gen Krieg führet, dasjenige im Krie- ge erlaubt, ohne welches er sein Recht nicht erlangen kann. Was aber zur Erreichung dieses Endzwecks nichts thut, das ist unerlaubt. Doch vermöge der natürlichen Freyheit muß die Beur- theilung dessen, was zur Erhaltung dieses Endzwecks nöthig ist, dem Krie- genden überlassen werden (§. 1089. 87.). Weil der Gegentheil durch seine un- rechtmäßige Gewalt die Kriegsunkosten, wel- che, wie bekant, sehr groß sind, verursachet (§. 1189), und folglich Schaden, welcher wieder ersetzet werden muß, zufüget (§. 269. 270.); so ist er dem, so einen recht- mäßigen Krieg führet, die auf den Krieg verwendeten Unkosten zu bezah- len schuldig. Und da durch unrechtmäßige Gewalt immer neue Schäden verursachet, und neues Unrecht begangen wird (§. 269. 87.); so ist der unrechtmäßige Krieger in Absicht auf die Schäden verbunden dem, so gerechte Sache hat, die weg- genommenen Sachen zu ersetzen, wenn sie noch da sind, oder woferne sie nicht mehr vorhanden, muß er ihren Werth bezahlen; in Absicht aber auf das Un- recht ist er zur Strafe verbunden (§. 1189.). Endlich da der Krieg, als welcher einen grossen Haufen des Unglücks nach sich zieht, und vor die Völcker etwas sehr klägli- ches ist, des Friedens wegen geführet wird,
und
IV. Theil 8. Hauptſtuͤck.
gen Krieg fuͤhret, dasjenige im Krie- ge erlaubt, ohne welches er ſein Recht nicht erlangen kann. Was aber zur Erreichung dieſes Endzwecks nichts thut, das iſt unerlaubt. Doch vermoͤge der natuͤrlichen Freyheit muß die Beur- theilung deſſen, was zur Erhaltung dieſes Endzwecks noͤthig iſt, dem Krie- genden uͤberlaſſen werden (§. 1089. 87.). Weil der Gegentheil durch ſeine un- rechtmaͤßige Gewalt die Kriegsunkoſten, wel- che, wie bekant, ſehr groß ſind, verurſachet (§. 1189), und folglich Schaden, welcher wieder erſetzet werden muß, zufuͤget (§. 269. 270.); ſo iſt er dem, ſo einen recht- maͤßigen Krieg fuͤhret, die auf den Krieg verwendeten Unkoſten zu bezah- len ſchuldig. Und da durch unrechtmaͤßige Gewalt immer neue Schaͤden verurſachet, und neues Unrecht begangen wird (§. 269. 87.); ſo iſt der unrechtmaͤßige Krieger in Abſicht auf die Schaͤden verbunden dem, ſo gerechte Sache hat, die weg- genommenen Sachen zu erſetzen, wenn ſie noch da ſind, oder woferne ſie nicht mehr vorhanden, muß er ihren Werth bezahlen; in Abſicht aber auf das Un- recht iſt er zur Strafe verbunden (§. 1189.). Endlich da der Krieg, als welcher einen groſſen Haufen des Ungluͤcks nach ſich zieht, und vor die Voͤlcker etwas ſehr klaͤgli- ches iſt, des Friedens wegen gefuͤhret wird,
und
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IV. Theil 8. Hauptſtuͤck.
gen Krieg fuͤhret, dasjenige im Krie-
ge erlaubt, ohne welches er ſein Recht
nicht erlangen kann. Was aber zur
Erreichung dieſes Endzwecks nichts
thut, das iſt unerlaubt. Doch vermoͤge
der natuͤrlichen Freyheit muß die Beur-
theilung deſſen, was zur Erhaltung
dieſes Endzwecks noͤthig iſt, dem Krie-
genden uͤberlaſſen werden (§. 1089.
87.). Weil der Gegentheil durch ſeine un-
rechtmaͤßige Gewalt die Kriegsunkoſten, wel-
che, wie bekant, ſehr groß ſind, verurſachet
(§. 1189), und folglich Schaden, welcher
wieder erſetzet werden muß, zufuͤget (§. 269.
270.); ſo iſt er dem, ſo einen recht-
maͤßigen Krieg fuͤhret, die auf den
Krieg verwendeten Unkoſten zu bezah-
len ſchuldig. Und da durch unrechtmaͤßige
Gewalt immer neue Schaͤden verurſachet, und
neues Unrecht begangen wird (§. 269. 87.);
ſo iſt der unrechtmaͤßige Krieger in
Abſicht auf die Schaͤden verbunden
dem, ſo gerechte Sache hat, die weg-
genommenen Sachen zu erſetzen, wenn
ſie noch da ſind, oder woferne ſie nicht
mehr vorhanden, muß er ihren Werth
bezahlen; in Abſicht aber auf das Un-
recht iſt er zur Strafe verbunden (§.
1189.). Endlich da der Krieg, als welcher
einen groſſen Haufen des Ungluͤcks nach ſich
zieht, und vor die Voͤlcker etwas ſehr klaͤgli-
ches iſt, des Friedens wegen gefuͤhret wird,
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 874. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/910>, abgerufen am 21.11.2024.
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