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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754.

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gegen Gott.
GOtt dienen (§. cit.), alle unsere Handlun-
gen aber recht seyn sollen (§. 52.), und zur
Richtigkeit einer Handlung ein wahres Ur-
theil von derselben Richtigkeit gehöret (§. 53.);
so ist alle Abgötterey durch das Gese-
tze der Natur verbothen.

§. 182.

Aberglaube werden genannt alle Hand-Vom
Aber-
glauben,
und dem
abgötti-
schen und
aber-
gläubi-
schen
Gottes-
dienste.

lungen, welche durch irrige Meinungen von
GOtt und der göttlichen Vorsicht, in Anse-
hung derjenigen Dinge, welche dem Men-
schen gut oder böse sind, bestimmt werden.
Weil wir verbunden sind, unsere Handlungen
durch Bewegungsgründe zu bestimmen, wel-
che von den göttlichen Eigenschafften herge-
nommen werden (§. 160.); so ist aus dem
Begriffe der Richtigkeit der Handlungen, wie
vorher (§. 181.), klar, daß der Aber-
glaube durch das natürliche Gesetze
verbothen sey.
Aus dem Begriff der Ab-
götterey und des Aberglaubens erkennet man,
welcher Gottesdienst abgöttisch und aber-
gläubisch
sey. Und weil so wohl die Abgöt-
terey, als der Aberglaube verbothen sind; so
ist auch der abgöttische Gottesdienst
eben so wohl, als der abergläubische,
durch das Gesetze der Natur verbothen.

Der
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gegen Gott.
GOtt dienen (§. cit.), alle unſere Handlun-
gen aber recht ſeyn ſollen (§. 52.), und zur
Richtigkeit einer Handlung ein wahres Ur-
theil von derſelben Richtigkeit gehoͤret (§. 53.);
ſo iſt alle Abgoͤtterey durch das Geſe-
tze der Natur verbothen.

§. 182.

Aberglaube werden genannt alle Hand-Vom
Aber-
glauben,
und dem
abgoͤtti-
ſchen und
aber-
glaͤubi-
ſchen
Gottes-
dienſte.

lungen, welche durch irrige Meinungen von
GOtt und der goͤttlichen Vorſicht, in Anſe-
hung derjenigen Dinge, welche dem Men-
ſchen gut oder boͤſe ſind, beſtimmt werden.
Weil wir verbunden ſind, unſere Handlungen
durch Bewegungsgruͤnde zu beſtimmen, wel-
che von den goͤttlichen Eigenſchafften herge-
nommen werden (§. 160.); ſo iſt aus dem
Begriffe der Richtigkeit der Handlungen, wie
vorher (§. 181.), klar, daß der Aber-
glaube durch das natuͤrliche Geſetze
verbothen ſey.
Aus dem Begriff der Ab-
goͤtterey und des Aberglaubens erkennet man,
welcher Gottesdienſt abgoͤttiſch und aber-
glaͤubiſch
ſey. Und weil ſo wohl die Abgoͤt-
terey, als der Aberglaube verbothen ſind; ſo
iſt auch der abgoͤttiſche Gottesdienſt
eben ſo wohl, als der aberglaͤubiſche,
durch das Geſetze der Natur verbothen.

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[115/0151] gegen Gott. GOtt dienen (§. cit.), alle unſere Handlun- gen aber recht ſeyn ſollen (§. 52.), und zur Richtigkeit einer Handlung ein wahres Ur- theil von derſelben Richtigkeit gehoͤret (§. 53.); ſo iſt alle Abgoͤtterey durch das Geſe- tze der Natur verbothen. §. 182. Aberglaube werden genannt alle Hand- lungen, welche durch irrige Meinungen von GOtt und der goͤttlichen Vorſicht, in Anſe- hung derjenigen Dinge, welche dem Men- ſchen gut oder boͤſe ſind, beſtimmt werden. Weil wir verbunden ſind, unſere Handlungen durch Bewegungsgruͤnde zu beſtimmen, wel- che von den goͤttlichen Eigenſchafften herge- nommen werden (§. 160.); ſo iſt aus dem Begriffe der Richtigkeit der Handlungen, wie vorher (§. 181.), klar, daß der Aber- glaube durch das natuͤrliche Geſetze verbothen ſey. Aus dem Begriff der Ab- goͤtterey und des Aberglaubens erkennet man, welcher Gottesdienſt abgoͤttiſch und aber- glaͤubiſch ſey. Und weil ſo wohl die Abgoͤt- terey, als der Aberglaube verbothen ſind; ſo iſt auch der abgoͤttiſche Gottesdienſt eben ſo wohl, als der aberglaͤubiſche, durch das Geſetze der Natur verbothen. Vom Aber- glauben, und dem abgoͤtti- ſchen und aber- glaͤubi- ſchen Gottes- dienſte. Der H 2

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/151>, abgerufen am 23.11.2024.