es ohne Zusatz digeriret, wird schwartz, hernach weiß, und denn der Wei- sen Stein genennet. Bey dem Paracelso aber bedeutet es vielerley, als 1) den metallicum, welcher aus dem vollkommenen Metall resuscitiret worden, 2) den philosophorum duplicatum, so aus , , und allgemei- nen io bestehet, 3) bedeutet es bey einigen das höchste Remedium, wel- ches aus io, Sun und bestehet, 4) den ium sixum, und endlich 5) die höchste Medicin des Paracelsi.
Azyges, das Keilförmige Bein, ist das eintzele Bein im Ober- Kiefer, wird auch Vomer genannt; siehe Welschii Tab. Anat. Tabul. IX.
Azygos, siehe vena.
Azymus, ungesäuert, oder alle dasjenige, so nicht gesäuert worden.
B.
BAccae,Beerlein, sind kleine Früchte, derer viel an einem Stiel han- gen, als die Johannis-Träublein item auch die an einem Stiel ein- zeln hangenden kleinen Früchte, als Christ-Hind-Erd-Kratzel-Beeren.
Baccae Alkekengi, siehe Alkekengi.
Halicacabi, siehe Alkekengi.
Juniperi, Wachholder-Beeren, siehe Juniperus.
Lauri, Lorbeeren, siehe Laurus.
Myrti Italicae,Welsche Heidel-Beeren, sind schwartze läng- lichte Beeren, wohl noch so groß wie die gemeinen Teutschen, haben oben ein Krönlein wie andere Beeren, und sind voll weisser harter und gleich- sam zusammen gedruckter Körner, welche wie ein halber Mond, dessen Spitzen inwärts gebogen, formiret, und eines sehr herben und zusammen ziehenden Geschmacks sind: sie haben eine kühle und anhaltende zusam- men ziehende Krafft mit welcher sie alle Bauch- und andere Flüsse, Blut- stürtzungen, Ausfallen des Affters und der Mutter, unnatürlichen Schweiß, Verrenckung der Glieder und andere Gebrechen heilen. Doch dienen auch wider diese Kranckhelten die
Baccae Myrtillorum,gemeine Heidel-Beeren, welche auch zum Blau-Färben gebrauchet werden, wenn man einen Topff voll Heidel- Beer-Safft, einen Becher Eßig, zwey Loth gestossen Alaun, und ein halb Loth Kupffer-Schlag mit einander sieden, und Garn oder Tuch darein
tuncken
AZ BA
es ohne Zuſatz digeriret, wird ſchwartz, hernach weiß, und denn der Wei- ſen Stein genennet. Bey dem Paracelſo aber bedeutet es vielerley, als 1) den ☿ metallicum, welcher aus dem vollkommenen Metall reſuſcitiret worden, 2) den ☿ philoſophorum duplicatum, ſo aus 🜍, ⊙, und allgemei- nen ☿io beſtehet, 3) bedeutet es bey einigen das hoͤchſte Remedium, wel- ches aus ☿io, ☉ und ☽ beſtehet, 4) den ☿ ium ſixum, und endlich 5) die hoͤchſte Medicin des Paracelſi.
Azyges, das Keilfoͤrmige Bein, iſt das eintzele Bein im Ober- Kiefer, wird auch Vomer genannt; ſiehe Welſchii Tab. Anat. Tabul. IX.
Azygos, ſiehe vena.
Azymus, ungeſaͤuert, oder alle dasjenige, ſo nicht geſaͤuert worden.
B.
BAccæ,Beerlein, ſind kleine Fruͤchte, derer viel an einem Stiel han- gen, als die Johannis-Traͤublein item auch die an einem Stiel ein- zeln hangenden kleinen Fruͤchte, als Chriſt-Hind-Erd-Kratzel-Beeren.
Baccæ Alkekengi, ſiehe Alkekengi.
Halicacabi, ſiehe Alkekengi.
Juniperi, Wachholder-Beeren, ſiehe Juniperus.
Lauri, Lorbeeren, ſiehe Laurus.
Myrti Italicæ,Welſche Heidel-Beeren, ſind ſchwartze laͤng- lichte Beeren, wohl noch ſo groß wie die gemeinen Teutſchen, haben oben ein Kroͤnlein wie andere Beeren, und ſind voll weiſſer harter und gleich- ſam zuſammen gedruckter Koͤrner, welche wie ein halber Mond, deſſen Spitzen inwaͤrts gebogen, formiret, und eines ſehr herben und zuſammen ziehenden Geſchmacks ſind: ſie haben eine kuͤhle und anhaltende zuſam- men ziehende Krafft mit welcher ſie alle Bauch- und andere Fluͤſſe, Blut- ſtuͤrtzungen, Ausfallen des Affters und der Mutter, unnatuͤrlichen Schweiß, Verrenckung der Glieder und andere Gebrechen heilen. Doch dienen auch wider dieſe Kranckhelten die
Baccæ Myrtillorum,gemeine Heidel-Beeren, welche auch zum Blau-Faͤrben gebrauchet werden, wenn man einen Topff voll Heidel- Beer-Safft, einen Becher Eßig, zwey Loth geſtoſſen Alaun, und ein halb Loth Kupffer-Schlag mit einander ſieden, und Garn oder Tuch darein
tuncken
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0120"n="108"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">AZ BA</hi></hi></hi></fw><lb/>
es ohne Zuſatz <hirendition="#aq">digeri</hi>ret, wird ſchwartz, hernach weiß, und denn der Wei-<lb/>ſen Stein genennet. Bey dem <hirendition="#aq">Paracelſo</hi> aber bedeutet es vielerley, als<lb/>
1) den <hirendition="#aq">☿ metallicum,</hi> welcher aus dem vollkommenen <hirendition="#aq">Metall reſuſciti</hi>ret<lb/>
worden, 2) den <hirendition="#aq">☿ philoſophorum duplicatum,</hi>ſo aus 🜍, ⊙, und allgemei-<lb/>
nen <hirendition="#aq">☿io</hi> beſtehet, 3) bedeutet es bey einigen das hoͤchſte <hirendition="#aq">Remedium,</hi> wel-<lb/>
ches aus <hirendition="#aq">☿io,</hi>☉ und ☽ beſtehet, 4) den <hirendition="#aq">☿ ium ſixum,</hi> und endlich 5) die<lb/>
hoͤchſte <hirendition="#aq">Medicin</hi> des <hirendition="#aq">Paracelſi.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Azyges,</hi> das <hirendition="#fr">Keilfoͤrmige Bein,</hi> iſt das eintzele Bein im Ober-<lb/>
Kiefer, wird auch <hirendition="#aq">Vomer</hi> genannt; ſiehe <hirendition="#aq">Welſchii Tab. Anat. Tabul. IX.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Azygos,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">vena.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Azymus,</hi> ungeſaͤuert, oder alle dasjenige, ſo nicht geſaͤuert worden.</p></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#aq"><hirendition="#b">B.</hi></hi></head><lb/><p><hirendition="#aq"><hirendition="#in">B</hi>Accæ,</hi><hirendition="#fr">Beerlein,</hi>ſind kleine Fruͤchte, derer viel an einem Stiel han-<lb/>
gen, als die Johannis-Traͤublein <hirendition="#aq">item</hi> auch die an einem Stiel ein-<lb/>
zeln hangenden kleinen Fruͤchte, als Chriſt-Hind-Erd-Kratzel-Beeren.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Baccæ Alkekengi,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Alkekengi.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Halicacabi,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Alkekengi.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Juniperi,</hi> Wachholder-Beeren, ſiehe <hirendition="#aq">Juniperus.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Lauri,</hi> Lorbeeren, ſiehe <hirendition="#aq">Laurus.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Myrti Italicæ,</hi><hirendition="#fr">Welſche Heidel-Beeren,</hi>ſind ſchwartze laͤng-</hi><lb/>
lichte Beeren, wohl noch ſo groß wie die gemeinen Teutſchen, haben oben<lb/>
ein Kroͤnlein wie andere Beeren, und ſind voll weiſſer harter und gleich-<lb/>ſam zuſammen gedruckter Koͤrner, welche wie ein halber Mond, deſſen<lb/>
Spitzen inwaͤrts gebogen, <hirendition="#aq">formi</hi>ret, und eines ſehr herben und zuſammen<lb/>
ziehenden Geſchmacks ſind: ſie haben eine kuͤhle und anhaltende zuſam-<lb/>
men ziehende Krafft mit welcher ſie alle Bauch- und andere Fluͤſſe, Blut-<lb/>ſtuͤrtzungen, Ausfallen des Affters und der Mutter, unnatuͤrlichen<lb/>
Schweiß, Verrenckung der Glieder und andere Gebrechen heilen. Doch<lb/>
dienen auch wider dieſe Kranckhelten die</p><lb/><p><hirendition="#aq">Baccæ Myrtillorum,</hi><hirendition="#fr">gemeine Heidel-Beeren,</hi> welche auch zum<lb/>
Blau-Faͤrben gebrauchet werden, wenn man einen Topff voll Heidel-<lb/>
Beer-Safft, einen Becher Eßig, zwey Loth geſtoſſen Alaun, und ein halb<lb/>
Loth Kupffer-Schlag mit einander ſieden, und Garn oder Tuch darein<lb/><fwplace="bottom"type="catch">tuncken</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[108/0120]
AZ BA
es ohne Zuſatz digeriret, wird ſchwartz, hernach weiß, und denn der Wei-
ſen Stein genennet. Bey dem Paracelſo aber bedeutet es vielerley, als
1) den ☿ metallicum, welcher aus dem vollkommenen Metall reſuſcitiret
worden, 2) den ☿ philoſophorum duplicatum, ſo aus 🜍, ⊙, und allgemei-
nen ☿io beſtehet, 3) bedeutet es bey einigen das hoͤchſte Remedium, wel-
ches aus ☿io, ☉ und ☽ beſtehet, 4) den ☿ ium ſixum, und endlich 5) die
hoͤchſte Medicin des Paracelſi.
Azyges, das Keilfoͤrmige Bein, iſt das eintzele Bein im Ober-
Kiefer, wird auch Vomer genannt; ſiehe Welſchii Tab. Anat. Tabul. IX.
Azygos, ſiehe vena.
Azymus, ungeſaͤuert, oder alle dasjenige, ſo nicht geſaͤuert worden.
B.
BAccæ, Beerlein, ſind kleine Fruͤchte, derer viel an einem Stiel han-
gen, als die Johannis-Traͤublein item auch die an einem Stiel ein-
zeln hangenden kleinen Fruͤchte, als Chriſt-Hind-Erd-Kratzel-Beeren.
Baccæ Alkekengi, ſiehe Alkekengi.
Halicacabi, ſiehe Alkekengi.
Juniperi, Wachholder-Beeren, ſiehe Juniperus.
Lauri, Lorbeeren, ſiehe Laurus.
Myrti Italicæ, Welſche Heidel-Beeren, ſind ſchwartze laͤng-
lichte Beeren, wohl noch ſo groß wie die gemeinen Teutſchen, haben oben
ein Kroͤnlein wie andere Beeren, und ſind voll weiſſer harter und gleich-
ſam zuſammen gedruckter Koͤrner, welche wie ein halber Mond, deſſen
Spitzen inwaͤrts gebogen, formiret, und eines ſehr herben und zuſammen
ziehenden Geſchmacks ſind: ſie haben eine kuͤhle und anhaltende zuſam-
men ziehende Krafft mit welcher ſie alle Bauch- und andere Fluͤſſe, Blut-
ſtuͤrtzungen, Ausfallen des Affters und der Mutter, unnatuͤrlichen
Schweiß, Verrenckung der Glieder und andere Gebrechen heilen. Doch
dienen auch wider dieſe Kranckhelten die
Baccæ Myrtillorum, gemeine Heidel-Beeren, welche auch zum
Blau-Faͤrben gebrauchet werden, wenn man einen Topff voll Heidel-
Beer-Safft, einen Becher Eßig, zwey Loth geſtoſſen Alaun, und ein halb
Loth Kupffer-Schlag mit einander ſieden, und Garn oder Tuch darein
tuncken
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/120>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.