mune, gemeine) Recht dasjenige ist, das zu- gleich mehrere auf einerley Weise haben (§. 101.), und also eine gemeinschaftliche Sache(res communis), zu der mehrere ei- nerley Recht zugleich haben; so haben die Menschen von Natur ein gemein- schaftliches Recht zum nothwendigen Gebrauch der natürlichen Sachen; und alle Sachen sind von Natur ge- meinschaftlich. Das gemeinschaftliche Recht zum nothwendigen Gebrauch aller und jeder natürlichen Dinge, wird die Gemein- schaft der ersten Zeit(communio primaeva, die erste G.) genannt, gleichwie überhaupt die Gemeinschaft, oder die Gemeinschaft der Sachen(communio rerum), das Recht, das zu einerley Sachen mehrere zugleich ha- ben. Aus dem, was wir gesagt, erhellet, daß die Gemeinschaft der ersten Zeit nach dem Rechte der Natur statt fin- det, und daß man sie nicht ohne Grund er- dichtet.
§. 187.
Von dem Rechte zu einer Sa- che, die durch den Ge- brauch nicht ver- braucht wird.
Weil in der Gemeinschaft der ersten Zeit alle Menschen einerley Recht zum noth- wendigen Gebrauch der natürlichen Sachen haben (§. 186.); so kann ein jeder ande- rer, wenn die Sache durch den Ge- brauch nicht verbraucht wird, nach geendigtem Gebrauch, sich derselben bedienen; und derjenige, welcher sie vorher gebraucht, kann es nicht ver-
weh-
II. Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.
mune, gemeine) Recht dasjenige iſt, das zu- gleich mehrere auf einerley Weiſe haben (§. 101.), und alſo eine gemeinſchaftliche Sache(res communis), zu der mehrere ei- nerley Recht zugleich haben; ſo haben die Menſchen von Natur ein gemein- ſchaftliches Recht zum nothwendigen Gebrauch der natuͤrlichen Sachen; und alle Sachen ſind von Natur ge- meinſchaftlich. Das gemeinſchaftliche Recht zum nothwendigen Gebrauch aller und jeder natuͤrlichen Dinge, wird die Gemein- ſchaft der erſten Zeit(communio primæva, die erſte G.) genannt, gleichwie uͤberhaupt die Gemeinſchaft, oder die Gemeinſchaft der Sachen(communio rerum), das Recht, das zu einerley Sachen mehrere zugleich ha- ben. Aus dem, was wir geſagt, erhellet, daß die Gemeinſchaft der erſten Zeit nach dem Rechte der Natur ſtatt fin- det, und daß man ſie nicht ohne Grund er- dichtet.
§. 187.
Von dem Rechte zu einer Sa- che, die durch den Ge- brauch nicht ver- braucht wird.
Weil in der Gemeinſchaft der erſten Zeit alle Menſchen einerley Recht zum noth- wendigen Gebrauch der natuͤrlichen Sachen haben (§. 186.); ſo kann ein jeder ande- rer, wenn die Sache durch den Ge- brauch nicht verbraucht wird, nach geendigtem Gebrauch, ſich derſelben bedienen; und derjenige, welcher ſie vorher gebraucht, kann es nicht ver-
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II. Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.
mune, gemeine) Recht dasjenige iſt, das zu-
gleich mehrere auf einerley Weiſe haben (§.
101.), und alſo eine gemeinſchaftliche
Sache (res communis), zu der mehrere ei-
nerley Recht zugleich haben; ſo haben die
Menſchen von Natur ein gemein-
ſchaftliches Recht zum nothwendigen
Gebrauch der natuͤrlichen Sachen;
und alle Sachen ſind von Natur ge-
meinſchaftlich. Das gemeinſchaftliche
Recht zum nothwendigen Gebrauch aller und
jeder natuͤrlichen Dinge, wird die Gemein-
ſchaft der erſten Zeit (communio primæva,
die erſte G.) genannt, gleichwie uͤberhaupt die
Gemeinſchaft, oder die Gemeinſchaft der
Sachen (communio rerum), das Recht,
das zu einerley Sachen mehrere zugleich ha-
ben. Aus dem, was wir geſagt, erhellet,
daß die Gemeinſchaft der erſten Zeit
nach dem Rechte der Natur ſtatt fin-
det, und daß man ſie nicht ohne Grund er-
dichtet.
§. 187.
Weil in der Gemeinſchaft der erſten
Zeit alle Menſchen einerley Recht zum noth-
wendigen Gebrauch der natuͤrlichen Sachen
haben (§. 186.); ſo kann ein jeder ande-
rer, wenn die Sache durch den Ge-
brauch nicht verbraucht wird, nach
geendigtem Gebrauch, ſich derſelben
bedienen; und derjenige, welcher ſie
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/154>, abgerufen am 23.11.2024.
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