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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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Ewigkeit lebt, der den Himmel und die Erde
und das Meer und was darinnen ist, geschaffen
hat: -- daß hinfort keine Zeit mehr seyn
soll:
-- dann wird der große Vorhang zwischen
der Zeit und der Ewigkeit zerreißen, und wir wer-
den hineinschaun in die Herrlichkeit des unsicht-
baren Gottes.
Alles Stückwerk wird vollendet,
Jrrthümer, Vorurtheile, Zweifel, alle versiegelt wer-
den. Jenes Licht der Ewigkeit wird es uns aufklä-
ren, was die Schatten der Zeit uns hier verhüllen.
-- Jesus Christus neigte sein Haupt und
starb:
da schwieg der Spötter mit stummen Er-
staunen vor dem blaßen Munde, und erschrack
vor den lauten furchtbaren Stimmen der empör-
ten Natur; da feyerte sein Freund mit stillen
Thränen seinen Tod: Jesus Christus kommt
wieder in der Herrlichkeit seines Vaters:

ach, wie wird der Spötter der Wahrheit und
Tugend, da, unter dem Beben der Erde, und
dem Leuchten des Himmels, aus seinem Grabe
erwacht, verstummend, vor dem Flammenantlitz
des Richters erschrecken! da, wo der Ewige
nicht mehr seine Sonne zum Leben der Besserung
leuchten läßet, weil die Zeit vollendet, und die
Ewigkeit zu ihren Pforten hereingebrochen ist;
da, wo der Heilige und Gerechte seine zerstö-

ren-



Ewigkeit lebt, der den Himmel und die Erde
und das Meer und was darinnen iſt, geſchaffen
hat: — daß hinfort keine Zeit mehr ſeyn
ſoll:
— dann wird der große Vorhang zwiſchen
der Zeit und der Ewigkeit zerreißen, und wir wer-
den hineinſchaun in die Herrlichkeit des unſicht-
baren Gottes.
Alles Stückwerk wird vollendet,
Jrrthümer, Vorurtheile, Zweifel, alle verſiegelt wer-
den. Jenes Licht der Ewigkeit wird es uns aufklä-
ren, was die Schatten der Zeit uns hier verhüllen.
— Jeſus Chriſtus neigte ſein Haupt und
ſtarb:
da ſchwieg der Spötter mit ſtummen Er-
ſtaunen vor dem blaßen Munde, und erſchrack
vor den lauten furchtbaren Stimmen der empör-
ten Natur; da feyerte ſein Freund mit ſtillen
Thränen ſeinen Tod: Jeſus Chriſtus kommt
wieder in der Herrlichkeit ſeines Vaters:

ach, wie wird der Spötter der Wahrheit und
Tugend, da, unter dem Beben der Erde, und
dem Leuchten des Himmels, aus ſeinem Grabe
erwacht, verſtummend, vor dem Flammenantlitz
des Richters erſchrecken! da, wo der Ewige
nicht mehr ſeine Sonne zum Leben der Beſſerung
leuchten läßet, weil die Zeit vollendet, und die
Ewigkeit zu ihren Pforten hereingebrochen iſt;
da, wo der Heilige und Gerechte ſeine zerſtö-

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[302/0354] Ewigkeit lebt, der den Himmel und die Erde und das Meer und was darinnen iſt, geſchaffen hat: — daß hinfort keine Zeit mehr ſeyn ſoll: — dann wird der große Vorhang zwiſchen der Zeit und der Ewigkeit zerreißen, und wir wer- den hineinſchaun in die Herrlichkeit des unſicht- baren Gottes. Alles Stückwerk wird vollendet, Jrrthümer, Vorurtheile, Zweifel, alle verſiegelt wer- den. Jenes Licht der Ewigkeit wird es uns aufklä- ren, was die Schatten der Zeit uns hier verhüllen. — Jeſus Chriſtus neigte ſein Haupt und ſtarb: da ſchwieg der Spötter mit ſtummen Er- ſtaunen vor dem blaßen Munde, und erſchrack vor den lauten furchtbaren Stimmen der empör- ten Natur; da feyerte ſein Freund mit ſtillen Thränen ſeinen Tod: Jeſus Chriſtus kommt wieder in der Herrlichkeit ſeines Vaters: ach, wie wird der Spötter der Wahrheit und Tugend, da, unter dem Beben der Erde, und dem Leuchten des Himmels, aus ſeinem Grabe erwacht, verſtummend, vor dem Flammenantlitz des Richters erſchrecken! da, wo der Ewige nicht mehr ſeine Sonne zum Leben der Beſſerung leuchten läßet, weil die Zeit vollendet, und die Ewigkeit zu ihren Pforten hereingebrochen iſt; da, wo der Heilige und Gerechte ſeine zerſtö- ren-

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/354>, abgerufen am 23.11.2024.