(4) Der Ort, wohin sie geleget werden, kan nach Intention erkieset wer- den, als im Podagra auf den Füssen; zu excitiren, auf der Hand-Wur- tzel, in der Nucha, Hüfft, Waden etc. (5) Das Regiment dabey: der Ort wird mit Eßig abgewaschen, die Haare werden weggeschoren, das Vesicatorium wird aufgeleget, mit einem andern Hefft-Pflaster verwah- ret, dann wird ein vierfach Tuch und eine Binde umgeleget. (6) Wird die mit dem Sero angefüllete und aufgeworffene Blase mit der Scheere geöffnet, damit die Humores heraus fliessen können, sie wird auch nicht eher getrocknet, bis daß alle Humores in gnugsamer Quantität heraus geflossen sind. Will man diesen Fluß eine Zeitlang continuiren, so lege man ein Kohl-Blatt mit Butter, oder Oel, oder Unguent. &c. auf. Statt dieses brauchen andere fol. Heder. arbor. Plantag. Tussilag. &c. Soll aber der wäßrige Fluß gehemmet werden, so nehme man die aufge- legten Emplastra weg, und brauche an ihrer statt ein emplastr. saturnin. z. E. de Cerussa, de Minio &c. oder ein weich Tüchlein.
Vesicula fellea, das Gallen-Bläslein, ist ein häutig Gefäß, wie eine Birn gestalt, lieget im untern Theil der Leber, fasset die Galle, behält sie, und führet sie endlich zu rechter Zeit in die Gedärme. Sie lieget auf der rechten Seite unter der grossen Leber-Traube, unten am Rande, da sie ein wenig hervor gehet. Sie wird eingetheilet in den Grund und Hals; dieser ist enge und in die Höhe gerichtet, jener weiter und hänget herabwärts.
Vesiculae seminales, die Saamen-Bläslein, oder Behälter, sind häutige Behälter, so hinten an der Seiten der Harn-Blase gegen das untere Theil und dem Halse zu, auch an andern umliegenden Theilen/ durch die Häutlein feste angemachet sind. Jhre Länge ist drey oder vier quer Finger, die Breite eines Daumens, die Dicke des dritten Theils am Finger.
Veterinaria, die Vieh-Artzney-Kunst.
Veternus, der höchste Grad der Schlaf-Sucht, siehe Lethargus.
Vexa-
VE
Pulv. ſubtiliſſ. Maſtich.
Myrrh. ana ʒiß.
Terebinth. clar.
Ceræ flav. ana ℥iß.
F. Emplaſtr.
(4) Der Ort, wohin ſie geleget werden, kan nach Intention erkieſet wer- den, als im Podagra auf den Fuͤſſen; zu excitiren, auf der Hand-Wur- tzel, in der Nucha, Huͤfft, Waden ꝛc. (5) Das Regiment dabey: der Ort wird mit Eßig abgewaſchen, die Haare werden weggeſchoren, das Veſicatorium wird aufgeleget, mit einem andern Hefft-Pflaſter verwah- ret, dann wird ein vierfach Tuch und eine Binde umgeleget. (6) Wird die mit dem Sero angefuͤllete und aufgeworffene Blaſe mit der Scheere geoͤffnet, damit die Humores heraus flieſſen koͤnnen, ſie wird auch nicht eher getrocknet, bis daß alle Humores in gnugſamer Quantitaͤt heraus gefloſſen ſind. Will man dieſen Fluß eine Zeitlang continuiren, ſo lege man ein Kohl-Blatt mit Butter, oder Oel, oder Unguent. &c. auf. Statt dieſes brauchen andere fol. Heder. arbor. Plantag. Tuſſilag. &c. Soll aber der waͤßrige Fluß gehemmet werden, ſo nehme man die aufge- legten Emplaſtra weg, und brauche an ihrer ſtatt ein emplaſtr. ſaturnin. z. E. de Ceruſſa, de Minio &c. oder ein weich Tuͤchlein.
Veſicula fellea, das Gallen-Blaͤslein, iſt ein haͤutig Gefaͤß, wie eine Birn geſtalt, lieget im untern Theil der Leber, faſſet die Galle, behaͤlt ſie, und fuͤhret ſie endlich zu rechter Zeit in die Gedaͤrme. Sie lieget auf der rechten Seite unter der groſſen Leber-Traube, unten am Rande, da ſie ein wenig hervor gehet. Sie wird eingetheilet in den Grund und Hals; dieſer iſt enge und in die Hoͤhe gerichtet, jener weiter und haͤnget herabwaͤrts.
Veſiculæ ſeminales, die Saamen-Blaͤslein, oder Behaͤlter, ſind haͤutige Behaͤlter, ſo hinten an der Seiten der Harn-Blaſe gegen das untere Theil und dem Halſe zu, auch an andern umliegenden Theilen/ durch die Haͤutlein feſte angemachet ſind. Jhre Laͤnge iſt drey oder vier quer Finger, die Breite eines Daumens, die Dicke des dritten Theils am Finger.
Veterinaria, die Vieh-Artzney-Kunſt.
Veternus, der hoͤchſte Grad der Schlaf-Sucht, ſiehe Lethargus.
Vexa-
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Pulv. ſubtiliſſ. Maſtich.
Myrrh. ana ʒiß.
Terebinth. clar.
Ceræ flav. ana ℥iß.
F. Emplaſtr.
(4) Der Ort, wohin ſie geleget werden, kan nach Intention erkieſet wer-
den, als im Podagra auf den Fuͤſſen; zu excitiren, auf der Hand-Wur-
tzel, in der Nucha, Huͤfft, Waden ꝛc. (5) Das Regiment dabey: der
Ort wird mit Eßig abgewaſchen, die Haare werden weggeſchoren, das
Veſicatorium wird aufgeleget, mit einem andern Hefft-Pflaſter verwah-
ret, dann wird ein vierfach Tuch und eine Binde umgeleget. (6) Wird
die mit dem Sero angefuͤllete und aufgeworffene Blaſe mit der Scheere
geoͤffnet, damit die Humores heraus flieſſen koͤnnen, ſie wird auch nicht
eher getrocknet, bis daß alle Humores in gnugſamer Quantitaͤt heraus
gefloſſen ſind. Will man dieſen Fluß eine Zeitlang continuiren, ſo lege
man ein Kohl-Blatt mit Butter, oder Oel, oder Unguent. &c. auf.
Statt dieſes brauchen andere fol. Heder. arbor. Plantag. Tuſſilag. &c.
Soll aber der waͤßrige Fluß gehemmet werden, ſo nehme man die aufge-
legten Emplaſtra weg, und brauche an ihrer ſtatt ein emplaſtr. ſaturnin.
z. E. de Ceruſſa, de Minio &c. oder ein weich Tuͤchlein.
Veſicula fellea, das Gallen-Blaͤslein, iſt ein haͤutig Gefaͤß, wie
eine Birn geſtalt, lieget im untern Theil der Leber, faſſet die Galle, behaͤlt
ſie, und fuͤhret ſie endlich zu rechter Zeit in die Gedaͤrme. Sie lieget auf
der rechten Seite unter der groſſen Leber-Traube, unten am Rande, da
ſie ein wenig hervor gehet. Sie wird eingetheilet in den Grund und
Hals; dieſer iſt enge und in die Hoͤhe gerichtet, jener weiter und haͤnget
herabwaͤrts.
Veſiculæ ſeminales, die Saamen-Blaͤslein, oder Behaͤlter, ſind
haͤutige Behaͤlter, ſo hinten an der Seiten der Harn-Blaſe gegen das
untere Theil und dem Halſe zu, auch an andern umliegenden Theilen/
durch die Haͤutlein feſte angemachet ſind. Jhre Laͤnge iſt drey oder vier
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Finger.
Veterinaria, die Vieh-Artzney-Kunſt.
Veternus, der hoͤchſte Grad der Schlaf-Sucht, ſiehe Lethargus.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 1006. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1018>, abgerufen am 22.11.2024.
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