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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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wenn sie aus der Erde kommt: in den Material-Kammern aber sind die
Knöpffe separiret, ist auswendig braun, inwendig grau, eines aromati-
schen und etwas anhaltenden Geschmacks und guten Geruchs. Kommt
über Holland und Engeland aus Syrien und Egypten: von beyden sind
die grossen, schweren, harten und vollkommenen Stücke am besten, müssen
aber nicht schimmlicht riechen, noch wurmstichicht aussehen. Sie stär-
cken beyde den Magen, zertheilen die Winde; in Wein gesotten und ge-
truncken, curiren sie die Colic, treiben den und die Menses, verhindern
die anfangende Wassersucht, werden wider den Schwindel gerühmet; im
Munde gekäuet, befestigen sie die Zähne, und machen einen guten Athem.

Cyperus longus inodorus, siehe Contrayerva.

Cysteolythus, der Schwamm-Stein, siehe Spongia.

Cysticae arteriae, venae, siehe Arteria und Vena.

Cystica medicamenta, Artzeneyen, welche die Blasen-Kranckheiten
heilen.

Cystis, eine Blase, es sey die Harn- oder Gallen-Blase.

Cystis choledochia, die Gallen-Blase: derselben anatomische Be-
schreibung siehe unter dem Titul Vesica.

Cytisus Maranthae, Geis-Klee, wächst wild um Neapolis, anders-
wo wird es in Gärten erzogen: die Blätter kühlen, verzehren, zertheilen,
treiben den Harn, sind sehr dienlich wider das Hüfft- und Glieder-Weh,
desgleichen wider die anfahenden Geschwülste und Entzündungen; das
davon destillirte thut eben dasselbe.

D.

DActyli, Datteln, sind länglicht-runde Früchte, an der Grösse und
äusserlichen Gestalt den Eicheln nicht unaleich, aber etwas grösser,
welche äusserlich ein dünnes, röthlich-gelbes Häutgen haben, unter wel-
chem ein süsses und gleichsam schleimichtes Marck enthalten, in dessen
Mitte ein sehr harter, länglicht-runder Kern lieget, durch welchen der
Länge nach eine Ritze gezogen ist: kommen aus Syrien, Tunis, Sale &c.
über Spanien und Jtalien. Diese Früchte, auf dem so genannten
grossen Palm-Baum Palmula wachsend, müssen groß und vollkommen,
ohne Runtzeln, auswendig röthlich-gelb, und inwendig weiß, vor allen

Dingen
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CY DA
wenn ſie aus der Erde kommt: in den Material-Kammern aber ſind die
Knoͤpffe ſepariret, iſt auswendig braun, inwendig grau, eines aromati-
ſchen und etwas anhaltenden Geſchmacks und guten Geruchs. Kommt
uͤber Holland und Engeland aus Syrien und Egypten: von beyden ſind
die groſſen, ſchweren, harten und vollkommenen Stuͤcke am beſten, muͤſſen
aber nicht ſchimmlicht riechen, noch wurmſtichicht ausſehen. Sie ſtaͤr-
cken beyde den Magen, zertheilen die Winde; in Wein geſotten und ge-
truncken, curiren ſie die Colic, treiben den 🝕 und die Menſes, verhindern
die anfangende Waſſerſucht, werden wider den Schwindel geruͤhmet; im
Munde gekaͤuet, befeſtigen ſie die Zaͤhne, und machen einen guten Athem.

Cyperus longus inodorus, ſiehe Contrayerva.

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Cyſticæ arteriæ, venæ, ſiehe Arteria und Vena.

Cyſtica medicamenta, Artzeneyen, welche die Blaſen-Kranckheiten
heilen.

Cyſtis, eine Blaſe, es ſey die Harn- oder Gallen-Blaſe.

Cyſtis choledochia, die Gallen-Blaſe: derſelben anatomiſche Be-
ſchreibung ſiehe unter dem Titul Veſica.

Cytiſus Maranthæ, Geis-Klee, waͤchſt wild um Neapolis, anders-
wo wird es in Gaͤrten erzogen: die Blaͤtter kuͤhlen, verzehren, zertheilen,
treiben den Harn, ſind ſehr dienlich wider das Huͤfft- und Glieder-Weh,
desgleichen wider die anfahenden Geſchwuͤlſte und Entzuͤndungen; das
davon deſtillirte 🜄 thut eben daſſelbe.

D.

DActyli, Datteln, ſind laͤnglicht-runde Fruͤchte, an der Groͤſſe und
aͤuſſerlichen Geſtalt den Eicheln nicht unaleich, aber etwas groͤſſer,
welche aͤuſſerlich ein duͤnnes, roͤthlich-gelbes Haͤutgen haben, unter wel-
chem ein ſuͤſſes und gleichſam ſchleimichtes Marck enthalten, in deſſen
Mitte ein ſehr harter, laͤnglicht-runder Kern lieget, durch welchen der
Laͤnge nach eine Ritze gezogen iſt: kommen aus Syrien, Tunis, Salé &c.
uͤber Spanien und Jtalien. Dieſe Fruͤchte, auf dem ſo genannten
groſſen Palm-Baum Palmula wachſend, muͤſſen groß und vollkommen,
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[265/0277] CY DA wenn ſie aus der Erde kommt: in den Material-Kammern aber ſind die Knoͤpffe ſepariret, iſt auswendig braun, inwendig grau, eines aromati- ſchen und etwas anhaltenden Geſchmacks und guten Geruchs. Kommt uͤber Holland und Engeland aus Syrien und Egypten: von beyden ſind die groſſen, ſchweren, harten und vollkommenen Stuͤcke am beſten, muͤſſen aber nicht ſchimmlicht riechen, noch wurmſtichicht ausſehen. Sie ſtaͤr- cken beyde den Magen, zertheilen die Winde; in Wein geſotten und ge- truncken, curiren ſie die Colic, treiben den 🝕 und die Menſes, verhindern die anfangende Waſſerſucht, werden wider den Schwindel geruͤhmet; im Munde gekaͤuet, befeſtigen ſie die Zaͤhne, und machen einen guten Athem. Cyperus longus inodorus, ſiehe Contrayerva. Cyſteolythus, der Schwamm-Stein, ſiehe Spongia. Cyſticæ arteriæ, venæ, ſiehe Arteria und Vena. Cyſtica medicamenta, Artzeneyen, welche die Blaſen-Kranckheiten heilen. Cyſtis, eine Blaſe, es ſey die Harn- oder Gallen-Blaſe. Cyſtis choledochia, die Gallen-Blaſe: derſelben anatomiſche Be- ſchreibung ſiehe unter dem Titul Veſica. Cytiſus Maranthæ, Geis-Klee, waͤchſt wild um Neapolis, anders- wo wird es in Gaͤrten erzogen: die Blaͤtter kuͤhlen, verzehren, zertheilen, treiben den Harn, ſind ſehr dienlich wider das Huͤfft- und Glieder-Weh, desgleichen wider die anfahenden Geſchwuͤlſte und Entzuͤndungen; das davon deſtillirte 🜄 thut eben daſſelbe. D. DActyli, Datteln, ſind laͤnglicht-runde Fruͤchte, an der Groͤſſe und aͤuſſerlichen Geſtalt den Eicheln nicht unaleich, aber etwas groͤſſer, welche aͤuſſerlich ein duͤnnes, roͤthlich-gelbes Haͤutgen haben, unter wel- chem ein ſuͤſſes und gleichſam ſchleimichtes Marck enthalten, in deſſen Mitte ein ſehr harter, laͤnglicht-runder Kern lieget, durch welchen der Laͤnge nach eine Ritze gezogen iſt: kommen aus Syrien, Tunis, Salé &c. uͤber Spanien und Jtalien. Dieſe Fruͤchte, auf dem ſo genannten groſſen Palm-Baum Palmula wachſend, muͤſſen groß und vollkommen, ohne Runtzeln, auswendig roͤthlich-gelb, und inwendig weiß, vor allen Dingen L l

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/277>, abgerufen am 28.03.2024.