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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Achiotl, siehe Orleana.

Achores, Crusta lactea, Lactumina, der Ansprung, ist ein weißlich-
ter Schorff auf dem Haupt, hinter den Ohren, und im Gesicht der jungen
und säugenden Kinder, es findet sich dieser Schorff öffters auch an an-
dern Theilen; frist er tieffer ein, so heist er Favi, bleibt er bis nach dem
Abgewöhnen, so wird er Tinea, der böse Grind genannt: Die Ursach
steckt in dem übelen Blut, welches insgemein von der zäh- und scharffen
Milch verdorben. Jn der Cur hat man eintzig auf das Vitium der Milch
zu sehen, denn wenn dieses verbessert, trocknet er von sich selbst, und fällt
ab: hält aber das Ubel lange an, so kan man den Kindern ein Laxativ vom
Mercur. dulc. mit Blut-reinigenden Mitteln vom Antimon. diaphoret.
simpl.
und Martial. C. C. ust. flor. is &c. geben, äusserlich kan man zu
schmieren gebrauchen Unguent. album oder de Cerussa, oder Butter, oder
wasch ihn ab mit destill. Plantag. oder auch mit Frantz-Wein.

Acia, der Faden, Seiden-Faden, welcher durch die Hefft-Nadel
gezogen wird, ist bey den Chirurgis, die grossen Wunden zu hefften, wohl
bekannt.

Acia dyspepsia, siehe Dyspepsia.

Acida Medicamenta, saure Medicamenta, als die Säffte von Citro-
nen, Johannisbeeren, Hindbeeren, Sauerampfer, die Mineralischen sauren
Geister, wie Spiritus Salis, Nitri, Vitrioli, Clyssus Antimonii &c.

Acidulae, Sauerbrunnen, Sauerwasser, sind schöne klare und
helle Mineralische Gewässer, von unterschiedenem Halt und Geschmack,
doch insgemein säuerlich, und werden sowol in andern Ländern, als in
Teutschland gefunden, und wider vielerley Kranckheiten, innerlich und
äusserlich, mit Nutzen gebrauchet. Weil aber die Krafft und Tugend der
Sauerbrunnen meistens von den Mineralien, welche sie in sich halten, her-
rühren, diese aber sehr unterschiedlich sind, also giebt es auch unter den Sau-
erbrunnen einen sehr grossen Unterscheid, indem diejenigen, so Eisen und
Vitriol führen, mehr eröffnen, und in langwierigen Kranckheiten gut thun,
andere, so ein Nitrum führen, gegen den Stein- und Nieren-Weh, diejeni-
gen aber, so einen Schwefel bey sich haben, zu der Brust auch dienlich sind.
Die Art und Weise, solche zu gebrauchen, kommt hauptsächlich auf drey
Stück
an, nemlich, wie man sich (1) vor, (2) in, und (3) nach der Cur
zu verhalten habe. Vor
der Cur ist höchstnöthig, daß man in langwieri-
gen Kranckheiten zuvor einen rechtschaffenen Medicum consulire, ob solche
durch diese Cur gehoben oder gelindert werden könten? und welcher

Sauer-
B
AC

Achiotl, ſiehe Orleana.

Achores, Cruſta lactea, Lactumina, der Anſprung, iſt ein weißlich-
ter Schorff auf dem Haupt, hinter den Ohren, und im Geſicht der jungen
und ſaͤugenden Kinder, es findet ſich dieſer Schorff oͤffters auch an an-
dern Theilen; friſt er tieffer ein, ſo heiſt er Favi, bleibt er bis nach dem
Abgewoͤhnen, ſo wird er Tinea, der boͤſe Grind genannt: Die Urſach
ſteckt in dem uͤbelen Blut, welches insgemein von der zaͤh- und ſcharffen
Milch verdorben. Jn der Cur hat man eintzig auf das Vitium der Milch
zu ſehen, denn wenn dieſes verbeſſert, trocknet er von ſich ſelbſt, und faͤllt
ab: haͤlt aber das Ubel lange an, ſo kan man den Kindern ein Laxativ vom
Mercur. dulc. mit Blut-reinigenden Mitteln vom Antimon. diaphoret.
ſimpl.
und Martial. C. C. uſt. flor. 🜍is &c. geben, aͤuſſerlich kan man zu
ſchmieren gebrauchen Unguent. album oder de Ceruſſa, oder Butter, oder
waſch ihn ab mit 🜄 deſtill. Plantag. oder auch mit Frantz-Wein.

Acia, der Faden, Seiden-Faden, welcher durch die Hefft-Nadel
gezogen wird, iſt bey den Chirurgis, die groſſen Wunden zu hefften, wohl
bekannt.

Acia dyſpepſia, ſiehe Dyſpepſia.

Acida Medicamenta, ſaure Medicamenta, als die Saͤffte von Citro-
nen, Johannisbeeren, Hindbeeren, Sauerampfer, die Mineraliſchen ſauren
Geiſter, wie Spiritus Salis, Nitri, Vitrioli, Clyſſus Antimonii &c.

Acidulæ, Sauerbrunnen, Sauerwaſſer, ſind ſchoͤne klare und
helle Mineraliſche Gewaͤſſer, von unterſchiedenem Halt und Geſchmack,
doch insgemein ſaͤuerlich, und werden ſowol in andern Laͤndern, als in
Teutſchland gefunden, und wider vielerley Kranckheiten, innerlich und
aͤuſſerlich, mit Nutzen gebrauchet. Weil aber die Krafft und Tugend der
Sauerbrunnen meiſtens von den Mineralien, welche ſie in ſich halten, her-
ruͤhren, dieſe aber ſehr unterſchiedlich ſind, alſo giebt es auch unter den Sau-
erbrunnen einen ſehr groſſen Unterſcheid, indem diejenigen, ſo Eiſen und
Vitriol fuͤhren, mehr eroͤffnen, und in langwierigen Kranckheiten gut thun,
andere, ſo ein Nitrum fuͤhren, gegen den Stein- und Nieren-Weh, diejeni-
gen aber, ſo einen Schwefel bey ſich haben, zu der Bruſt auch dienlich ſind.
Die Art und Weiſe, ſolche zu gebrauchen, kommt hauptſaͤchlich auf drey
Stuͤck
an, nemlich, wie man ſich (1) vor, (2) in, und (3) nach der Cur
zu verhalten habe. Vor
der Cur iſt hoͤchſtnoͤthig, daß man in langwieri-
gen Kranckheiten zuvor einen rechtſchaffenen Medicum conſulire, ob ſolche
durch dieſe Cur gehoben oder gelindert werden koͤnten? und welcher

Sauer-
B
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[9/0021] AC Achiotl, ſiehe Orleana. Achores, Cruſta lactea, Lactumina, der Anſprung, iſt ein weißlich- ter Schorff auf dem Haupt, hinter den Ohren, und im Geſicht der jungen und ſaͤugenden Kinder, es findet ſich dieſer Schorff oͤffters auch an an- dern Theilen; friſt er tieffer ein, ſo heiſt er Favi, bleibt er bis nach dem Abgewoͤhnen, ſo wird er Tinea, der boͤſe Grind genannt: Die Urſach ſteckt in dem uͤbelen Blut, welches insgemein von der zaͤh- und ſcharffen Milch verdorben. Jn der Cur hat man eintzig auf das Vitium der Milch zu ſehen, denn wenn dieſes verbeſſert, trocknet er von ſich ſelbſt, und faͤllt ab: haͤlt aber das Ubel lange an, ſo kan man den Kindern ein Laxativ vom Mercur. dulc. mit Blut-reinigenden Mitteln vom Antimon. diaphoret. ſimpl. und Martial. C. C. uſt. flor. 🜍is &c. geben, aͤuſſerlich kan man zu ſchmieren gebrauchen Unguent. album oder de Ceruſſa, oder Butter, oder waſch ihn ab mit 🜄 deſtill. Plantag. oder auch mit Frantz-Wein. Acia, der Faden, Seiden-Faden, welcher durch die Hefft-Nadel gezogen wird, iſt bey den Chirurgis, die groſſen Wunden zu hefften, wohl bekannt. Acia dyſpepſia, ſiehe Dyſpepſia. Acida Medicamenta, ſaure Medicamenta, als die Saͤffte von Citro- nen, Johannisbeeren, Hindbeeren, Sauerampfer, die Mineraliſchen ſauren Geiſter, wie Spiritus Salis, Nitri, Vitrioli, Clyſſus Antimonii &c. Acidulæ, Sauerbrunnen, Sauerwaſſer, ſind ſchoͤne klare und helle Mineraliſche Gewaͤſſer, von unterſchiedenem Halt und Geſchmack, doch insgemein ſaͤuerlich, und werden ſowol in andern Laͤndern, als in Teutſchland gefunden, und wider vielerley Kranckheiten, innerlich und aͤuſſerlich, mit Nutzen gebrauchet. Weil aber die Krafft und Tugend der Sauerbrunnen meiſtens von den Mineralien, welche ſie in ſich halten, her- ruͤhren, dieſe aber ſehr unterſchiedlich ſind, alſo giebt es auch unter den Sau- erbrunnen einen ſehr groſſen Unterſcheid, indem diejenigen, ſo Eiſen und Vitriol fuͤhren, mehr eroͤffnen, und in langwierigen Kranckheiten gut thun, andere, ſo ein Nitrum fuͤhren, gegen den Stein- und Nieren-Weh, diejeni- gen aber, ſo einen Schwefel bey ſich haben, zu der Bruſt auch dienlich ſind. Die Art und Weiſe, ſolche zu gebrauchen, kommt hauptſaͤchlich auf drey Stuͤck an, nemlich, wie man ſich (1) vor, (2) in, und (3) nach der Cur zu verhalten habe. Vor der Cur iſt hoͤchſtnoͤthig, daß man in langwieri- gen Kranckheiten zuvor einen rechtſchaffenen Medicum conſulire, ob ſolche durch dieſe Cur gehoben oder gelindert werden koͤnten? und welcher Sauer- B

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/21>, abgerufen am 24.11.2024.