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Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.

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des Herrn Bonnet.
mahl eingewickelt liegt, und welches als die Sub-
stanz des ganzen Theiles anzusehen ist, durch sei-
ne Dichtigkeit (densitas) unterscheidet. Der Hr.
von Haller nennt es cellulosa stipata (conden-
sata);
die Gewöhnliche würde cellulosa rarior ge-
nennt werden. Jn unserem Falle ist also das
Zellengewebe, wodurch die beyde Blätter des Ge-
kröses mit einander verbunden werden, eine sol-
che cellulosa rarior; sie macht mit den beyden
Blättern zusammen genommen die Substanz des
Gekröses aus, in welcher sich die Gefäße ausbrei-
ten. Sollen nun diese Gefäße Häute haben, so
muß außer diesem gewöhnlichen Zellengewebe,
welches zur Substanz des Gekröses gehört, zu-
nächst um der Höle des Gefäßes herum, sich noch
ein dichters Zellengewebe befinden, welches sich
durch eben diese Dichtigkeit von dem gewöhnlichen
unterscheidet, und wovon man alsdann eben die-
ses Unterschiedes wegen sagt, und mit Recht sa-
gen kann, es mache eine besondere Haut des Ge-
fäßes aus, die von der Substanz des Gekröses
unterschieden ist. Jch rede jetzo noch nicht von
Erscheinungen, noch nicht von dem, was zu se-
hen, oder nicht zu sehn ist, sondern bloß von der
Sache, wie sie sich an und vor sich selbst verhal-
ten muß. Man muß mir also auch jetzo noch
nicht einwenden, dieses dichtere Zellengewebe
könne dennoch wohl sehr subtil, sehr durchsichtig
und also unsichtbar seyn; davon will ich gleich in
der Folge reden. Jch sage also, so verhält die
Sache mit den Gefäßen an und vor sich, und die-

ses

des Herrn Bonnet.
mahl eingewickelt liegt, und welches als die Sub-
ſtanz des ganzen Theiles anzuſehen iſt, durch ſei-
ne Dichtigkeit (denſitas) unterſcheidet. Der Hr.
von Haller nennt es celluloſa ſtipata (conden-
ſata);
die Gewoͤhnliche wuͤrde celluloſa rarior ge-
nennt werden. Jn unſerem Falle iſt alſo das
Zellengewebe, wodurch die beyde Blaͤtter des Ge-
kroͤſes mit einander verbunden werden, eine ſol-
che celluloſa rarior; ſie macht mit den beyden
Blaͤttern zuſammen genommen die Subſtanz des
Gekroͤſes aus, in welcher ſich die Gefaͤße ausbrei-
ten. Sollen nun dieſe Gefaͤße Haͤute haben, ſo
muß außer dieſem gewoͤhnlichen Zellengewebe,
welches zur Subſtanz des Gekroͤſes gehoͤrt, zu-
naͤchſt um der Hoͤle des Gefaͤßes herum, ſich noch
ein dichters Zellengewebe befinden, welches ſich
durch eben dieſe Dichtigkeit von dem gewoͤhnlichen
unterſcheidet, und wovon man alsdann eben die-
ſes Unterſchiedes wegen ſagt, und mit Recht ſa-
gen kann, es mache eine beſondere Haut des Ge-
faͤßes aus, die von der Subſtanz des Gekroͤſes
unterſchieden iſt. Jch rede jetzo noch nicht von
Erſcheinungen, noch nicht von dem, was zu ſe-
hen, oder nicht zu ſehn iſt, ſondern bloß von der
Sache, wie ſie ſich an und vor ſich ſelbſt verhal-
ten muß. Man muß mir alſo auch jetzo noch
nicht einwenden, dieſes dichtere Zellengewebe
koͤnne dennoch wohl ſehr ſubtil, ſehr durchſichtig
und alſo unſichtbar ſeyn; davon will ich gleich in
der Folge reden. Jch ſage alſo, ſo verhaͤlt die
Sache mit den Gefaͤßen an und vor ſich, und die-

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[123/0145] des Herrn Bonnet. mahl eingewickelt liegt, und welches als die Sub- ſtanz des ganzen Theiles anzuſehen iſt, durch ſei- ne Dichtigkeit (denſitas) unterſcheidet. Der Hr. von Haller nennt es celluloſa ſtipata (conden- ſata); die Gewoͤhnliche wuͤrde celluloſa rarior ge- nennt werden. Jn unſerem Falle iſt alſo das Zellengewebe, wodurch die beyde Blaͤtter des Ge- kroͤſes mit einander verbunden werden, eine ſol- che celluloſa rarior; ſie macht mit den beyden Blaͤttern zuſammen genommen die Subſtanz des Gekroͤſes aus, in welcher ſich die Gefaͤße ausbrei- ten. Sollen nun dieſe Gefaͤße Haͤute haben, ſo muß außer dieſem gewoͤhnlichen Zellengewebe, welches zur Subſtanz des Gekroͤſes gehoͤrt, zu- naͤchſt um der Hoͤle des Gefaͤßes herum, ſich noch ein dichters Zellengewebe befinden, welches ſich durch eben dieſe Dichtigkeit von dem gewoͤhnlichen unterſcheidet, und wovon man alsdann eben die- ſes Unterſchiedes wegen ſagt, und mit Recht ſa- gen kann, es mache eine beſondere Haut des Ge- faͤßes aus, die von der Subſtanz des Gekroͤſes unterſchieden iſt. Jch rede jetzo noch nicht von Erſcheinungen, noch nicht von dem, was zu ſe- hen, oder nicht zu ſehn iſt, ſondern bloß von der Sache, wie ſie ſich an und vor ſich ſelbſt verhal- ten muß. Man muß mir alſo auch jetzo noch nicht einwenden, dieſes dichtere Zellengewebe koͤnne dennoch wohl ſehr ſubtil, ſehr durchſichtig und alſo unſichtbar ſeyn; davon will ich gleich in der Folge reden. Jch ſage alſo, ſo verhaͤlt die Sache mit den Gefaͤßen an und vor ſich, und die- ſes

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Zitationshilfe: Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_theorie_1764/145>, abgerufen am 25.11.2024.