der Ge- walt ist zu ver- meiden.heit der Herrschaft nicht mit einer will- kührlichen Gewalt verwechseln; folg- lich muß er die Majestätsrechte und deren rechten Gebrauch (§. 1042.), nebst denen Grundgesetzen, wenn der- gleichen vorhanden sind, die er beob- achten soll (§. 984.), wohl inne haben, und mithin muß er auf alles aufmerck- sam seyn, was von der tüchtigen Ein- richtung der Republick bewiesen wor- den (§. 1017.).
§. 1079.
Von dem Gehor- sam der Unter- thanen.
Weil es die höchste Herrschaft nicht vertra- gen kann, daß die Handlungen, so zur Aus- übung derselben gehören, von irgend einem Menschen über den Haufen geworfen würden (§. 981.); so läßet sich die höchste Herr- schaft an ihr selbst nicht widerstehen, folglich muß sich auch das Volck in de- nen Dingen, worinn der Regent des Staats die höchste Herrschaft hat, nicht widersetzen. Und da man niemand die Herr- schaft unter der Bedingung auftragen kann, daß das gantze Volck dem löblich regierenden gehorsamen solle, dem übel regierenden aber widerstehen, und ihn zu paaren treiben könne; so ist das Volck zum geduldigen Ge- horsam gegen den Regenten des Staats in allen den Stücken, worinn er die höchste Herrschaft hat, verbunden, das ist, es muß nicht nur dem, der die Re- publick wohl, sondern auch dem, der
sie
III.Th. 2. A. 6. H. Von der Pflicht
der Ge- walt iſt zu ver- meiden.heit der Herrſchaft nicht mit einer will- kuͤhrlichen Gewalt verwechſeln; folg- lich muß er die Majeſtaͤtsrechte und deren rechten Gebrauch (§. 1042.), nebſt denen Grundgeſetzen, wenn der- gleichen vorhanden ſind, die er beob- achten ſoll (§. 984.), wohl inne haben, und mithin muß er auf alles aufmerck- ſam ſeyn, was von der tuͤchtigen Ein- richtung der Republick bewieſen wor- den (§. 1017.).
§. 1079.
Von dem Gehor- ſam der Unter- thanen.
Weil es die hoͤchſte Herrſchaft nicht vertra- gen kann, daß die Handlungen, ſo zur Aus- uͤbung derſelben gehoͤren, von irgend einem Menſchen uͤber den Haufen geworfen wuͤrden (§. 981.); ſo laͤßet ſich die hoͤchſte Herr- ſchaft an ihr ſelbſt nicht widerſtehen, folglich muß ſich auch das Volck in de- nen Dingen, worinn der Regent des Staats die hoͤchſte Herrſchaft hat, nicht widerſetzen. Und da man niemand die Herr- ſchaft unter der Bedingung auftragen kann, daß das gantze Volck dem loͤblich regierenden gehorſamen ſolle, dem uͤbel regierenden aber widerſtehen, und ihn zu paaren treiben koͤnne; ſo iſt das Volck zum geduldigen Ge- horſam gegen den Regenten des Staats in allen den Stuͤcken, worinn er die hoͤchſte Herrſchaft hat, verbunden, das iſt, es muß nicht nur dem, der die Re- publick wohl, ſondern auch dem, der
ſie
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III. Th. 2. A. 6. H. Von der Pflicht
heit der Herrſchaft nicht mit einer will-
kuͤhrlichen Gewalt verwechſeln; folg-
lich muß er die Majeſtaͤtsrechte und
deren rechten Gebrauch (§. 1042.),
nebſt denen Grundgeſetzen, wenn der-
gleichen vorhanden ſind, die er beob-
achten ſoll (§. 984.), wohl inne haben,
und mithin muß er auf alles aufmerck-
ſam ſeyn, was von der tuͤchtigen Ein-
richtung der Republick bewieſen wor-
den (§. 1017.).
der Ge-
walt iſt
zu ver-
meiden.
§. 1079.
Weil es die hoͤchſte Herrſchaft nicht vertra-
gen kann, daß die Handlungen, ſo zur Aus-
uͤbung derſelben gehoͤren, von irgend einem
Menſchen uͤber den Haufen geworfen wuͤrden
(§. 981.); ſo laͤßet ſich die hoͤchſte Herr-
ſchaft an ihr ſelbſt nicht widerſtehen,
folglich muß ſich auch das Volck in de-
nen Dingen, worinn der Regent des
Staats die hoͤchſte Herrſchaft hat, nicht
widerſetzen. Und da man niemand die Herr-
ſchaft unter der Bedingung auftragen kann,
daß das gantze Volck dem loͤblich regierenden
gehorſamen ſolle, dem uͤbel regierenden aber
widerſtehen, und ihn zu paaren treiben koͤnne;
ſo iſt das Volck zum geduldigen Ge-
horſam gegen den Regenten des Staats
in allen den Stuͤcken, worinn er die
hoͤchſte Herrſchaft hat, verbunden, das
iſt, es muß nicht nur dem, der die Re-
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/822>, abgerufen am 21.11.2024.
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