Osteologia,die Lehre, Abhandlung oder Beschreibung der Beine.
Osteon, ein Bein, siehe Os.
Ostocopi, die Schmertzen der Beine, oder vielmehr des Periostii, denn die Beine an und für sich selbst gar nicht empfindlich sind.
Ostracoderma, werden diejenigen Thierlein genannt, welche ent- weder gantz, oder nur zum Theil mit einer Krust oder Schale gewaffnet sind, wie die Krebse, Schildkröten, Schnecken etc. Werden auch Testa- cea genannt.
Ostrea,Auster, ist ein bekannt Muschel-Thier, wird wider die Schwind- und Lungen-Sucht sehr gerühmet; die Schalen davon sind ein gut Fieber-Mittel.
Otalgia, Dolor aurium, der Ohren-Zwang, Ohren-Schmertz, ist offtmals ein vielfältiger Schmertz, welcher aus dem hitzenden, dehnen- den und reissenden Schmertz bestehet: er setzet sich an einen sehr empfind- lichen Theil, welcher mit dem Cerebro grosse Gemeinschafft hat, weswe- gen eine Entzündung der Meningum, Fieber, Convulsiones, Gebrechen der Sprache folgen können. Die Ursachen sind Zerreissungen und Inflam- mationes solcher Theile, welche bald von der Schärffe oder Zähigkeit des Geblüts, bald von der äusserlichen Kälte, bald von einer Contusion des Ohres ihren Ursprung nehmen. Hierwider werden mancherley äusser- liche Mittel recommandiret, als oleum Lilior. albor. Amygdalar. amar. Asellor. Lumbric. str. Scorpion. ovor. entweder allein, oder mit albumine Ovorum untermischet, ungesaltzene Butter, ol. Chamomill. Aneth. Hy- osciam. express. Forestus führet in Lib. XII. observ. 1. und 4. dieses des Faventini Cataplasma als ein recht bewährt Mittel an, darzu
Cep. sub ciner. calent.
coct. & assat. Num. ij.
ol. Chamomill. iß.
Anethi
Butyr. rec. ana ß.
Croci j.
misce.
Item ol. infus. Scarab. mit Weiber-Milch vermischet, und mit Baum- Wolle in die Ohren gestecket; der auf diese Art bereitete balsam. Sul- phuris ist admirabel:
Sul-
OS OT
Oſteologia,die Lehre, Abhandlung oder Beſchreibung der Beine.
Oſteon, ein Bein, ſiehe Os.
Oſtocopi, die Schmertzen der Beine, oder vielmehr des Perioſtii, denn die Beine an und fuͤr ſich ſelbſt gar nicht empfindlich ſind.
Oſtracoderma, werden diejenigen Thierlein genannt, welche ent- weder gantz, oder nur zum Theil mit einer Kruſt oder Schale gewaffnet ſind, wie die Krebſe, Schildkroͤten, Schnecken ꝛc. Werden auch Teſta- cea genannt.
Oſtrea,Auſter, iſt ein bekannt Muſchel-Thier, wird wider die Schwind- und Lungen-Sucht ſehr geruͤhmet; die Schalen davon ſind ein gut Fieber-Mittel.
Otalgia, Dolor aurium, der Ohren-Zwang, Ohren-Schmertz, iſt offtmals ein vielfaͤltiger Schmertz, welcher aus dem hitzenden, dehnen- den und reiſſenden Schmertz beſtehet: er ſetzet ſich an einen ſehr empfind- lichen Theil, welcher mit dem Cerebro groſſe Gemeinſchafft hat, weswe- gen eine Entzuͤndung der Meningum, Fieber, Convulſiones, Gebrechen der Sprache folgen koͤnnen. Die Urſachen ſind Zerreiſſungen und Inflam- mationes ſolcher Theile, welche bald von der Schaͤrffe oder Zaͤhigkeit des Gebluͤts, bald von der aͤuſſerlichen Kaͤlte, bald von einer Contuſion des Ohres ihren Urſprung nehmen. Hierwider werden mancherley aͤuſſer- liche Mittel recommandiret, als oleum Lilior. albor. Amygdalar. amar. Aſellor. Lumbric. 🜃ſtr. Scorpion. ovor. entweder allein, oder mit albumine Ovorum untermiſchet, ungeſaltzene Butter, ol. Chamomill. Aneth. Hy- oſciam. expreſſ. Foreſtus fuͤhret in Lib. XII. obſerv. 1. und 4. dieſes des Faventini Cataplaſma als ein recht bewaͤhrt Mittel an, darzu
℞ Cep. ſub ciner. calent.
coct. & aſſat. Num. ij.
ol. Chamomill. ℥iß.
Anethi
Butyr. rec. ana ℥ß.
Croci ℈j.
miſce.
Item ol. infuſ. Scarab. mit Weiber-Milch vermiſchet, und mit Baum- Wolle in die Ohren geſtecket; der auf dieſe Art bereitete balſam. Sul- phuris iſt admirabel:
℞ Sul-
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Oſteologia, die Lehre, Abhandlung oder Beſchreibung der
Beine.
Oſteon, ein Bein, ſiehe Os.
Oſtocopi, die Schmertzen der Beine, oder vielmehr des Perioſtii,
denn die Beine an und fuͤr ſich ſelbſt gar nicht empfindlich ſind.
Oſtracoderma, werden diejenigen Thierlein genannt, welche ent-
weder gantz, oder nur zum Theil mit einer Kruſt oder Schale gewaffnet
ſind, wie die Krebſe, Schildkroͤten, Schnecken ꝛc. Werden auch Teſta-
cea genannt.
Oſtrea, Auſter, iſt ein bekannt Muſchel-Thier, wird wider die
Schwind- und Lungen-Sucht ſehr geruͤhmet; die Schalen davon ſind
ein gut Fieber-Mittel.
Otalgia, Dolor aurium, der Ohren-Zwang, Ohren-Schmertz,
iſt offtmals ein vielfaͤltiger Schmertz, welcher aus dem hitzenden, dehnen-
den und reiſſenden Schmertz beſtehet: er ſetzet ſich an einen ſehr empfind-
lichen Theil, welcher mit dem Cerebro groſſe Gemeinſchafft hat, weswe-
gen eine Entzuͤndung der Meningum, Fieber, Convulſiones, Gebrechen der
Sprache folgen koͤnnen. Die Urſachen ſind Zerreiſſungen und Inflam-
mationes ſolcher Theile, welche bald von der Schaͤrffe oder Zaͤhigkeit des
Gebluͤts, bald von der aͤuſſerlichen Kaͤlte, bald von einer Contuſion des
Ohres ihren Urſprung nehmen. Hierwider werden mancherley aͤuſſer-
liche Mittel recommandiret, als oleum Lilior. albor. Amygdalar. amar.
Aſellor. Lumbric. 🜃ſtr. Scorpion. ovor. entweder allein, oder mit albumine
Ovorum untermiſchet, ungeſaltzene Butter, ol. Chamomill. Aneth. Hy-
oſciam. expreſſ. Foreſtus fuͤhret in Lib. XII. obſerv. 1. und 4. dieſes des
Faventini Cataplaſma als ein recht bewaͤhrt Mittel an, darzu
℞ Cep. ſub ciner. calent.
coct. & aſſat. Num. ij.
ol. Chamomill. ℥iß.
Anethi
Butyr. rec. ana ℥ß.
Croci ℈j.
miſce.
Item ol. infuſ. Scarab. mit Weiber-Milch vermiſchet, und mit Baum-
Wolle in die Ohren geſtecket; der auf dieſe Art bereitete balſam. Sul-
phuris iſt admirabel:
℞ Sul-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/682>, abgerufen am 22.11.2024.
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