Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.1. Kap. Von der Eintheilung §. 11. Zur dritten Klasse gehören bey den Pflanzen §. 12. Bey den Thieren scheinet die Aehnlichkeit et- schie-
1. Kap. Von der Eintheilung §. 11. Zur dritten Klaſſe gehoͤren bey den Pflanzen §. 12. Bey den Thieren ſcheinet die Aehnlichkeit et- ſchie-
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1. Kap. Von der Eintheilung
§. 11.
Zur dritten Klaſſe gehoͤren bey den Pflanzen
die Blaͤtter, der Kelch, die Samenkapſel, die Sa-
men. Dieſe haben mit den Blaͤßchen oder Ge-
faͤſſen gar keine Aehnlichkeit mehr, unter ſich aber
ſind ſie kaum von einander unterſchieden. Der
Kelch iſt nichts anders als eine Anzahl modificir-
ter Blaͤtter. Jn einigen Pflanzen, z. E. in den
Sonnenblumen, in den Diſteln, in den Umbelli-
feris, erhellet dieſes ſehr deutlich. Die Samen-
kapſel und ſelbſt die Samen (lobi ſeminales) ſind
wiederum nichts anders als ſolche veraͤnderte Blaͤt-
ter. Man ſieht dieſes, wenn die reife Samen-
kapſeln aufſpringen und ſich in Blaͤtter, aus denen
ſie zuſammen geſetzt ſind, theilen, wie bey den
Schotengewaͤchſen, und wenn die Lobi ſeminales
ſo gar in ordentliche Blaͤtter (ſolia ſeminalia)
uͤbergehen.
§. 12.
Bey den Thieren ſcheinet die Aehnlichkeit et-
was ſchwerer zu ſeyn, aber ſie iſt es deswegen nicht.
Nur muß man in Anſehung der Gefaͤße zwiſchen
den groͤßeren und den kleinſten einen Unterſchied
machen, der auch in die Entſtehungsart einen Ein-
fluß hat, der ſich aber hier noch nicht erklaͤren
laͤßt. Die kleinſten ſind den Gefaͤßen der Pflan-
zen aͤhnlich, und ſie ſind daher auch von der Cel-
luloſa nicht ſehr unterſchieden; mit den groͤßern
aber hat es eine andere Bewandniß. Die Einge-
weide, welche zur dritten Klaſſe gerechnet werden,
ſind in ihrer Struktur wenig von einander unter-
ſchie-
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