Nun von diesem Pulver iij. diaphoretic. ßij. Mosch. ambrisat. ß. mache mit mucilag. Tragacanth. (durch das Decoct. Viperar. bereitet) eine Massa, aus welcher hernach Kügelein in Form der gesiegelten Erde gema- chet werden können.
Biba, ist der Baum, worauf die Frucht, Elephanten-Laus genannt, wächset, wird auch Oepata geheissen, siehe Anacardium.
Bibitorius, wird ein Augen-Mäuslein genannt, welches das Auge nach der Nase wendet.
Biceps, ein zweyköpffigMonstrumoder Mißgeburt, dergleichen hat Bonetus unterschiedliche aufgezeichnet; in der Anatomie heist es das zweyköpffigte Mäuslein der grossen Ellenbogen-Röhre, so in dem vördern Theil derselben gelegen.
Bicorne Os, siehe Os.
Bidens Zeylanicum, siehe Acmellae folia.
Bilingua, siehe Uvularia.
Bilis, die Galle, ist eine gelbe und zähe, und mit Saltz-Theilgen ver- mischte Substanz oder Wesen: dieses besser zu verstehen, sehe man (1) auf die Officin oder Werckstatt, in welcher die Galle praepariret wird, die Le- ber; (2) auf die Materia, das ist das Ader-Blut, durch den Truncum der Pfort-Ader in die Leber geleitet, (3) auf die Natur, und zwar in Er- wegung der Farbe, welche gelb ist, aber von den Acidis mercklich alteriret und grün wird; des Geschmacks, denn da ist sie nach der Natur bitter; der Consistence, welche unterschieden ist, denn dünner ist sie in dem Ductu hepatico, zäher in der Gallen-Blase, (4) auf den Nutzen, welcher ist die wäßrigen mit den fetten Theilgen zu vereinigen, und wenn ja die sulphu- rischen gebrechen, daß sie deren Mangel ersetzen.
Bilis atra, die schwartze Galle, wurde von den Alten für die Me- lancholie gehalten.
Biliosus, siehe Cholericus und Cruditas amara.
Biolychnium, ist eben so viel als Flammula Vitalis, die Lebens- Flamme, oder Calor nativus, die natürliche angebohrne Wärme, sind unsre Lebens-Geister; darvon unter dem Titul Spiritus. Einige wollen solch eine Lebens-Flamme oder Lampe nachkünsteln, und solche aus dem Blut des lebendigen Menschen machen, dessen Flamme so lange brennet, als der Mensch lebet, welche auch nach dem Unterscheid der Wärme, des Glantzes, der Bewegung etc. ein gewisser Zeiger der Gesund- heit und Kranckheit sey.
Bismu-
Q 3
BI
Nun ℞ von dieſem Pulver ℥iij. ♁ diaphoretic. ʒij. Moſch. ambriſat. ℈ß. mache mit mucilag. Tragacanth. (durch das Decoct. Viperar. bereitet) eine Maſſa, aus welcher hernach Kuͤgelein in Form der geſiegelten Erde gema- chet werden koͤnnen.
Biba, iſt der Baum, worauf die Frucht, Elephanten-Laus genannt, waͤchſet, wird auch Oepata geheiſſen, ſiehe Anacardium.
Bibitorius, wird ein Augen-Maͤuslein genannt, welches das Auge nach der Naſe wendet.
Biceps, ein zweykoͤpffigMonſtrumoder Mißgeburt, dergleichen hat Bonetus unterſchiedliche aufgezeichnet; in der Anatomie heiſt es das zweykoͤpffigte Maͤuslein der groſſen Ellenbogen-Roͤhre, ſo in dem voͤrdern Theil derſelben gelegen.
Bicorne Os, ſiehe Os.
Bidens Zeylanicum, ſiehe Acmellæ folia.
Bilingua, ſiehe Uvularia.
Bilis, die Galle, iſt eine gelbe und zaͤhe, und mit Saltz-Theilgen ver- miſchte Subſtanz oder Weſen: dieſes beſſer zu verſtehen, ſehe man (1) auf die Officin oder Werckſtatt, in welcher die Galle præpariret wird, die Le- ber; (2) auf die Materia, das iſt das Ader-Blut, durch den Truncum der Pfort-Ader in die Leber geleitet, (3) auf die Natur, und zwar in Er- wegung der Farbe, welche gelb iſt, aber von den Acidis mercklich alteriret und gruͤn wird; des Geſchmacks, denn da iſt ſie nach der Natur bitter; der Conſiſtence, welche unterſchieden iſt, denn duͤnner iſt ſie in dem Ductu hepatico, zaͤher in der Gallen-Blaſe, (4) auf den Nutzen, welcher iſt die waͤßrigen mit den fetten Theilgen zu vereinigen, und wenn ja die ſulphu- riſchen gebrechen, daß ſie deren Mangel erſetzen.
Bilis atra, die ſchwartze Galle, wurde von den Alten fuͤr die Me- lancholie gehalten.
Bilioſus, ſiehe Cholericus und Cruditas amara.
Biolychnium, iſt eben ſo viel als Flammula Vitalis, die Lebens- Flamme, oder Calor nativus, die natuͤrliche angebohrne Waͤrme, ſind unſre Lebens-Geiſter; darvon unter dem Titul Spiritus. Einige wollen ſolch eine Lebens-Flamme oder Lampe nachkuͤnſteln, und ſolche aus dem Blut des lebendigen Menſchen machen, deſſen Flamme ſo lange brennet, als der Menſch lebet, welche auch nach dem Unterſcheid der Waͤrme, des Glantzes, der Bewegung ꝛc. ein gewiſſer Zeiger der Geſund- heit und Kranckheit ſey.
Biſmu-
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BI
Nun ℞ von dieſem Pulver ℥iij. ♁ diaphoretic. ʒij. Moſch. ambriſat. ℈ß.
mache mit mucilag. Tragacanth. (durch das Decoct. Viperar. bereitet) eine
Maſſa, aus welcher hernach Kuͤgelein in Form der geſiegelten Erde gema-
chet werden koͤnnen.
Biba, iſt der Baum, worauf die Frucht, Elephanten-Laus genannt,
waͤchſet, wird auch Oepata geheiſſen, ſiehe Anacardium.
Bibitorius, wird ein Augen-Maͤuslein genannt, welches das Auge
nach der Naſe wendet.
Biceps, ein zweykoͤpffig Monſtrum oder Mißgeburt, dergleichen
hat Bonetus unterſchiedliche aufgezeichnet; in der Anatomie heiſt es das
zweykoͤpffigte Maͤuslein der groſſen Ellenbogen-Roͤhre, ſo in dem voͤrdern
Theil derſelben gelegen.
Bicorne Os, ſiehe Os.
Bidens Zeylanicum, ſiehe Acmellæ folia.
Bilingua, ſiehe Uvularia.
Bilis, die Galle, iſt eine gelbe und zaͤhe, und mit Saltz-Theilgen ver-
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die Officin oder Werckſtatt, in welcher die Galle præpariret wird, die Le-
ber; (2) auf die Materia, das iſt das Ader-Blut, durch den Truncum
der Pfort-Ader in die Leber geleitet, (3) auf die Natur, und zwar in Er-
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und gruͤn wird; des Geſchmacks, denn da iſt ſie nach der Natur bitter;
der Conſiſtence, welche unterſchieden iſt, denn duͤnner iſt ſie in dem Ductu
hepatico, zaͤher in der Gallen-Blaſe, (4) auf den Nutzen, welcher iſt die
waͤßrigen mit den fetten Theilgen zu vereinigen, und wenn ja die ſulphu-
riſchen gebrechen, daß ſie deren Mangel erſetzen.
Bilis atra, die ſchwartze Galle, wurde von den Alten fuͤr die Me-
lancholie gehalten.
Bilioſus, ſiehe Cholericus und Cruditas amara.
Biolychnium, iſt eben ſo viel als Flammula Vitalis, die Lebens-
Flamme, oder Calor nativus, die natuͤrliche angebohrne Waͤrme,
ſind unſre Lebens-Geiſter; darvon unter dem Titul Spiritus. Einige
wollen ſolch eine Lebens-Flamme oder Lampe nachkuͤnſteln, und ſolche
aus dem Blut des lebendigen Menſchen machen, deſſen Flamme ſo lange
brennet, als der Menſch lebet, welche auch nach dem Unterſcheid der
Waͤrme, des Glantzes, der Bewegung ꝛc. ein gewiſſer Zeiger der Geſund-
heit und Kranckheit ſey.
Biſmu-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/137>, abgerufen am 24.11.2024.
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