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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Calaminaris lapis, Galmey, ist ein ertzigter Stein, eines weiß-gel-
ben oder röthlichten Ansehens, und erdichten Geschmacks, und wird besser
Cadmia nativa metalli expers genennet; bey den Materialisten finden sich
zwey Sorten, davon die eine weiß-grau, aber härter, die andere röthlich
oder gelb mit weissen Adern durchstrichen, an welcher schwere, runde und
harte Körnlein, wie der Pfeffer, zu finden sind, wird hin und wieder in
Deutschland gefunden. Sonsten wird auch eine dem Galmey gleiche
Materia in den Schmeltz-Hütten gefunden, welche Cadmia factitia und
Lapis calaminaris factitius genennet wird; es wird dadurch das Kupffer
zu Meßing gemacht. Der Galmey wird zu den Klopf-Pulvern der klei-
nen Kinder, wenn sie fratt sind, item wider den Wolff vom Reiten, ge-
brauchet. Hieraus wird auch die bekannte Salbe mit Wein-Eßig und
Baum-Oel, item das Emplastr. de lapid. calaminar. gemacht. Es haben
die Chirurgi zu mercken, daß, wenn der Galmey allein gebrauchet wird,
die Narbe an der Wunde roth werde; wenn er aber mit Oel oder Fett
vermischet wird, so wird sie weiß, wie die andere Haut.

Calamintha, Nepeta montana, Calaminth, Acker- oder Berg-
Müntz, wilder Poley,
wächset gern auf den Bergen, steinicht- und
schattichten Orten, blühet im Junio und Julio, ist wider Brust- und Leber-
Beschwer gut; treibet den Harn, die Menses und die Frucht. Praeparata
davon sind , sal, syrupus composit. und Species diacalaminth.

Calamintha Montana, siehe Mentha cattaria.

Calamita bianca, siehe Magnes.

Calamitis, wird eine Gattung der Cadmiae factitiae genennet, wegen
ihrer Gestalt, die sie von der eisernen Stange, damit das zerstossene Ertz
gerühret wird, bekommt, indem sie sich an dieselbige hänget, und als wie
ein Röhrlein oder Federkiel, Calamus, aussiehet.

Calamus aromaticus, wohlriechender Calmus; die vornehmsten
Botanici und Materialisten sind darinnen eins, daß es keine Wurtzet, son-
dern dünne und mit Schelffen ausgetheilte Stänglein seyn, welche aus-
wendig gelb, inwendig aber weiß sind, und ein leicht schwammichtes Marck
in sich haben, welches einer zusammen gewundenen Spinnewebe nicht un-
ähnlich scheinet, eines scharffen und mit einer angenehmen Bitterkeit ver-
mengten Geschmacks und vortrefflichen aromatischen Geruchs; Jst zwar
sehr rar, wird aber doch zuweilen in Holland und anderswo bey curiösen
Materialisten gefunden. Dieses Gewächs wächset in Egypten und Sy-
rien; der beste ist, welcher dicke, frische Stengel hat, und von den kleinen

Neber-
CA

Calaminaris lapis, Galmey, iſt ein ertzigter Stein, eines weiß-gel-
ben oder roͤthlichten Anſehens, und erdichten Geſchmacks, und wird beſſer
Cadmia nativa metalli expers genennet; bey den Materialiſten finden ſich
zwey Sorten, davon die eine weiß-grau, aber haͤrter, die andere roͤthlich
oder gelb mit weiſſen Adern durchſtrichen, an welcher ſchwere, runde und
harte Koͤrnlein, wie der Pfeffer, zu finden ſind, wird hin und wieder in
Deutſchland gefunden. Sonſten wird auch eine dem Galmey gleiche
Materia in den Schmeltz-Huͤtten gefunden, welche Cadmia factitia und
Lapis calaminaris factitius genennet wird; es wird dadurch das Kupffer
zu Meßing gemacht. Der Galmey wird zu den Klopf-Pulvern der klei-
nen Kinder, wenn ſie fratt ſind, item wider den Wolff vom Reiten, ge-
brauchet. Hieraus wird auch die bekannte Salbe mit Wein-Eßig und
Baum-Oel, item das Emplaſtr. de lapid. calaminar. gemacht. Es haben
die Chirurgi zu mercken, daß, wenn der Galmey allein gebrauchet wird,
die Narbe an der Wunde roth werde; wenn er aber mit Oel oder Fett
vermiſchet wird, ſo wird ſie weiß, wie die andere Haut.

Calamintha, Nepeta montana, Calaminth, Acker- oder Berg-
Muͤntz, wilder Poley,
waͤchſet gern auf den Bergen, ſteinicht- und
ſchattichten Orten, bluͤhet im Junio und Julio, iſt wider Bruſt- und Leber-
Beſchwer gut; treibet den Harn, die Menſes und die Frucht. Præparata
davon ſind 🜄, ſal, ſyrupus compoſit. und Species diacalaminth.

Calamintha Montana, ſiehe Mentha cattaria.

Calamita bianca, ſiehe Magnes.

Calamitis, wird eine Gattung der Cadmiæ factitiæ genennet, wegen
ihrer Geſtalt, die ſie von der eiſernen Stange, damit das zerſtoſſene Ertz
geruͤhret wird, bekommt, indem ſie ſich an dieſelbige haͤnget, und als wie
ein Roͤhrlein oder Federkiel, Calamus, ausſiehet.

Calamus aromaticus, wohlriechender Calmus; die vornehmſten
Botanici und Materialiſten ſind darinnen eins, daß es keine Wurtzet, ſon-
dern duͤnne und mit Schelffen ausgetheilte Staͤnglein ſeyn, welche aus-
wendig gelb, inwendig aber weiß ſind, und ein leicht ſchwammichtes Marck
in ſich haben, welches einer zuſammen gewundenen Spinnewebe nicht un-
aͤhnlich ſcheinet, eines ſcharffen und mit einer angenehmen Bitterkeit ver-
mengten Geſchmacks und vortrefflichen aromatiſchen Geruchs; Jſt zwar
ſehr rar, wird aber doch zuweilen in Holland und anderswo bey curioͤſen
Materialiſten gefunden. Dieſes Gewaͤchs waͤchſet in Egypten und Sy-
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Neber-
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[144/0156] CA Calaminaris lapis, Galmey, iſt ein ertzigter Stein, eines weiß-gel- ben oder roͤthlichten Anſehens, und erdichten Geſchmacks, und wird beſſer Cadmia nativa metalli expers genennet; bey den Materialiſten finden ſich zwey Sorten, davon die eine weiß-grau, aber haͤrter, die andere roͤthlich oder gelb mit weiſſen Adern durchſtrichen, an welcher ſchwere, runde und harte Koͤrnlein, wie der Pfeffer, zu finden ſind, wird hin und wieder in Deutſchland gefunden. Sonſten wird auch eine dem Galmey gleiche Materia in den Schmeltz-Huͤtten gefunden, welche Cadmia factitia und Lapis calaminaris factitius genennet wird; es wird dadurch das Kupffer zu Meßing gemacht. Der Galmey wird zu den Klopf-Pulvern der klei- nen Kinder, wenn ſie fratt ſind, item wider den Wolff vom Reiten, ge- brauchet. Hieraus wird auch die bekannte Salbe mit Wein-Eßig und Baum-Oel, item das Emplaſtr. de lapid. calaminar. gemacht. Es haben die Chirurgi zu mercken, daß, wenn der Galmey allein gebrauchet wird, die Narbe an der Wunde roth werde; wenn er aber mit Oel oder Fett vermiſchet wird, ſo wird ſie weiß, wie die andere Haut. Calamintha, Nepeta montana, Calaminth, Acker- oder Berg- Muͤntz, wilder Poley, waͤchſet gern auf den Bergen, ſteinicht- und ſchattichten Orten, bluͤhet im Junio und Julio, iſt wider Bruſt- und Leber- Beſchwer gut; treibet den Harn, die Menſes und die Frucht. Præparata davon ſind 🜄, ſal, ſyrupus compoſit. und Species diacalaminth. Calamintha Montana, ſiehe Mentha cattaria. Calamita bianca, ſiehe Magnes. Calamitis, wird eine Gattung der Cadmiæ factitiæ genennet, wegen ihrer Geſtalt, die ſie von der eiſernen Stange, damit das zerſtoſſene Ertz geruͤhret wird, bekommt, indem ſie ſich an dieſelbige haͤnget, und als wie ein Roͤhrlein oder Federkiel, Calamus, ausſiehet. Calamus aromaticus, wohlriechender Calmus; die vornehmſten Botanici und Materialiſten ſind darinnen eins, daß es keine Wurtzet, ſon- dern duͤnne und mit Schelffen ausgetheilte Staͤnglein ſeyn, welche aus- wendig gelb, inwendig aber weiß ſind, und ein leicht ſchwammichtes Marck in ſich haben, welches einer zuſammen gewundenen Spinnewebe nicht un- aͤhnlich ſcheinet, eines ſcharffen und mit einer angenehmen Bitterkeit ver- mengten Geſchmacks und vortrefflichen aromatiſchen Geruchs; Jſt zwar ſehr rar, wird aber doch zuweilen in Holland und anderswo bey curioͤſen Materialiſten gefunden. Dieſes Gewaͤchs waͤchſet in Egypten und Sy- rien; der beſte iſt, welcher dicke, friſche Stengel hat, und von den kleinen Neber-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/156>, abgerufen am 21.11.2024.