Ancyloglossum, ist ein Fehler der Zunge, und solches entweder angebohren, wenn nemlich die untersten Membranen, welche die Zunge bin- den, von Natur kurtz oder hart sind; oder von zufälliger Weise, wenn ein unter der Zungen sitzendes Ulcus eine harte Narbe gemachet. Diß Ubel wird auch Ancylion genannt, es findet sich dabey ein sehr schweres Reden. Es ist nicht allemal nöthig, sonderlich bey Neugebohrnen, daß dieses Liga- ment gelöset werde, denn die Experienz und des Hildani Historia Cap. III. Observ. 28. bezeugen, daß eine grosse Gefahr nach solcher verwegenen Lö- sung erfolget sey.
Ancyroides, Coracoides, siehe Processus.
Ancyromele, siehe Hamulus: besser aber heist es Ancylomele.
Andas, wird bey den Alten eine Flössung oder Solution des Sal- tzes genannt.
Andria, ein Zwitter, welcher beyderley Geschlechts Geburths- Glieder hat, doch daß das weibliche Geburths-Glied mehr zu sehen.
Androgyni dagegen, heissen solche Hermaphroditen, da die männli- chen Geburths-Glieder besser zum Vorschein kommen, als das weibliche.
Androsaemon, siehe Hypericum.
Anethum,Dill, wird in Gärten, an sandicht- und an der Sonnen liegenden Orten gezeuget, die Blätter, Blumen und Wurtzel lindern die Schmertzen, bringen Schlaf, vertreiben die unkeuschen Begierden, wider- stehen dem Gifft, mindern das Bauch-Grimmen; blühen im Junio, Julio und Augusto; Praeparata sind, das destillirte Wasser, Oleum destillat. und insolatum.
Anethum ursinum, siehe Meum.
Anevrisma, eine Puls-Ader-Geschwulst, ist eine weiche und als eine Arteria schlagende Geschwulst, so lange der Tumor noch klein ist; denn ie mehr er zunimmt, ie weniger wird der Pulsschlag observiret; wenn das Blut in Anevrismate coaguliret ist, so schlägt er nicht, Ruysch. Observ. 38. p. 51. Ein solcher Tumor entspringet von dem zwischen den Musculis und der Haut gesammleten Blut, wegen laedirten oder nur erweiterten Häut- gens der darunter liegenden Arteriae: insgemein sind die vorhergehenden Ursachen Rosiones oder Wunden der Arterien, zuweilen ist auch eine Er- weiterung gnung: solch ein Tumor ist ein gefährlich Ding, sonderlich wenn er groß ist, denn wenn er aufbricht, oder scharff gedrucket, oder exulceriret, oder durch ein chirurgisch Instrument geschnitten wird, so folget gantz ge- wiß eine gefährliche, öffters auch wol gar tödtliche Haemorrhagie. Mit
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Ancylogloſſum, iſt ein Fehler der Zunge, und ſolches entweder angebohren, wenn nemlich die unterſten Membranen, welche die Zunge bin- den, von Natur kurtz oder hart ſind; oder von zufaͤlliger Weiſe, wenn ein unter der Zungen ſitzendes Ulcus eine harte Narbe gemachet. Diß Ubel wird auch Ancylion genannt, es findet ſich dabey ein ſehr ſchweres Reden. Es iſt nicht allemal noͤthig, ſonderlich bey Neugebohrnen, daß dieſes Liga- ment geloͤſet werde, denn die Experienz und des Hildani Hiſtoria Cap. III. Obſerv. 28. bezeugen, daß eine groſſe Gefahr nach ſolcher verwegenen Loͤ- ſung erfolget ſey.
Ancyroides, Coracoides, ſiehe Proceſſus.
Ancyromele, ſiehe Hamulus: beſſer aber heiſt es Ancylomele.
Andas, wird bey den Alten eine Floͤſſung oder Solution des Sal- tzes genannt.
Andria, ein Zwitter, welcher beyderley Geſchlechts Geburths- Glieder hat, doch daß das weibliche Geburths-Glied mehr zu ſehen.
Androgyni dagegen, heiſſen ſolche Hermaphroditen, da die maͤnnli- chen Geburths-Glieder beſſer zum Vorſchein kommen, als das weibliche.
Androſæmon, ſiehe Hypericum.
Anethum,Dill, wird in Gaͤrten, an ſandicht- und an der Sonnen liegenden Orten gezeuget, die Blaͤtter, Blumen und Wurtzel lindern die Schmertzen, bringen Schlaf, vertreiben die unkeuſchen Begierden, wider- ſtehen dem Gifft, mindern das Bauch-Grimmen; bluͤhen im Junio, Julio und Auguſto; Præparata ſind, das deſtillirte Waſſer, Oleum deſtillat. und inſolatum.
Anethum urſinum, ſiehe Meum.
Anevriſma, eine Puls-Ader-Geſchwulſt, iſt eine weiche und als eine Arteria ſchlagende Geſchwulſt, ſo lange der Tumor noch klein iſt; denn ie mehr er zunimmt, ie weniger wird der Pulsſchlag obſerviret; wenn das Blut in Anevriſmate coaguliret iſt, ſo ſchlaͤgt er nicht, Ruyſch. Obſerv. 38. p. 51. Ein ſolcher Tumor entſpringet von dem zwiſchen den Muſculis und der Haut geſammleten Blut, wegen lædirten oder nur erweiterten Haͤut- gens der darunter liegenden Arteriæ: insgemein ſind die vorhergehenden Urſachen Roſiones oder Wunden der Arterien, zuweilen iſt auch eine Er- weiterung gnung: ſolch ein Tumor iſt ein gefaͤhrlich Ding, ſonderlich wenn er groß iſt, denn wenn er aufbricht, oder ſcharff gedrucket, oder exulceriret, oder durch ein chirurgiſch Inſtrument geſchnitten wird, ſo folget gantz ge- wiß eine gefaͤhrliche, oͤffters auch wol gar toͤdtliche Hæmorrhagie. Mit
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unter der Zungen ſitzendes Ulcus eine harte Narbe gemachet. Diß Ubel
wird auch Ancylion genannt, es findet ſich dabey ein ſehr ſchweres Reden.
Es iſt nicht allemal noͤthig, ſonderlich bey Neugebohrnen, daß dieſes Liga-
ment geloͤſet werde, denn die Experienz und des Hildani Hiſtoria Cap. III.
Obſerv. 28. bezeugen, daß eine groſſe Gefahr nach ſolcher verwegenen Loͤ-
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Ancyroides, Coracoides, ſiehe Proceſſus.
Ancyromele, ſiehe Hamulus: beſſer aber heiſt es Ancylomele.
Andas, wird bey den Alten eine Floͤſſung oder Solution des Sal-
tzes genannt.
Andria, ein Zwitter, welcher beyderley Geſchlechts Geburths-
Glieder hat, doch daß das weibliche Geburths-Glied mehr zu ſehen.
Androgyni dagegen, heiſſen ſolche Hermaphroditen, da die maͤnnli-
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Androſæmon, ſiehe Hypericum.
Anethum, Dill, wird in Gaͤrten, an ſandicht- und an der Sonnen
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und Auguſto; Præparata ſind, das deſtillirte Waſſer, Oleum deſtillat. und
inſolatum.
Anethum urſinum, ſiehe Meum.
Anevriſma, eine Puls-Ader-Geſchwulſt, iſt eine weiche und als
eine Arteria ſchlagende Geſchwulſt, ſo lange der Tumor noch klein iſt; denn
ie mehr er zunimmt, ie weniger wird der Pulsſchlag obſerviret; wenn das
Blut in Anevriſmate coaguliret iſt, ſo ſchlaͤgt er nicht, Ruyſch. Obſerv. 38.
p. 51. Ein ſolcher Tumor entſpringet von dem zwiſchen den Muſculis und
der Haut geſammleten Blut, wegen lædirten oder nur erweiterten Haͤut-
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Urſachen Roſiones oder Wunden der Arterien, zuweilen iſt auch eine Er-
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er groß iſt, denn wenn er aufbricht, oder ſcharff gedrucket, oder exulceriret,
oder durch ein chirurgiſch Inſtrument geſchnitten wird, ſo folget gantz ge-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/61>, abgerufen am 24.11.2024.
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