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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Ductus choledochus, siehe Ductus cysticus.

chyliferi, die Nahrungs-Saffts-Gänge, hat Bidloo in
der Nabelschnur entdecket, welche die Nahrung von der Mutter gegen
die Frucht, oder zum wenigsten in den Schlaf-Häutleins-Raum her-
zuführen.

Ductus communis, der Gemeine Gang.

cysticus, Gallen-Blasen-Gang, siehe auch choledochus.

hepaticus, der Leber-Gang.

hepatico-cysticus, der Leber- und Gallen-Bläslein-Gang.

pancreaticus, der Krös-Drüsen-Gang, ist im Pancreate
oder Rücklein, oder Krös-Drüsen zu finden, erstrecket sich so lang als
das Drüslein ist: diesen hat Wirsung 1624. zum ersten entdecket: er
gehet mit seinem dickern Ende in das Intestinum duodenum; das Amt
dieses Ganges ist, daß er, vermittelst seiner Aestlein, die Feuchtigkeit aus
dem Krös-Drüslein nehme, und sie in die Gedärme bringe.

Ductus salivalis, Speichel-Gang, derer sind unterschiedliche, welche
von ihren Erfindern besondere Namen erhalten, also ist der

Ductus falivalis Rivinianus, Rivini Speichel-Gang, kommt aus der
kleinen Drüse unter der Zungen, und gehet zugleich mit des Warthonii,
in den Mund. Von einigen wird dieser Ductus auch Bartholinianus ge-
nannt, allein er bleibt dem Rivino, als wahren Erfindern, angesehen er
solchen viel eher, als Bartholinus demonstriret und publiciret hat, nach
Zeugniß seiner 1689. gehaltenen Disputation de Dyspepsia.

Ductus salivalis Stenonianus, Stenonis Speichel-Gang, kommt
aus der Ohren-Drüse, und gehet neben dem andern Back-Zahn in den
Mund.

Ductus salivalis Warthonianus, Warthonii Speichel-Gang, fängt
an von der innern Backen-Drüse, und endiget sich unter der Zunge im
Mund.

Ductus thoracicus, der Milch-Brust-Adern-Gang, lieget gemei-
niglich an der Seite der herabsteigenden grossen Puls-Ader, deren Zweig-
lein, so zwischen den Ribben liegen, qver über gehen. Sein Nutz ist, daß
er die Feuchte, so aus dem Nahrungs-Safft und Ader-Wasser bestehet,
aus der Cistern nehme, und mit dem Blut in den Adern vermische. Diesen
hat Johann Pecquetus 1651. erfunden.

Ductus venosi, Blut-Gänge, Adern.

Dudaim,
DU

Ductus choledochus, ſiehe Ductus cyſticus.

chyliferi, die Nahrungs-Saffts-Gaͤnge, hat Bidloo in
der Nabelſchnur entdecket, welche die Nahrung von der Mutter gegen
die Frucht, oder zum wenigſten in den Schlaf-Haͤutleins-Raum her-
zufuͤhren.

Ductus communis, der Gemeine Gang.

cyſticus, Gallen-Blaſen-Gang, ſiehe auch choledochus.

hepaticus, der Leber-Gang.

hepatico-cyſticus, der Leber- und Gallen-Blaͤslein-Gang.

pancreaticus, der Kroͤs-Druͤſen-Gang, iſt im Pancreate
oder Ruͤcklein, oder Kroͤs-Druͤſen zu finden, erſtrecket ſich ſo lang als
das Druͤslein iſt: dieſen hat Wirſung 1624. zum erſten entdecket: er
gehet mit ſeinem dickern Ende in das Inteſtinum duodenum; das Amt
dieſes Ganges iſt, daß er, vermittelſt ſeiner Aeſtlein, die Feuchtigkeit aus
dem Kroͤs-Druͤslein nehme, und ſie in die Gedaͤrme bringe.

Ductus ſalivalis, Speichel-Gang, derer ſind unterſchiedliche, welche
von ihren Erfindern beſondere Namen erhalten, alſo iſt der

Ductus falivalis Rivinianus, Rivini Speichel-Gang, kommt aus der
kleinen Druͤſe unter der Zungen, und gehet zugleich mit des Warthonii,
in den Mund. Von einigen wird dieſer Ductus auch Bartholinianus ge-
nannt, allein er bleibt dem Rivino, als wahren Erfindern, angeſehen er
ſolchen viel eher, als Bartholinus demonſtriret und publiciret hat, nach
Zeugniß ſeiner 1689. gehaltenen Diſputation de Dyſpepſia.

Ductus ſalivalis Stenonianus, Stenonis Speichel-Gang, kommt
aus der Ohren-Druͤſe, und gehet neben dem andern Back-Zahn in den
Mund.

Ductus ſalivalis Warthonianus, Warthonii Speichel-Gang, faͤngt
an von der innern Backen-Druͤſe, und endiget ſich unter der Zunge im
Mund.

Ductus thoracicus, der Milch-Bruſt-Adern-Gang, lieget gemei-
niglich an der Seite der herabſteigenden groſſen Puls-Ader, deren Zweig-
lein, ſo zwiſchen den Ribben liegen, qver uͤber gehen. Sein Nutz iſt, daß
er die Feuchte, ſo aus dem Nahrungs-Safft und Ader-Waſſer beſtehet,
aus der Ciſtern nehme, und mit dem Blut in den Adern vermiſche. Dieſen
hat Johann Pecquetus 1651. erfunden.

Ductus venoſi, Blut-Gaͤnge, Adern.

Dudaim,
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[292/0304] DU Ductus choledochus, ſiehe Ductus cyſticus. chyliferi, die Nahrungs-Saffts-Gaͤnge, hat Bidloo in der Nabelſchnur entdecket, welche die Nahrung von der Mutter gegen die Frucht, oder zum wenigſten in den Schlaf-Haͤutleins-Raum her- zufuͤhren. Ductus communis, der Gemeine Gang. cyſticus, Gallen-Blaſen-Gang, ſiehe auch choledochus. hepaticus, der Leber-Gang. hepatico-cyſticus, der Leber- und Gallen-Blaͤslein-Gang. pancreaticus, der Kroͤs-Druͤſen-Gang, iſt im Pancreate oder Ruͤcklein, oder Kroͤs-Druͤſen zu finden, erſtrecket ſich ſo lang als das Druͤslein iſt: dieſen hat Wirſung 1624. zum erſten entdecket: er gehet mit ſeinem dickern Ende in das Inteſtinum duodenum; das Amt dieſes Ganges iſt, daß er, vermittelſt ſeiner Aeſtlein, die Feuchtigkeit aus dem Kroͤs-Druͤslein nehme, und ſie in die Gedaͤrme bringe. Ductus ſalivalis, Speichel-Gang, derer ſind unterſchiedliche, welche von ihren Erfindern beſondere Namen erhalten, alſo iſt der Ductus falivalis Rivinianus, Rivini Speichel-Gang, kommt aus der kleinen Druͤſe unter der Zungen, und gehet zugleich mit des Warthonii, in den Mund. Von einigen wird dieſer Ductus auch Bartholinianus ge- nannt, allein er bleibt dem Rivino, als wahren Erfindern, angeſehen er ſolchen viel eher, als Bartholinus demonſtriret und publiciret hat, nach Zeugniß ſeiner 1689. gehaltenen Diſputation de Dyſpepſia. Ductus ſalivalis Stenonianus, Stenonis Speichel-Gang, kommt aus der Ohren-Druͤſe, und gehet neben dem andern Back-Zahn in den Mund. Ductus ſalivalis Warthonianus, Warthonii Speichel-Gang, faͤngt an von der innern Backen-Druͤſe, und endiget ſich unter der Zunge im Mund. Ductus thoracicus, der Milch-Bruſt-Adern-Gang, lieget gemei- niglich an der Seite der herabſteigenden groſſen Puls-Ader, deren Zweig- lein, ſo zwiſchen den Ribben liegen, qver uͤber gehen. Sein Nutz iſt, daß er die Feuchte, ſo aus dem Nahrungs-Safft und Ader-Waſſer beſtehet, aus der Ciſtern nehme, und mit dem Blut in den Adern vermiſche. Dieſen hat Johann Pecquetus 1651. erfunden. Ductus venoſi, Blut-Gaͤnge, Adern. Dudaim,

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/304>, abgerufen am 24.04.2024.