und unabläßiges Bestreben ihm ähnlich zu wer- den, und Kraft zu allen guten Thaten, und Muth und Sieg in jeder Versuchung; da wohnt ein zärtliches, und dennoch ruhiges, ein demüthiges, und dennoch freudenvolles Gewißen, da wohnt Ruhe, und Trost, und Kraft und Freudigkeit, bis es der Tod zerbricht; da wohnt Friede, den die Welt nicht geben kann, in Ewigkeit.
Dürstest du nach diesem Frieden der Zeit und der Ewigkeit, meine Seele? so nahe dich denn nun dem Altare deines Herrn, und fühle dort den unaussprechlichen Segen seines Todes, mit der Vorempfindung deiner künftigen Erlö- sung von allem Uebel, deiner aufbehaltnen unend- lichen Wonne, als solltest du in dem Augenblick, von seinem Altare, zum Throne seiner Herrlich- keit hinaufgehn. Eine heilige Flamme der An- dacht, die jeden Funken der Erdengedanken und Erdenbegierden erstickt, vom guten Geiste Got- tes entzündet, durchglühe dich ganz an dieser hei- ligen Stätte. Wende dein Auge von allen Zer- streuungen, daß es nur Jesum Christum sehe, für dich blutend am Creuze, für dich in den Tod gegeben, für dich ins Grab gelegt, für dich vom Grabe zum ewigen Leben erstanden: verschließe
dein
und unabläßiges Beſtreben ihm ähnlich zu wer- den, und Kraft zu allen guten Thaten, und Muth und Sieg in jeder Verſuchung; da wohnt ein zärtliches, und dennoch ruhiges, ein demüthiges, und dennoch freudenvolles Gewißen, da wohnt Ruhe, und Troſt, und Kraft und Freudigkeit, bis es der Tod zerbricht; da wohnt Friede, den die Welt nicht geben kann, in Ewigkeit.
Dürſteſt du nach dieſem Frieden der Zeit und der Ewigkeit, meine Seele? ſo nahe dich denn nun dem Altare deines Herrn, und fühle dort den unausſprechlichen Segen ſeines Todes, mit der Vorempfindung deiner künftigen Erlö- ſung von allem Uebel, deiner aufbehaltnen unend- lichen Wonne, als ſollteſt du in dem Augenblick, von ſeinem Altare, zum Throne ſeiner Herrlich- keit hinaufgehn. Eine heilige Flamme der An- dacht, die jeden Funken der Erdengedanken und Erdenbegierden erſtickt, vom guten Geiſte Got- tes entzündet, durchglühe dich ganz an dieſer hei- ligen Stätte. Wende dein Auge von allen Zer- ſtreuungen, daß es nur Jeſum Chriſtum ſehe, für dich blutend am Creuze, für dich in den Tod gegeben, für dich ins Grab gelegt, für dich vom Grabe zum ewigen Leben erſtanden: verſchließe
dein
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und unabläßiges Beſtreben ihm ähnlich zu wer-
den, und Kraft zu allen guten Thaten, und Muth
und Sieg in jeder Verſuchung; da wohnt ein
zärtliches, und dennoch ruhiges, ein demüthiges,
und dennoch freudenvolles Gewißen, da wohnt
Ruhe, und Troſt, und Kraft und Freudigkeit,
bis es der Tod zerbricht; da wohnt Friede, den
die Welt nicht geben kann, in Ewigkeit.
Dürſteſt du nach dieſem Frieden der Zeit
und der Ewigkeit, meine Seele? ſo nahe dich
denn nun dem Altare deines Herrn, und fühle
dort den unausſprechlichen Segen ſeines Todes,
mit der Vorempfindung deiner künftigen Erlö-
ſung von allem Uebel, deiner aufbehaltnen unend-
lichen Wonne, als ſollteſt du in dem Augenblick,
von ſeinem Altare, zum Throne ſeiner Herrlich-
keit hinaufgehn. Eine heilige Flamme der An-
dacht, die jeden Funken der Erdengedanken und
Erdenbegierden erſtickt, vom guten Geiſte Got-
tes entzündet, durchglühe dich ganz an dieſer hei-
ligen Stätte. Wende dein Auge von allen Zer-
ſtreuungen, daß es nur Jeſum Chriſtum ſehe,
für dich blutend am Creuze, für dich in den Tod
gegeben, für dich ins Grab gelegt, für dich vom
Grabe zum ewigen Leben erſtanden: verſchließe
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/259>, abgerufen am 16.02.2025.
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