Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

DE DI
mentiret, oder wenn sie durch Zusatz des albumin. Ovorum clarificiret wer-
den: das gantze Werck wird mit einem Schaum-Löffel verrichtet.

Destillatio, die Destillation oder Abtröpffung, geschiehet, wenn die
Materia, so im Destillir-Gefäß ist, durch Krafft des Feuers, Dunst-weise
hierüber in die Vorlage steiget. Solcher Destillation sind drey Gat-
tungen, in der ersten werden die Dünste in die Höhe gehoben, in der an-
dern gehen sie seitwärts, in der dritten aber steigen sie gleich unter sich,
insgemein genannt Destillatio per descensum. Man muß sich in dieser
nach der Natur der Materien richten, und dann bequeme Gefässe darzu
brauchen.

Destillatum, heist dasjenige, was durch die Destillation übergetrie-
ben wird.

Detersio, Abtrucknung, Abwischung.

Detergentia, siehe Abstergentia.

Detonatio, Abpuffung, Verpuffung, wird von dem Geräusch
und Donnern also genennet, und insgemein also vollbracht: Man nimmt
ein Metall oder ander Concretum, z. E. Pulver von Kohlen, Rasuram
der Hörner und gemeinen , und schüttet es mit gepülverten Salpeter
nach und nach in einen, im Gieß-Ofen glüend gemachten, Tiegel.

Devteropathia, heist eine solche Kranckheit, welche von der andern
ihren Ursprung führet, wenn z. E. das Haupt vom Vitio eines andern
Theils krancket.

Dia, bedeutet zum öfftern in den zusammengesetzten Officinal-Medi-
cament
en den Grund oder das vornehmste Ingrediens, als Species dia-
mosch. diambr Empl. diachyl. &c.

Diabetes, Diarrhoea in Urina, Dipsacus, Hydrops ad matulam, ist
eine rechte wunderliche Harn-Kranckheit, indem zuweilen also wie
der genossene Tranck gewesen, ausgelassen wird, und dieses haben sie die
falsche Harn-Ruhr, Diabetem notham genennet: diejenige aber die
wahre, Diabetem veram, in welcher eine sehr grosse, und grössere Quanti-
t
ät des Harns, als man Trancks genossen hat, excerniret wird. Hierbey
findet sich unerträglicher Durst, Hitze, grosse Schwachheit der Kräffte,
Abnehmen des gantzen Leibes, und endlich, wenn sie eine kleine Weile vom
Harnen nachgelassen, werden sie von Geschwulst der Lenden, des Ilei und
der Hoden geplaget. Die Ursach dieser Kranckheit sind überflüßige, sal-
tzigt- und wäßrichte Theilgen, zuweilen sind auch die gar zu sehr geöffne-
ten Tubuli der Nieren in Schuld. Die Cur wird nach dem Zustande

der

DE DI
mentiret, oder wenn ſie durch Zuſatz des albumin. Ovorum clarificiret wer-
den: das gantze Werck wird mit einem Schaum-Loͤffel verrichtet.

Deſtillatio, die Deſtillation oder Abtroͤpffung, geſchiehet, wenn die
Materia, ſo im Deſtillir-Gefaͤß iſt, durch Krafft des Feuers, Dunſt-weiſe
hieruͤber in die Vorlage ſteiget. Solcher Deſtillation ſind drey Gat-
tungen, in der erſten werden die Duͤnſte in die Hoͤhe gehoben, in der an-
dern gehen ſie ſeitwaͤrts, in der dritten aber ſteigen ſie gleich unter ſich,
insgemein genannt Deſtillatio per deſcenſum. Man muß ſich in dieſer
nach der Natur der Materien richten, und dann bequeme Gefaͤſſe darzu
brauchen.

Deſtillatum, heiſt dasjenige, was durch die Deſtillation uͤbergetrie-
ben wird.

Deterſio, Abtrucknung, Abwiſchung.

Detergentia, ſiehe Abſtergentia.

Detonatio, Abpuffung, Verpuffung, wird von dem Geraͤuſch
und Donnern alſo genennet, und insgemein alſo vollbracht: Man nimmt
ein Metall oder ander Concretum, z. E. Pulver von Kohlen, Raſuram
der Hoͤrner und gemeinen 🜍, und ſchuͤttet es mit gepuͤlverten Salpeter
nach und nach in einen, im Gieß-Ofen gluͤend gemachten, Tiegel.

Devteropathia, heiſt eine ſolche Kranckheit, welche von der andern
ihren Urſprung fuͤhret, wenn z. E. das Haupt vom Vitio eines andern
Theils krancket.

Dia, bedeutet zum oͤfftern in den zuſammengeſetzten Officinal-Medi-
cament
en den Grund oder das vornehmſte Ingrediens, als Species dia-
moſch. diambr Empl. diachyl. &c.

Diabetes, Diarrhœa in Urina, Dipſacus, Hydrops ad matulam, iſt
eine rechte wunderliche Harn-Kranckheit, indem zuweilen 🝕 alſo wie
der genoſſene Tranck geweſen, ausgelaſſen wird, und dieſes haben ſie die
falſche Harn-Ruhr, Diabetem notham genennet: diejenige aber die
wahre, Diabetem veram, in welcher eine ſehr groſſe, und groͤſſere Quanti-
t
aͤt des Harns, als man Trancks genoſſen hat, excerniret wird. Hierbey
findet ſich unertraͤglicher Durſt, Hitze, groſſe Schwachheit der Kraͤffte,
Abnehmen des gantzen Leibes, und endlich, wenn ſie eine kleine Weile vom
Harnen nachgelaſſen, werden ſie von Geſchwulſt der Lenden, des Ilei und
der Hoden geplaget. Die Urſach dieſer Kranckheit ſind uͤberfluͤßige, ſal-
tzigt- und waͤßrichte Theilgen, zuweilen ſind auch die gar zu ſehr geoͤffne-
ten Tubuli der Nieren in Schuld. Die Cur wird nach dem Zuſtande

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0288" n="276"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">DE DI</hi></hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">menti</hi>ret, oder wenn &#x017F;ie durch Zu&#x017F;atz des <hi rendition="#aq">albumin. Ovorum clarifici</hi>ret wer-<lb/>
den: das gantze Werck wird mit einem Schaum-Lo&#x0364;ffel verrichtet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">De&#x017F;tillatio,</hi> die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">De&#x017F;tillation</hi></hi> oder <hi rendition="#fr">Abtro&#x0364;pffung,</hi> ge&#x017F;chiehet, wenn die<lb/><hi rendition="#aq">Materia,</hi> &#x017F;o im <hi rendition="#aq">De&#x017F;tilli</hi>r-Gefa&#x0364;ß i&#x017F;t, durch Krafft des Feuers, Dun&#x017F;t-wei&#x017F;e<lb/>
hieru&#x0364;ber in die Vorlage &#x017F;teiget. Solcher <hi rendition="#aq">De&#x017F;tillation</hi> &#x017F;ind drey Gat-<lb/>
tungen, in der er&#x017F;ten werden die Du&#x0364;n&#x017F;te in die Ho&#x0364;he gehoben, in der an-<lb/>
dern gehen &#x017F;ie &#x017F;eitwa&#x0364;rts, in der dritten aber &#x017F;teigen &#x017F;ie gleich unter &#x017F;ich,<lb/>
insgemein genannt <hi rendition="#aq">De&#x017F;tillatio per de&#x017F;cen&#x017F;um.</hi> Man muß &#x017F;ich in die&#x017F;er<lb/>
nach der Natur der Materien richten, und dann bequeme Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e darzu<lb/>
brauchen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">De&#x017F;tillatum,</hi> hei&#x017F;t dasjenige, was durch die <hi rendition="#aq">De&#x017F;tillation</hi> u&#x0364;bergetrie-<lb/>
ben wird.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#aq">Deter&#x017F;io,</hi> <hi rendition="#fr">Abtrucknung, Abwi&#x017F;chung.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Detergentia,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;tergentia.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Detonatio,</hi><hi rendition="#fr">Abpuffung, Verpuffung,</hi> wird von dem Gera&#x0364;u&#x017F;ch<lb/>
und Donnern al&#x017F;o genennet, und insgemein al&#x017F;o vollbracht: Man nimmt<lb/>
ein Metall oder ander <hi rendition="#aq">Concretum,</hi> z. E. Pulver von Kohlen, <hi rendition="#aq">Ra&#x017F;uram</hi><lb/>
der Ho&#x0364;rner und gemeinen &#x1F70D;, und &#x017F;chu&#x0364;ttet es mit gepu&#x0364;lverten Salpeter<lb/>
nach und nach in einen, im Gieß-Ofen glu&#x0364;end gemachten, Tiegel.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Devteropathia,</hi> hei&#x017F;t eine &#x017F;olche Kranckheit, welche von der andern<lb/>
ihren Ur&#x017F;prung fu&#x0364;hret, wenn z. E. das Haupt vom <hi rendition="#aq">Vitio</hi> eines andern<lb/>
Theils krancket.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Dia,</hi> bedeutet zum o&#x0364;fftern in den zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzten <hi rendition="#aq">Officinal-Medi-<lb/>
cament</hi>en den Grund oder das vornehm&#x017F;te <hi rendition="#aq">Ingrediens,</hi> als <hi rendition="#aq">Species dia-<lb/>
mo&#x017F;ch. diambr Empl. diachyl. &amp;c.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Diabetes, Diarrh&#x0153;a in Urina, Dip&#x017F;acus, Hydrops ad matulam,</hi> i&#x017F;t<lb/>
eine rechte wunderliche <hi rendition="#fr">Harn-Kranckheit,</hi> indem zuweilen &#x1F755; al&#x017F;o wie<lb/>
der geno&#x017F;&#x017F;ene Tranck gewe&#x017F;en, ausgela&#x017F;&#x017F;en wird, und die&#x017F;es haben &#x017F;ie die<lb/><hi rendition="#fr">fal&#x017F;che Harn-Ruhr,</hi> <hi rendition="#aq">Diabetem notham</hi> genennet: diejenige aber die<lb/><hi rendition="#fr">wahre,</hi> <hi rendition="#aq">Diabetem veram,</hi> in welcher eine &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;e, und gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere <hi rendition="#aq">Quanti-<lb/>
t</hi>a&#x0364;t des Harns, als man Trancks geno&#x017F;&#x017F;en hat, <hi rendition="#aq">excerni</hi>ret wird. Hierbey<lb/>
findet &#x017F;ich unertra&#x0364;glicher Dur&#x017F;t, Hitze, gro&#x017F;&#x017F;e Schwachheit der Kra&#x0364;ffte,<lb/>
Abnehmen des gantzen Leibes, und endlich, wenn &#x017F;ie eine kleine Weile vom<lb/>
Harnen nachgela&#x017F;&#x017F;en, werden &#x017F;ie von Ge&#x017F;chwul&#x017F;t der Lenden, des <hi rendition="#aq">Ilei</hi> und<lb/>
der Hoden geplaget. Die Ur&#x017F;ach die&#x017F;er Kranckheit &#x017F;ind u&#x0364;berflu&#x0364;ßige, &#x017F;al-<lb/>
tzigt- und wa&#x0364;ßrichte Theilgen, zuweilen &#x017F;ind auch die gar zu &#x017F;ehr geo&#x0364;ffne-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">Tubuli</hi> der Nieren in Schuld. Die Cur wird nach dem Zu&#x017F;tande<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[276/0288] DE DI mentiret, oder wenn ſie durch Zuſatz des albumin. Ovorum clarificiret wer- den: das gantze Werck wird mit einem Schaum-Loͤffel verrichtet. Deſtillatio, die Deſtillation oder Abtroͤpffung, geſchiehet, wenn die Materia, ſo im Deſtillir-Gefaͤß iſt, durch Krafft des Feuers, Dunſt-weiſe hieruͤber in die Vorlage ſteiget. Solcher Deſtillation ſind drey Gat- tungen, in der erſten werden die Duͤnſte in die Hoͤhe gehoben, in der an- dern gehen ſie ſeitwaͤrts, in der dritten aber ſteigen ſie gleich unter ſich, insgemein genannt Deſtillatio per deſcenſum. Man muß ſich in dieſer nach der Natur der Materien richten, und dann bequeme Gefaͤſſe darzu brauchen. Deſtillatum, heiſt dasjenige, was durch die Deſtillation uͤbergetrie- ben wird. Deterſio, Abtrucknung, Abwiſchung. Detergentia, ſiehe Abſtergentia. Detonatio, Abpuffung, Verpuffung, wird von dem Geraͤuſch und Donnern alſo genennet, und insgemein alſo vollbracht: Man nimmt ein Metall oder ander Concretum, z. E. Pulver von Kohlen, Raſuram der Hoͤrner und gemeinen 🜍, und ſchuͤttet es mit gepuͤlverten Salpeter nach und nach in einen, im Gieß-Ofen gluͤend gemachten, Tiegel. Devteropathia, heiſt eine ſolche Kranckheit, welche von der andern ihren Urſprung fuͤhret, wenn z. E. das Haupt vom Vitio eines andern Theils krancket. Dia, bedeutet zum oͤfftern in den zuſammengeſetzten Officinal-Medi- camenten den Grund oder das vornehmſte Ingrediens, als Species dia- moſch. diambr Empl. diachyl. &c. Diabetes, Diarrhœa in Urina, Dipſacus, Hydrops ad matulam, iſt eine rechte wunderliche Harn-Kranckheit, indem zuweilen 🝕 alſo wie der genoſſene Tranck geweſen, ausgelaſſen wird, und dieſes haben ſie die falſche Harn-Ruhr, Diabetem notham genennet: diejenige aber die wahre, Diabetem veram, in welcher eine ſehr groſſe, und groͤſſere Quanti- taͤt des Harns, als man Trancks genoſſen hat, excerniret wird. Hierbey findet ſich unertraͤglicher Durſt, Hitze, groſſe Schwachheit der Kraͤffte, Abnehmen des gantzen Leibes, und endlich, wenn ſie eine kleine Weile vom Harnen nachgelaſſen, werden ſie von Geſchwulſt der Lenden, des Ilei und der Hoden geplaget. Die Urſach dieſer Kranckheit ſind uͤberfluͤßige, ſal- tzigt- und waͤßrichte Theilgen, zuweilen ſind auch die gar zu ſehr geoͤffne- ten Tubuli der Nieren in Schuld. Die Cur wird nach dem Zuſtande der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/288
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/288>, abgerufen am 22.11.2024.