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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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allda zu machen. Das Wasser und Eyter sühre man nicht auf einmal ab,
sonsten bringet man den Patienten um den Hals; sondern nach und
nach, daß alle sieben Tage ein Pfund oder anderthalb abgezapffet wer-
den, nachdem es die Kräffte des Patientens zulassen wollen. Wenn die
Operation verrichtet, wird die Wunde mit einem adstringirenden und hei-
lenden Pflaster versehen. Wenn die innerlichen Gänge und Gefässe ver-
dorben sind, ist diese Operation vergeblich, dahero muß man solches der
Natur überlassen.

Paracmastica, das continuirliche abnehmende Fieber, item das ab-
nehmende Alter.

Paracope, ein gantz geringes Rasen, sonderlich in der Hitze des
Fiebers.

Paracynanche, siehe Angina.

Paradisi grana, siehe Grana paradisi.

Paralysis, eine Lähmung, ist gleichsam eine Ohnmacht eines ge-
wissen Gliedes, oder vielmehr eine Schlapf- und Welckheit des Fusses,
Arms, Zunge, Augen etc. so daß es sich nicht rühren noch bewegen kan, wird
auch Resolutio genennet. Die Ursachen rühren von dem versagten Ein-
fluß der Geister zu den Theilen her, und solches entweder aus Mangel der
Geister, oder Laesion eines Nervi von Wunden, oder starcken Verkältung,
oder wegen Convulsionen, ingleichen vom Schmertz und verrenckten Rück-
grads-Würbel, oder von der Colic, Hüfft-Weh, scorbutischen Gicht etc.
Jn der Cur hat man darnach zu trachten, daß man den Lebens-Geistern
den Weg zu den Theilen wieder öffne. Solches erlanget man auf
dreyerley Art, (1) sind solche, welche durch Irritiren oder Prickeln allein
die Spiritus zu den Theilen treiben; unter diesen haben die Vesicatoria
und Rubefacientia den Vorzug, nachgehends dienet auch das Peitschen
mit Ruthen oder Nesseln, die Picationes und das Reiben mit scharffen
Tüchern; (2) welche über das Vermögen zu prickeln, auch zugleich eine
erquickende, oder die Pituitam incidirende, oder die welcken Fibras stärckende
Krafft haben. Hieher gehören die warmen Bäder, ein Bad von Amei-
sen, der Spiritus Vini entweder allein, oder über Nerven-stärckende Pflan-
tzen gegossen und digeriret, als Chamaedr. Chamaepyt. Serpill. Primul. ve-
ris, Majoran. Origan. Thym. Lil. convall. Rosmarin. Puleg. Basilic. Cala-
minth. Menth. Menthastr. Salv. Lavendul. Spic. Rut. flor. Stoechad. Bet.
radic. Angelic. Bryon. Gentian. Valerian. Dictamn. bacc. Juniper.
und lauri,
auch scharffe, als Nicotian. rad. Aronis, Pyrethr. Euphorb. Piper, Zin-

giber,

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allda zu machen. Das Waſſer und Eyter ſuͤhre man nicht auf einmal ab,
ſonſten bringet man den Patienten um den Hals; ſondern nach und
nach, daß alle ſieben Tage ein Pfund oder anderthalb abgezapffet wer-
den, nachdem es die Kraͤffte des Patientens zulaſſen wollen. Wenn die
Operation verrichtet, wird die Wunde mit einem adſtringirenden und hei-
lenden Pflaſter verſehen. Wenn die innerlichen Gaͤnge und Gefaͤſſe ver-
dorben ſind, iſt dieſe Operation vergeblich, dahero muß man ſolches der
Natur uͤberlaſſen.

Paracmaſtica, das continuirliche abnehmende Fieber, item das ab-
nehmende Alter.

Paracope, ein gantz geringes Raſen, ſonderlich in der Hitze des
Fiebers.

Paracynanche, ſiehe Angina.

Paradiſi grana, ſiehe Grana paradiſi.

Paralyſis, eine Laͤhmung, iſt gleichſam eine Ohnmacht eines ge-
wiſſen Gliedes, oder vielmehr eine Schlapf- und Welckheit des Fuſſes,
Arms, Zunge, Augen ꝛc. ſo daß es ſich nicht ruͤhren noch bewegen kan, wird
auch Reſolutio genennet. Die Urſachen ruͤhren von dem verſagten Ein-
fluß der Geiſter zu den Theilen her, und ſolches entweder aus Mangel der
Geiſter, oder Læſion eines Nervi von Wunden, oder ſtarcken Verkaͤltung,
oder wegen Convulſionen, ingleichen vom Schmertz und verrenckten Ruͤck-
grads-Wuͤrbel, oder von der Colic, Huͤfft-Weh, ſcorbutiſchen Gicht ꝛc.
Jn der Cur hat man darnach zu trachten, daß man den Lebens-Geiſtern
den Weg zu den Theilen wieder oͤffne. Solches erlanget man auf
dreyerley Art, (1) ſind ſolche, welche durch Irritiren oder Prickeln allein
die Spiritus zu den Theilen treiben; unter dieſen haben die Veſicatoria
und Rubefacientia den Vorzug, nachgehends dienet auch das Peitſchen
mit Ruthen oder Neſſeln, die Picationes und das Reiben mit ſcharffen
Tuͤchern; (2) welche uͤber das Vermoͤgen zu prickeln, auch zugleich eine
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ſen, der Spiritus Vini entweder allein, oder uͤber Nerven-ſtaͤrckende Pflan-
tzen gegoſſen und digeriret, als Chamædr. Chamæpyt. Serpill. Primul. ve-
ris, Majoran. Origan. Thym. Lil. convall. Roſmarin. Puleg. Baſilic. Cala-
minth. Menth. Menthaſtr. Salv. Lavendul. Spic. Rut. flor. Stœchad. Bet.
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[686/0698] PA allda zu machen. Das Waſſer und Eyter ſuͤhre man nicht auf einmal ab, ſonſten bringet man den Patienten um den Hals; ſondern nach und nach, daß alle ſieben Tage ein Pfund oder anderthalb abgezapffet wer- den, nachdem es die Kraͤffte des Patientens zulaſſen wollen. Wenn die Operation verrichtet, wird die Wunde mit einem adſtringirenden und hei- lenden Pflaſter verſehen. Wenn die innerlichen Gaͤnge und Gefaͤſſe ver- dorben ſind, iſt dieſe Operation vergeblich, dahero muß man ſolches der Natur uͤberlaſſen. Paracmaſtica, das continuirliche abnehmende Fieber, item das ab- nehmende Alter. Paracope, ein gantz geringes Raſen, ſonderlich in der Hitze des Fiebers. Paracynanche, ſiehe Angina. Paradiſi grana, ſiehe Grana paradiſi. Paralyſis, eine Laͤhmung, iſt gleichſam eine Ohnmacht eines ge- wiſſen Gliedes, oder vielmehr eine Schlapf- und Welckheit des Fuſſes, Arms, Zunge, Augen ꝛc. ſo daß es ſich nicht ruͤhren noch bewegen kan, wird auch Reſolutio genennet. Die Urſachen ruͤhren von dem verſagten Ein- fluß der Geiſter zu den Theilen her, und ſolches entweder aus Mangel der Geiſter, oder Læſion eines Nervi von Wunden, oder ſtarcken Verkaͤltung, oder wegen Convulſionen, ingleichen vom Schmertz und verrenckten Ruͤck- grads-Wuͤrbel, oder von der Colic, Huͤfft-Weh, ſcorbutiſchen Gicht ꝛc. Jn der Cur hat man darnach zu trachten, daß man den Lebens-Geiſtern den Weg zu den Theilen wieder oͤffne. Solches erlanget man auf dreyerley Art, (1) ſind ſolche, welche durch Irritiren oder Prickeln allein die Spiritus zu den Theilen treiben; unter dieſen haben die Veſicatoria und Rubefacientia den Vorzug, nachgehends dienet auch das Peitſchen mit Ruthen oder Neſſeln, die Picationes und das Reiben mit ſcharffen Tuͤchern; (2) welche uͤber das Vermoͤgen zu prickeln, auch zugleich eine erquickende, oder die Pituitam incidirende, oder die welcken Fibras ſtaͤrckende Krafft haben. Hieher gehoͤren die warmen Baͤder, ein Bad von Amei- ſen, der Spiritus Vini entweder allein, oder uͤber Nerven-ſtaͤrckende Pflan- tzen gegoſſen und digeriret, als Chamædr. Chamæpyt. Serpill. Primul. ve- ris, Majoran. Origan. Thym. Lil. convall. Roſmarin. Puleg. Baſilic. Cala- minth. Menth. Menthaſtr. Salv. Lavendul. Spic. Rut. flor. Stœchad. Bet. radic. Angelic. Bryon. Gentian. Valerian. Dictamn. bacc. Juniper. und lauri, auch ſcharffe, als Nicotian. rad. Aronis, Pyrethr. Euphorb. Piper, Zin- giber,

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/698>, abgerufen am 22.11.2024.