Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.Wiederholte Versuche. Nunmehro wissen wir, das Gelbe ist vor der ge- S 5
Wiederholte Verſuche. Nunmehro wiſſen wir, das Gelbe iſt vor der ge- S 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0303" n="281"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Wiederholte Verſuche.</hi> </fw><lb/> <p>Nunmehro wiſſen wir, das Gelbe iſt vor der<lb/> Jncubation mit einer einzigen einfachen duͤnnen<lb/> Membran umgeben, außer welcher man auch kei-<lb/> ne Spuhr von irgend einer andern wahrnimmt;<lb/> wenn alſo dieſe Membran eine von denen waͤre,<lb/> die in der Folge die eigene Membranen des Gel-<lb/> ben ausmachen, ſo verhielte es ſich mit der Con-<lb/> tinuation ſo, wie man es vorgibt, allein das iſt<lb/> es eben, was gar nicht moͤglich iſt. Wir wiſſen,<lb/> daß, ſo bald das Amnium mit dem Embryo in<lb/> den erſten 24 Stunden zum Vorſchein kommt,<lb/> daſſelbe ſo gleich unter der alsdann noch einfachen<lb/> Membran gelegen und folglich von derſelben mit<lb/> eingeſchloſſen| iſt. So bleibt das ganze Amnium<lb/> auch in der Folge der Jneubation beſtaͤndig in die-<lb/> ſer aͤußern Haut des Gelben eingeſchloßen, und<lb/> folglich muß dieſelbe indem das Amnium waͤchſt,<lb/> und ſich ausdehnt nothwendig eine gemeinſchaft-<lb/> liche Haut werden, worin nicht nur das Gelbe<lb/> ſondern zugleich auch das Amnium eingeſchloßen<lb/> iſt. Es iſt auf gar keine Art moͤglich, daß eine<lb/> Membran, die im Anfange nebſt dem Gelben auch<lb/> zugleich mit das Amnium umgeben hat, in der<lb/> Folge das Amnium und den Fetum ausſchlieſſen<lb/> und in die innere Theile des Fetus continuiren<lb/> koͤnnte, ſo, daß, wenn das Unterleib des Fetus<lb/> verlaͤngert wuͤrde, dieſes nunmehro vielmehr jenen<lb/> Sack, in dem es vorhin enthalten geweſen iſt, ein-<lb/> ſchließen wuͤrde, wie es ſich wuͤrklich in der Folge<lb/> verhaͤlt, wo der Sack des Gelben mit ſeinen bey-<lb/> den eigenen Haͤuten in die Hoͤle des Unterleibes<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [281/0303]
Wiederholte Verſuche.
Nunmehro wiſſen wir, das Gelbe iſt vor der
Jncubation mit einer einzigen einfachen duͤnnen
Membran umgeben, außer welcher man auch kei-
ne Spuhr von irgend einer andern wahrnimmt;
wenn alſo dieſe Membran eine von denen waͤre,
die in der Folge die eigene Membranen des Gel-
ben ausmachen, ſo verhielte es ſich mit der Con-
tinuation ſo, wie man es vorgibt, allein das iſt
es eben, was gar nicht moͤglich iſt. Wir wiſſen,
daß, ſo bald das Amnium mit dem Embryo in
den erſten 24 Stunden zum Vorſchein kommt,
daſſelbe ſo gleich unter der alsdann noch einfachen
Membran gelegen und folglich von derſelben mit
eingeſchloſſen| iſt. So bleibt das ganze Amnium
auch in der Folge der Jneubation beſtaͤndig in die-
ſer aͤußern Haut des Gelben eingeſchloßen, und
folglich muß dieſelbe indem das Amnium waͤchſt,
und ſich ausdehnt nothwendig eine gemeinſchaft-
liche Haut werden, worin nicht nur das Gelbe
ſondern zugleich auch das Amnium eingeſchloßen
iſt. Es iſt auf gar keine Art moͤglich, daß eine
Membran, die im Anfange nebſt dem Gelben auch
zugleich mit das Amnium umgeben hat, in der
Folge das Amnium und den Fetum ausſchlieſſen
und in die innere Theile des Fetus continuiren
koͤnnte, ſo, daß, wenn das Unterleib des Fetus
verlaͤngert wuͤrde, dieſes nunmehro vielmehr jenen
Sack, in dem es vorhin enthalten geweſen iſt, ein-
ſchließen wuͤrde, wie es ſich wuͤrklich in der Folge
verhaͤlt, wo der Sack des Gelben mit ſeinen bey-
den eigenen Haͤuten in die Hoͤle des Unterleibes
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