Natter- oder Schlangen-Kraut, wächst an nass- und sumpfichten Oer- tern, blühet im Majo, ist ein gut Wund- und Scharbocks-Kraut, dienet wider zerrissene Adern, Lungen-Geschwür, Blut-Auswerffen, Durch- brüche, rothe Ruhr, übrige Menses; hievon ist ein destillirt Wasser.
Nutrimentum, ein Ernehrungs-Mittel, oder Speise und Tranck, so unsern Leib ernehret und unterhält.
Nutritio, hat eine zwiefache Bedeutung, I. heist es die Ernehrung, oder die natürliche Verrichtung, da man suchet sich mit Speis und Tranck zu ernehren und zu erhalten. Hierbey ist zu erwegen (1) das Subjectum, oder dasjenige, was ernehret wird, solches ist der gantze Leib; denn die Geister werden alle Tage geschwächet, wie auch die Humores oder Säffte, die harten Theile aber werden von der ersten Bildung der Frucht bis in das feste oder gesetzte Alter mit einem Zuwachs ernehret, hernach ist es schon gnung, wenn sie nur in ihrem Stande erhalten werden; (2) die Materia, welche die Nahrung giebet, sind Speis und Tranck, und nachgehends der daraus bereitete Chylus, und wieder aus diesem das Blut; (3) die Causa efficiens, oder würckende Ursach, sind die Lebens-Geister; und (4) der Endzweck der Nahrung ist die Erhaltung des Leibes. Dabey kan eine dreyfache Condition betrachtet werden:
(a) Wenn der Leib ernehret wird und zunimmt, wie in den jungen Jahren geschiehet.
(b) Wenn der Leib ernehret wird und in selben Stande bleibet, wie in dem recht guten Alter, und
(c) Wenn der Leib ernehret wird und dabey abnimmt, wie bey betagten Leuten angemercket wird.
II. Wird auch eine Mehrung oder Vergrösserung der Artzneyen hierunter verstanden, da vermittelst einer warm gemachten Feuchtigkeit die Artzneyen auflauffen und sich vergrössern, also wird das Silberglett mit Oel und Eßig zusammen gerühret, wovon das Unguentum nutritivum seinen Namen hat; also vergrössern sich auch Tragacanth und Quitten- Kern beym infundiren.
Nutrix, eine Säugamme, Muhme, welche mit ihrer Brüste Milch junge Kindlein ernehret. Die vornehmsten requisita einer Ammen sind, daß sie tüchtige Organa zum Saugen, oder gute Brüste und Wartzen, und eine gnügliche Quantität guter Milch habe.
Nux, insgemein eine Nuß; in Praxi aber ist es eine Species des Haupt-Wehes, da der Schmertz als eine Nuß groß observiret wird.
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Natter- oder Schlangen-Kraut, waͤchſt an naſſ- und ſumpfichten Oer- tern, bluͤhet im Majo, iſt ein gut Wund- und Scharbocks-Kraut, dienet wider zerriſſene Adern, Lungen-Geſchwuͤr, Blut-Auswerffen, Durch- bruͤche, rothe Ruhr, uͤbrige Menſes; hievon iſt ein deſtillirt Waſſer.
Nutrimentum, ein Ernehrungs-Mittel, oder Speiſe und Tranck, ſo unſern Leib ernehret und unterhaͤlt.
Nutritio, hat eine zwiefache Bedeutung, I. heiſt es die Ernehrung, oder die natuͤrliche Verrichtung, da man ſuchet ſich mit Speis und Tranck zu ernehren und zu erhalten. Hierbey iſt zu erwegen (1) das Subjectum, oder dasjenige, was ernehret wird, ſolches iſt der gantze Leib; denn die Geiſter werden alle Tage geſchwaͤchet, wie auch die Humores oder Saͤffte, die harten Theile aber werden von der erſten Bildung der Frucht bis in das feſte oder geſetzte Alter mit einem Zuwachs ernehret, hernach iſt es ſchon gnung, wenn ſie nur in ihrem Stande erhalten werden; (2) die Materia, welche die Nahrung giebet, ſind Speis und Tranck, und nachgehends der daraus bereitete Chylus, und wieder aus dieſem das Blut; (3) die Cauſa efficiens, oder wuͤrckende Urſach, ſind die Lebens-Geiſter; und (4) der Endzweck der Nahrung iſt die Erhaltung des Leibes. Dabey kan eine dreyfache Condition betrachtet werden:
(a) Wenn der Leib ernehret wird und zunimmt, wie in den jungen Jahren geſchiehet.
(b) Wenn der Leib ernehret wird und in ſelben Stande bleibet, wie in dem recht guten Alter, und
(c) Wenn der Leib ernehret wird und dabey abnimmt, wie bey betagten Leuten angemercket wird.
II. Wird auch eine Mehrung oder Vergroͤſſerung der Artzneyen hierunter verſtanden, da vermittelſt einer warm gemachten Feuchtigkeit die Artzneyen auflauffen und ſich vergroͤſſern, alſo wird das Silberglett mit Oel und Eßig zuſammen geruͤhret, wovon das Unguentum nutritivum ſeinen Namen hat; alſo vergroͤſſern ſich auch Tragacanth und Quitten- Kern beym infundiren.
Nutrix, eine Saͤugamme, Muhme, welche mit ihrer Bruͤſte Milch junge Kindlein ernehret. Die vornehmſten requiſita einer Ammen ſind, daß ſie tuͤchtige Organa zum Saugen, oder gute Bruͤſte und Wartzen, und eine gnuͤgliche Quantitaͤt guter Milch habe.
Nux, insgemein eine Nuß; in Praxi aber iſt es eine Species des Haupt-Wehes, da der Schmertz als eine Nuß groß obſerviret wird.
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Natter- oder Schlangen-Kraut, waͤchſt an naſſ- und ſumpfichten Oer-
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wider zerriſſene Adern, Lungen-Geſchwuͤr, Blut-Auswerffen, Durch-
bruͤche, rothe Ruhr, uͤbrige Menſes; hievon iſt ein deſtillirt Waſſer.
Nutrimentum, ein Ernehrungs-Mittel, oder Speiſe und Tranck,
ſo unſern Leib ernehret und unterhaͤlt.
Nutritio, hat eine zwiefache Bedeutung, I. heiſt es die Ernehrung,
oder die natuͤrliche Verrichtung, da man ſuchet ſich mit Speis und Tranck
zu ernehren und zu erhalten. Hierbey iſt zu erwegen (1) das Subjectum,
oder dasjenige, was ernehret wird, ſolches iſt der gantze Leib; denn die
Geiſter werden alle Tage geſchwaͤchet, wie auch die Humores oder Saͤffte,
die harten Theile aber werden von der erſten Bildung der Frucht bis in
das feſte oder geſetzte Alter mit einem Zuwachs ernehret, hernach iſt es ſchon
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daraus bereitete Chylus, und wieder aus dieſem das Blut; (3) die Cauſa
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Endzweck der Nahrung iſt die Erhaltung des Leibes. Dabey kan eine
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(b) Wenn der Leib ernehret wird und in ſelben Stande bleibet, wie in
dem recht guten Alter, und
(c) Wenn der Leib ernehret wird und dabey abnimmt, wie bey betagten
Leuten angemercket wird.
II. Wird auch eine Mehrung oder Vergroͤſſerung der Artzneyen
hierunter verſtanden, da vermittelſt einer warm gemachten Feuchtigkeit
die Artzneyen auflauffen und ſich vergroͤſſern, alſo wird das Silberglett
mit Oel und Eßig zuſammen geruͤhret, wovon das Unguentum nutritivum
ſeinen Namen hat; alſo vergroͤſſern ſich auch Tragacanth und Quitten-
Kern beym infundiren.
Nutrix, eine Saͤugamme, Muhme, welche mit ihrer Bruͤſte Milch
junge Kindlein ernehret. Die vornehmſten requiſita einer Ammen ſind,
daß ſie tuͤchtige Organa zum Saugen, oder gute Bruͤſte und Wartzen, und
eine gnuͤgliche Quantitaͤt guter Milch habe.
Nux, insgemein eine Nuß; in Praxi aber iſt es eine Species des
Haupt-Wehes, da der Schmertz als eine Nuß groß obſerviret wird.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 635. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/647>, abgerufen am 22.11.2024.
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