sandigt, recht trocken und dicht seyn, auch nicht alle an einem Klumpen han- gen, sondern in kleinen Bällen mit Blättern umgeben, inwendig gläntzend und einen sehr starcken Geruch haben. Es hat eine Schlaf-bringende Krafft, stillet auch zugleich alle Brüche, Erbrechen und Blutstürtzungen. Die Praeparata hiervon sind oben unter dem Titul Opiata zu suchen. Weil das Opium an und für sich zu brauchen gar zu virulent ist, so wird es auf mancherley Art corrigiret und gereiniget, so
Opium correctum oder depuratum,verbessert und gereinigtes Opium genennet wird; solches geschiehet am sichersten und bequemsten also: man giesset auf das Opium Malvasir oder Canarien-Wein, damit es sich resolvire, und setzet es an warmen Ort, daß die Feces sich auf den Boden setzen: wenn sich also der succus Opii mit dem Wein vereiniget, wird er durch ein leinen Tuch filtriret, die Colatur durch einen gläsernen Kolben abgezogen, so wird der mit einem narcotischen Geruch begabte Wein weggehen, und das gereinigte Opium in Gestalt eines Robs oder dicken Saffts zurück bleiben.
Opisthotonus, siehe Spasmus.
Opobalsamum, siehe Balsamum verum.
Opodeldoch, ist ein Name eines Wund-Pflasters.
Opomphalica, werden diejenigen Artzneyen genannt, welche äusser- lich auf den Nabel geleget worden, und Purgationes machen; Es sind ordinair Linimenta aus succo Cataput. min. Nicotian. Tithymal. Colo- cynth. Elater. Hellebor. nigr. Scammon. Terebinth. Honig, Unguent. dialth. &c. bereitet.
Opoponax, Ponax-Gummi, Angelic-Safft, ist ein fettes, leich- tes und zerbrechliches Gummi, von aussen röthlich-gelb, inwendig aber weiß- licht, eines bittern und widrigen Geschmacks und sehr starcken Geruchs: kommt aus Orient über Marseille in Kisten. Das Kraut, aus dessen geritzten Wurtzel dieser Safft fleust, heist Panax Heracleum. Hiervon sind 2. Sorten, die granulirte, und in pane oder Kuchen. Das beste, so in granis kommt, muß inwendig voll weisser Körner seyn, auch so trocken, als es seyn kan. Wird äusserlich zu den Wund- und heilenden Pflastern genommen, kommt auch unter das Emplastrum divinum.
Oppilatio, eine Verstopffung, daher kommen
Oppilantia oder Oppilativa, verstopffende Mittel, siehe Adstrin- gentia.
Optica
OP
ſandigt, recht trocken und dicht ſeyn, auch nicht alle an einem Klumpen han- gen, ſondern in kleinen Baͤllen mit Blaͤttern umgeben, inwendig glaͤntzend und einen ſehr ſtarcken Geruch haben. Es hat eine Schlaf-bringende Krafft, ſtillet auch zugleich alle Bruͤche, Erbrechen und Blutſtuͤrtzungen. Die Præparata hiervon ſind oben unter dem Titul Opiata zu ſuchen. Weil das Opium an und fuͤr ſich zu brauchen gar zu virulent iſt, ſo wird es auf mancherley Art corrigiret und gereiniget, ſo
Opium correctum oder depuratum,verbeſſert und gereinigtes Opium genennet wird; ſolches geſchiehet am ſicherſten und bequemſten alſo: man gieſſet auf das Opium Malvaſir oder Canarien-Wein, damit es ſich reſolvire, und ſetzet es an warmen Ort, daß die Feces ſich auf den Boden ſetzen: wenn ſich alſo der ſuccus Opii mit dem Wein vereiniget, wird er durch ein leinen Tuch filtriret, die Colatur durch einen glaͤſernen Kolben abgezogen, ſo wird der mit einem narcotiſchen Geruch begabte Wein weggehen, und das gereinigte Opium in Geſtalt eines Robs oder dicken Saffts zuruͤck bleiben.
Opiſthotonus, ſiehe Spaſmus.
Opobalſamum, ſiehe Balſamum verum.
Opodeldoch, iſt ein Name eines Wund-Pflaſters.
Opomphalica, werden diejenigen Artzneyen genannt, welche aͤuſſer- lich auf den Nabel geleget worden, und Purgationes machen; Es ſind ordinair Linimenta aus ſucco Cataput. min. Nicotian. Tithymal. Colo- cynth. Elater. Hellebor. nigr. Scammon. Terebinth. Honig, Unguent. dialth. &c. bereitet.
Opoponax, Ponax-Gummi, Angelic-Safft, iſt ein fettes, leich- tes und zerbrechliches Gummi, von auſſen roͤthlich-gelb, inwendig aber weiß- licht, eines bittern und widrigen Geſchmacks und ſehr ſtarcken Geruchs: kommt aus Orient uͤber Marſeille in Kiſten. Das Kraut, aus deſſen geritzten Wurtzel dieſer Safft fleuſt, heiſt Panax Heracleum. Hiervon ſind 2. Sorten, die granulirte, und in pane oder Kuchen. Das beſte, ſo in granis kommt, muß inwendig voll weiſſer Koͤrner ſeyn, auch ſo trocken, als es ſeyn kan. Wird aͤuſſerlich zu den Wund- und heilenden Pflaſtern genommen, kommt auch unter das Emplaſtrum divinum.
Oppilatio, eine Verſtopffung, daher kommen
Oppilantia oder Oppilativa, verſtopffende Mittel, ſiehe Adſtrin- gentia.
Optica
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0672"n="660"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">OP</hi></hi></hi></fw><lb/>ſandigt, recht trocken und dicht ſeyn, auch nicht alle an einem Klumpen han-<lb/>
gen, ſondern in kleinen Baͤllen mit Blaͤttern umgeben, inwendig glaͤntzend<lb/>
und einen ſehr ſtarcken Geruch haben. Es hat eine Schlaf-bringende<lb/>
Krafft, ſtillet auch zugleich alle Bruͤche, Erbrechen und Blutſtuͤrtzungen.<lb/>
Die <hirendition="#aq">Præparata</hi> hiervon ſind oben unter dem Titul <hirendition="#aq">Opiata</hi> zu ſuchen. Weil<lb/>
das <hirendition="#aq">Opium</hi> an und fuͤr ſich zu brauchen gar zu <hirendition="#aq">virulent</hi> iſt, ſo wird es auf<lb/>
mancherley Art <hirendition="#aq">corrigi</hi>ret und gereiniget, ſo</p><lb/><p><hirendition="#aq">Opium correctum</hi> oder <hirendition="#aq">depuratum,</hi><hirendition="#fr">verbeſſert</hi> und <hirendition="#fr">gereinigtes</hi><lb/><hirendition="#i">Opium</hi> genennet wird; ſolches geſchiehet am ſicherſten und bequemſten<lb/>
alſo: man gieſſet auf das <hirendition="#aq">Opium</hi> Malvaſir oder Canarien-Wein, damit<lb/>
es ſich <hirendition="#aq">reſolvi</hi>re, und ſetzet es an warmen Ort, daß die <hirendition="#aq">Feces</hi>ſich auf den<lb/>
Boden ſetzen: wenn ſich alſo der <hirendition="#aq">ſuccus Opii</hi> mit dem Wein vereiniget,<lb/>
wird er durch ein leinen Tuch <hirendition="#aq">filtri</hi>ret, die <hirendition="#aq">Colatur</hi> durch einen glaͤſernen<lb/>
Kolben abgezogen, ſo wird der mit einem <hirendition="#aq">narcoti</hi>ſchen Geruch begabte<lb/>
Wein weggehen, und das gereinigte <hirendition="#aq">Opium</hi> in Geſtalt eines <hirendition="#aq">Rob</hi>s oder<lb/>
dicken Saffts zuruͤck bleiben.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Opiſthotonus,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Spaſmus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Opobalſamum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Balſamum verum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Opodeldoch,</hi> iſt ein Name eines Wund-Pflaſters.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Opomphalica,</hi> werden diejenigen Artzneyen genannt, welche aͤuſſer-<lb/>
lich auf den Nabel geleget worden, und <hirendition="#aq">Purgationes</hi> machen; Es ſind<lb/><hirendition="#aq">ordinair Linimenta</hi> aus <hirendition="#aq">ſucco Cataput. min. Nicotian. Tithymal. Colo-<lb/>
cynth. Elater. Hellebor. nigr. Scammon. Terebinth.</hi> Honig, <hirendition="#aq">Unguent.<lb/>
dialth. &c.</hi> bereitet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Opoponax, <hirendition="#i">Ponax-</hi></hi><hirendition="#fr">Gummi, Angelic-Safft,</hi> iſt ein fettes, leich-<lb/>
tes und zerbrechliches <hirendition="#aq">Gummi,</hi> von auſſen roͤthlich-gelb, inwendig aber weiß-<lb/>
licht, eines bittern und widrigen Geſchmacks und ſehr ſtarcken Geruchs:<lb/>
kommt aus <hirendition="#aq">Orient</hi> uͤber <hirendition="#aq">Marſeille</hi> in Kiſten. Das Kraut, aus deſſen<lb/>
geritzten Wurtzel dieſer Safft fleuſt, heiſt <hirendition="#aq">Panax Heracleum.</hi> Hiervon<lb/>ſind <hirendition="#fr">2. Sorten,</hi> die <hirendition="#aq">granuli</hi>rte, und in <hirendition="#aq">pane</hi> oder Kuchen. Das beſte, ſo<lb/>
in <hirendition="#aq">granis</hi> kommt, muß inwendig voll weiſſer Koͤrner ſeyn, auch ſo trocken,<lb/>
als es ſeyn kan. Wird aͤuſſerlich zu den Wund- und heilenden Pflaſtern<lb/>
genommen, kommt auch unter das <hirendition="#aq">Emplaſtrum divinum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Oppilatio,</hi> eine Verſtopffung, daher kommen</p><lb/><p><hirendition="#aq">Oppilantia</hi> oder <hirendition="#aq">Oppilativa,</hi> verſtopffende Mittel, ſiehe <hirendition="#aq">Adſtrin-<lb/>
gentia.</hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Optica</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[660/0672]
OP
ſandigt, recht trocken und dicht ſeyn, auch nicht alle an einem Klumpen han-
gen, ſondern in kleinen Baͤllen mit Blaͤttern umgeben, inwendig glaͤntzend
und einen ſehr ſtarcken Geruch haben. Es hat eine Schlaf-bringende
Krafft, ſtillet auch zugleich alle Bruͤche, Erbrechen und Blutſtuͤrtzungen.
Die Præparata hiervon ſind oben unter dem Titul Opiata zu ſuchen. Weil
das Opium an und fuͤr ſich zu brauchen gar zu virulent iſt, ſo wird es auf
mancherley Art corrigiret und gereiniget, ſo
Opium correctum oder depuratum, verbeſſert und gereinigtes
Opium genennet wird; ſolches geſchiehet am ſicherſten und bequemſten
alſo: man gieſſet auf das Opium Malvaſir oder Canarien-Wein, damit
es ſich reſolvire, und ſetzet es an warmen Ort, daß die Feces ſich auf den
Boden ſetzen: wenn ſich alſo der ſuccus Opii mit dem Wein vereiniget,
wird er durch ein leinen Tuch filtriret, die Colatur durch einen glaͤſernen
Kolben abgezogen, ſo wird der mit einem narcotiſchen Geruch begabte
Wein weggehen, und das gereinigte Opium in Geſtalt eines Robs oder
dicken Saffts zuruͤck bleiben.
Opiſthotonus, ſiehe Spaſmus.
Opobalſamum, ſiehe Balſamum verum.
Opodeldoch, iſt ein Name eines Wund-Pflaſters.
Opomphalica, werden diejenigen Artzneyen genannt, welche aͤuſſer-
lich auf den Nabel geleget worden, und Purgationes machen; Es ſind
ordinair Linimenta aus ſucco Cataput. min. Nicotian. Tithymal. Colo-
cynth. Elater. Hellebor. nigr. Scammon. Terebinth. Honig, Unguent.
dialth. &c. bereitet.
Opoponax, Ponax-Gummi, Angelic-Safft, iſt ein fettes, leich-
tes und zerbrechliches Gummi, von auſſen roͤthlich-gelb, inwendig aber weiß-
licht, eines bittern und widrigen Geſchmacks und ſehr ſtarcken Geruchs:
kommt aus Orient uͤber Marſeille in Kiſten. Das Kraut, aus deſſen
geritzten Wurtzel dieſer Safft fleuſt, heiſt Panax Heracleum. Hiervon
ſind 2. Sorten, die granulirte, und in pane oder Kuchen. Das beſte, ſo
in granis kommt, muß inwendig voll weiſſer Koͤrner ſeyn, auch ſo trocken,
als es ſeyn kan. Wird aͤuſſerlich zu den Wund- und heilenden Pflaſtern
genommen, kommt auch unter das Emplaſtrum divinum.
Oppilatio, eine Verſtopffung, daher kommen
Oppilantia oder Oppilativa, verſtopffende Mittel, ſiehe Adſtrin-
gentia.
Optica
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/672>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.