichſten gehalten ein
ſcharff Acidum in dem ſchwachen Magen der zarten Kinder, Reiſſen im
Leibe, und vornemlich ſchwer Zaͤhnen. Die Cur ſiehet einzig und allein
auf die Urſachen, dahero ſind zutraͤglich, wenn ein Acidum pecciret, die
Abſorbentia, doch ſo, daß ſie mit Antepilepticis vermiſchet werden, als
Corall. rubr. præp. Matr. Perlar. lapid. 69. C. C. uſt. Unicorn. foſſil. und
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 696. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/708>, abgerufen am 22.11.2024.
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