Amethysta, sind Artzney-Mittel, welche vor der Trunckenheit prae- serviren, als bittere Mandeln.
Amethystus,Amethyst, ist ein röthlicher Edelstein, welcher durch- sichtig, und wie Pfirsig-Blüt anzusehen ist, kommt aus Jndien und Ara- bien, welchem der Böhmische bey weitem nicht gleich ist: dienet, ausser dem Aberglauben, wider die Trunckenheit und böse Gedancken.
Amianthus, Asbestus,Stein- oder Erdflachs, ist ein fasichter, schwartz-grünlicht schieferichter Stein, welcher sich wie Federn von einan- der reissen lässet, und von dem Feuer nicht verzehret noch verbrennet, son- dern nur weisser und sauberer wird: kommt meistens aus Jndien und Tür- ckey. Dieses ist derjenige Stein, woraus die alten Römer ihre unver- brennliche Leinwand gemacht haben, worinnen der Könige und anderer Magnaten Leiber verbrannt, und also die Asche conserviret wurde, indem derselbe also zubereitet werden kan, daß man ihn zu Faden spinnen, und Leinwand daraus weben könne, (welches für ein grosses Arcanum zu hal- ten) welche im Feuer nicht verbrennet, sondern nur weisser und von aller Unreinigkeit gesaubert wird. Dienet in der Medicin, innerlich wider den weissen Fluß in Wein oder Brandtwein: in der Officin ist das Linimentum de Amianto wider den bösen Grind, es ist auch eine andere Salbe darvon, womit man die Hand salben, und nachmahln das Feuer ohne Schaden an-
greiffen
AM
bacc. Laur.
Juniper.
ſem. Aniſi.
Cumin.
Fœnicul. ana ℥ij.
Macis.
Nuc. Moſch. ana ℥iß.
Aloës.
Myrrh. ana ℥x.
Caryophyll. ℥ij.
coq. in Mulſ. aut loco hujus
Vin. gallic. & lixiv. fortiſſ.
ana q. ſ.
f. Cataplaſma.
warm umzuſchlagen.
Amentia, Aberwitz.
Amethyſta, ſind Artzney-Mittel, welche vor der Trunckenheit præ- ſerviren, als bittere Mandeln.
Amethyſtus,Amethyſt, iſt ein roͤthlicher Edelſtein, welcher durch- ſichtig, und wie Pfirſig-Bluͤt anzuſehen iſt, kommt aus Jndien und Ara- bien, welchem der Boͤhmiſche bey weitem nicht gleich iſt: dienet, auſſer dem Aberglauben, wider die Trunckenheit und boͤſe Gedancken.
Amianthus, Asbeſtus,Stein- oder Erdflachs, iſt ein faſichter, ſchwartz-gruͤnlicht ſchieferichter Stein, welcher ſich wie Federn von einan- der reiſſen laͤſſet, und von dem Feuer nicht verzehret noch verbrennet, ſon- dern nur weiſſer und ſauberer wird: kommt meiſtens aus Jndien und Tuͤr- ckey. Dieſes iſt derjenige Stein, woraus die alten Roͤmer ihre unver- brennliche Leinwand gemacht haben, worinnen der Koͤnige und anderer Magnaten Leiber verbrannt, und alſo die Aſche conſerviret wurde, indem derſelbe alſo zubereitet werden kan, daß man ihn zu Faden ſpinnen, und Leinwand daraus weben koͤnne, (welches fuͤr ein groſſes Arcanum zu hal- ten) welche im Feuer nicht verbrennet, ſondern nur weiſſer und von aller Unreinigkeit geſaubert wird. Dienet in der Medicin, innerlich wider den weiſſen Fluß in Wein oder Brandtwein: in der Officin iſt das Linimentum de Amianto wider den boͤſen Grind, es iſt auch eine andere Salbe darvon, womit man die Hand ſalben, und nachmahln das Feuer ohne Schaden an-
greiffen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0051"n="39"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">AM</hi></hi></hi></fw><lb/><list><item><hirendition="#aq">bacc. Laur.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Juniper.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">ſem. Aniſi.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Cumin.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Fœnicul. ana ℥ij.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Macis.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Nuc. Moſch. ana ℥iß.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Aloës.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Myrrh. ana ℥x.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Caryophyll. ℥ij.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">coq. in Mulſ. aut loco hujus</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">Vin. gallic. & lixiv. fortiſſ.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">ana q. ſ.</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">f. Cataplaſma.</hi></item><lb/><item>warm umzuſchlagen.</item></list><lb/><p><hirendition="#aq">Amentia,</hi> Aberwitz.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Amethyſta,</hi>ſind Artzney-Mittel, welche vor der Trunckenheit <hirendition="#aq">præ-<lb/>ſervi</hi>ren, als bittere Mandeln.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Amethyſtus,</hi><hirendition="#fr">Amethyſt,</hi> iſt ein roͤthlicher Edelſtein, welcher durch-<lb/>ſichtig, und wie Pfirſig-Bluͤt anzuſehen iſt, kommt aus Jndien und Ara-<lb/>
bien, welchem der Boͤhmiſche bey weitem nicht gleich iſt: dienet, auſſer<lb/>
dem Aberglauben, wider die Trunckenheit und boͤſe Gedancken.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Amianthus, Asbeſtus,</hi><hirendition="#fr">Stein-</hi> oder <hirendition="#fr">Erdflachs,</hi> iſt ein faſichter,<lb/>ſchwartz-gruͤnlicht ſchieferichter Stein, welcher ſich wie Federn von einan-<lb/>
der reiſſen laͤſſet, und von dem Feuer nicht verzehret noch verbrennet, ſon-<lb/>
dern nur weiſſer und ſauberer wird: kommt meiſtens aus Jndien und Tuͤr-<lb/>
ckey. Dieſes iſt derjenige Stein, woraus die alten Roͤmer ihre unver-<lb/>
brennliche Leinwand gemacht haben, worinnen der Koͤnige und anderer<lb/><hirendition="#aq">Magnat</hi>en Leiber verbrannt, und alſo die Aſche <hirendition="#aq">conſervi</hi>ret wurde, indem<lb/>
derſelbe alſo zubereitet werden kan, daß man ihn zu Faden ſpinnen, und<lb/>
Leinwand daraus weben koͤnne, (welches fuͤr ein groſſes <hirendition="#aq">Arcanum</hi> zu hal-<lb/>
ten) welche im Feuer nicht verbrennet, ſondern nur weiſſer und von aller<lb/>
Unreinigkeit geſaubert wird. Dienet in der <hirendition="#aq">Medicin,</hi> innerlich wider den<lb/>
weiſſen Fluß in Wein oder Brandtwein: in der <hirendition="#aq">Officin</hi> iſt das <hirendition="#aq">Linimentum<lb/>
de Amianto</hi> wider den boͤſen Grind, es iſt auch eine andere Salbe darvon,<lb/>
womit man die Hand ſalben, und nachmahln das Feuer ohne Schaden an-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">greiffen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[39/0051]
AM
bacc. Laur.
Juniper.
ſem. Aniſi.
Cumin.
Fœnicul. ana ℥ij.
Macis.
Nuc. Moſch. ana ℥iß.
Aloës.
Myrrh. ana ℥x.
Caryophyll. ℥ij.
coq. in Mulſ. aut loco hujus
Vin. gallic. & lixiv. fortiſſ.
ana q. ſ.
f. Cataplaſma.
warm umzuſchlagen.
Amentia, Aberwitz.
Amethyſta, ſind Artzney-Mittel, welche vor der Trunckenheit præ-
ſerviren, als bittere Mandeln.
Amethyſtus, Amethyſt, iſt ein roͤthlicher Edelſtein, welcher durch-
ſichtig, und wie Pfirſig-Bluͤt anzuſehen iſt, kommt aus Jndien und Ara-
bien, welchem der Boͤhmiſche bey weitem nicht gleich iſt: dienet, auſſer
dem Aberglauben, wider die Trunckenheit und boͤſe Gedancken.
Amianthus, Asbeſtus, Stein- oder Erdflachs, iſt ein faſichter,
ſchwartz-gruͤnlicht ſchieferichter Stein, welcher ſich wie Federn von einan-
der reiſſen laͤſſet, und von dem Feuer nicht verzehret noch verbrennet, ſon-
dern nur weiſſer und ſauberer wird: kommt meiſtens aus Jndien und Tuͤr-
ckey. Dieſes iſt derjenige Stein, woraus die alten Roͤmer ihre unver-
brennliche Leinwand gemacht haben, worinnen der Koͤnige und anderer
Magnaten Leiber verbrannt, und alſo die Aſche conſerviret wurde, indem
derſelbe alſo zubereitet werden kan, daß man ihn zu Faden ſpinnen, und
Leinwand daraus weben koͤnne, (welches fuͤr ein groſſes Arcanum zu hal-
ten) welche im Feuer nicht verbrennet, ſondern nur weiſſer und von aller
Unreinigkeit geſaubert wird. Dienet in der Medicin, innerlich wider den
weiſſen Fluß in Wein oder Brandtwein: in der Officin iſt das Linimentum
de Amianto wider den boͤſen Grind, es iſt auch eine andere Salbe darvon,
womit man die Hand ſalben, und nachmahln das Feuer ohne Schaden an-
greiffen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/51>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.