und Arsenico, mit einer starcken Laugen gezogen, und zu kleinen runden Küglein formiret wird. Jst ein trefflich anhaltend Mittel wider die Hae- morrhagien, wenn mit gebrannter Allaun und Mahler-Lacc ein Pulver gemachet wird; es dienet sonsten zur Mahlerey.
Lacca musica,Lacc-Muß, blaueTornis, oder Torni-Sol, ist eine blaue Farbe, welche gemeiniglich in viereckigten und etwas Viol-blauen Stücken kommet, und bey den Mahlern sonsten Turnis heisset; kommet aus Holland und Flandern. Das Kraut, wovon diese Farbe gemachet wird, heist Heliotropium tricoccum, oder Sonnenwende, wächst in Franckreich und Jtalien. Wird sonsten auch aus denen Heidelbeeren also bereitet: Heidelbeeren q. v. zerstosse sie, und dann koche sie zur Con- sistence eines Breyes mit Calc. viv. Virid. aeris und Sal. ammoniac ana ij. in q. s. solviret, den Rest nimm mit der Zeit weg. Die Mäurer brau- chen ihn die Wände zu weissen, wird auch unter die Dentifricia genommen, weil er gelind adstringiret.
Lacca in rotulis oder globulis,Kugel-Lacc, Lacc-Kügelein, Columbin-Farbe, bestehet aus runden Kugeln, und hat eine bleiche Pur- pur-Farbe, wird, wenn die Florentinische Lacca abgestanden, oder nicht wohl gerathen, mit Zuthuung etwas Kreyde und Gummi bereitet, dienet zur Mahlerey.
Laccae gummi, siehe Gummi laccae.
Lacerta, heist ein vierfüßiges wohlbekanntes Thier, eine Eydechs.
Lacerta rubra, heist bey den Chymicis so viel als Vitriolum Hunga- ricum, und das davon bereitete Colcothar.
Lacerta viridis aber, wann der Solution etwas Kupffer zugesetzet wird.
Lacertus, heist in der Anatomie so viel als eine Maus, oder Stücke Fleisch, ohne Knochen.
Lachryma, insgemein eine Thräne oder Zähre; solche sind Feuch- tigkeiten, welche von den Augen-Drüsen, um selbige zu befeuchten, geson- dert werden.
Lachryma cervi,Hirsch-Zähre, wächset im Augen-Winckel der Hirsche, wie kleiner Bezoar-Stein, und erhärtet: es wird ihnen dergleichen bezoardische Krafft zugeschrieben, und von einigen für den rechten Bezoar ausgegeben. Weil aber Ludovicus, Ettmüllerus und andere, solche nicht viel aestimiren, und für ein blosses Excrement halten, so gehet man sicherer, wenn man in ansteckenden Kranckheiten die Hirsch-Kugeln gebrauchet.
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und Arſenico, mit einer ſtarcken Laugen gezogen, und zu kleinen runden Kuͤglein formiret wird. Jſt ein trefflich anhaltend Mittel wider die Hæ- morrhagien, wenn mit gebrannter Allaun und Mahler-Lacc ein Pulver gemachet wird; es dienet ſonſten zur Mahlerey.
Lacca muſica,Lacc-Muß, blaueTornis, oder Torni-Sol, iſt eine blaue Farbe, welche gemeiniglich in viereckigten und etwas Viol-blauen Stuͤcken kommet, und bey den Mahlern ſonſten Turnis heiſſet; kommet aus Holland und Flandern. Das Kraut, wovon dieſe Farbe gemachet wird, heiſt Heliotropium tricoccum, oder Sonnenwende, waͤchſt in Franckreich und Jtalien. Wird ſonſten auch aus denen Heidelbeeren alſo bereitet: ℞ Heidelbeeren q. v. zerſtoſſe ſie, und dann koche ſie zur Con- ſiſtence eines Breyes mit Calc. viv. Virid. æris und Sal. ammoniac ana ℥ij. in 🜄 q. ſ. ſolviret, den Reſt nimm mit der Zeit weg. Die Maͤurer brau- chen ihn die Waͤnde zu weiſſen, wird auch unter die Dentifricia genommen, weil er gelind adſtringiret.
Lacca in rotulis oder globulis,Kugel-Lacc, Lacc-Kuͤgelein, Columbin-Farbe, beſtehet aus runden Kugeln, und hat eine bleiche Pur- pur-Farbe, wird, wenn die Florentiniſche Lacca abgeſtanden, oder nicht wohl gerathen, mit Zuthuung etwas Kreyde und Gummi bereitet, dienet zur Mahlerey.
Laccæ gummi, ſiehe Gummi laccæ.
Lacerta, heiſt ein vierfuͤßiges wohlbekanntes Thier, eine Eydechs.
Lacerta rubra, heiſt bey den Chymicis ſo viel als Vitriolum Hunga- ricum, und das davon bereitete Colcothar.
Lacerta viridis aber, wann der Solution etwas Kupffer zugeſetzet wird.
Lacertus, heiſt in der Anatomie ſo viel als eine Maus, oder Stuͤcke Fleiſch, ohne Knochen.
Lachryma, insgemein eine Thraͤne oder Zaͤhre; ſolche ſind Feuch- tigkeiten, welche von den Augen-Druͤſen, um ſelbige zu befeuchten, geſon- dert werden.
Lachryma cervi,Hirſch-Zaͤhre, waͤchſet im Augen-Winckel der Hirſche, wie kleiner Bezoar-Stein, und erhaͤrtet: es wird ihnen dergleichen bezoardiſche Krafft zugeſchrieben, und von einigen fuͤr den rechten Bezoar ausgegeben. Weil aber Ludovicus, Ettmüllerus und andere, ſolche nicht viel æſtimiren, und fuͤr ein bloſſes Excrement halten, ſo gehet man ſicherer, wenn man in anſteckenden Kranckheiten die Hirſch-Kugeln gebrauchet.
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und Arſenico, mit einer ſtarcken Laugen gezogen, und zu kleinen runden
Kuͤglein formiret wird. Jſt ein trefflich anhaltend Mittel wider die Hæ-
morrhagien, wenn mit gebrannter Allaun und Mahler-Lacc ein Pulver
gemachet wird; es dienet ſonſten zur Mahlerey.
Lacca muſica, Lacc-Muß, blaue Tornis, oder Torni-Sol, iſt eine
blaue Farbe, welche gemeiniglich in viereckigten und etwas Viol-blauen
Stuͤcken kommet, und bey den Mahlern ſonſten Turnis heiſſet; kommet
aus Holland und Flandern. Das Kraut, wovon dieſe Farbe gemachet
wird, heiſt Heliotropium tricoccum, oder Sonnenwende, waͤchſt in
Franckreich und Jtalien. Wird ſonſten auch aus denen Heidelbeeren
alſo bereitet: ℞ Heidelbeeren q. v. zerſtoſſe ſie, und dann koche ſie zur Con-
ſiſtence eines Breyes mit Calc. viv. Virid. æris und Sal. ammoniac ana ℥ij.
in 🜄 q. ſ. ſolviret, den Reſt nimm mit der Zeit weg. Die Maͤurer brau-
chen ihn die Waͤnde zu weiſſen, wird auch unter die Dentifricia genommen,
weil er gelind adſtringiret.
Lacca in rotulis oder globulis, Kugel-Lacc, Lacc-Kuͤgelein,
Columbin-Farbe, beſtehet aus runden Kugeln, und hat eine bleiche Pur-
pur-Farbe, wird, wenn die Florentiniſche Lacca abgeſtanden, oder nicht
wohl gerathen, mit Zuthuung etwas Kreyde und Gummi bereitet, dienet
zur Mahlerey.
Laccæ gummi, ſiehe Gummi laccæ.
Lacerta, heiſt ein vierfuͤßiges wohlbekanntes Thier, eine Eydechs.
Lacerta rubra, heiſt bey den Chymicis ſo viel als Vitriolum Hunga-
ricum, und das davon bereitete Colcothar.
Lacerta viridis aber, wann der Solution etwas Kupffer zugeſetzet
wird.
Lacertus, heiſt in der Anatomie ſo viel als eine Maus, oder Stuͤcke
Fleiſch, ohne Knochen.
Lachryma, insgemein eine Thraͤne oder Zaͤhre; ſolche ſind Feuch-
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dert werden.
Lachryma cervi, Hirſch-Zaͤhre, waͤchſet im Augen-Winckel der
Hirſche, wie kleiner Bezoar-Stein, und erhaͤrtet: es wird ihnen dergleichen
bezoardiſche Krafft zugeſchrieben, und von einigen fuͤr den rechten Bezoar
ausgegeben. Weil aber Ludovicus, Ettmüllerus und andere, ſolche nicht
viel æſtimiren, und fuͤr ein bloſſes Excrement halten, ſo gehet man ſicherer,
wenn man in anſteckenden Kranckheiten die Hirſch-Kugeln gebrauchet.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/487>, abgerufen am 25.11.2024.
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