Der Vierdte Theil. Von den Pflantzen, Thieren und Menschen.
Das I. Capitel. Von dem Wachsthum der Pflantzen.
§. 384.
Vorha- ben.
VOn allem, was aus der Erde wäch- set, und unter dem Nahmen der Pflantzen hier begriffen wird, es mögen Bäume, Sträuche, Kräu- ter, oder andere Erdgewächse seyn, was sie auch immer mehr von einen Nahmen ha- ben mögen, mercket man überhaupt an, daß es ernähret wird, eine Zeit lang fort wächst, seines gleichen zeuget und endlich stirbet. Da wir nun weiter nicht zu erklären verlan- gen, als was allem, so aus der Erde wächset, gemein ist, indem wir sonst in unendliche Weitläufftigkeiten verfallen würden; so haben wir auch nichts weiter zu untersu- chen, als wie es zugehe, daß die Pflantzen sich nähren und wachsen, daß sie leben und sterben, daß sie ihres gleichen zeugen.
Warumb man den
§. 385.
Wir finden, daß alle Pflantzen aus gewissen Theilen zusammen gesetzet
sind,
Cap. XI. Von dem Wachsthum
Der Vierdte Theil. Von den Pflantzen, Thieren und Menſchen.
Das I. Capitel. Von dem Wachsthum der Pflantzen.
§. 384.
Vorha- ben.
VOn allem, was aus der Erde waͤch- ſet, und unter dem Nahmen der Pflantzen hier begriffen wird, es moͤgen Baͤume, Straͤuche, Kraͤu- ter, oder andere Erdgewaͤchſe ſeyn, was ſie auch immer mehr von einen Nahmen ha- ben moͤgen, mercket man uͤberhaupt an, daß es ernaͤhret wird, eine Zeit lang fort waͤchſt, ſeines gleichen zeuget und endlich ſtirbet. Da wir nun weiter nicht zu erklaͤren verlan- gen, als was allem, ſo aus der Erde waͤchſet, gemein iſt, indem wir ſonſt in unendliche Weitlaͤufftigkeiten verfallen wuͤrden; ſo haben wir auch nichts weiter zu unterſu- chen, als wie es zugehe, daß die Pflantzen ſich naͤhren und wachſen, daß ſie leben und ſterben, daß ſie ihres gleichen zeugen.
Warumb man den
§. 385.
Wir finden, daß alle Pflantzen aus gewiſſen Theilen zuſammen geſetzet
ſind,
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Cap. XI. Von dem Wachsthum
Der Vierdte Theil.
Von den Pflantzen, Thieren und
Menſchen.
Das I. Capitel.
Von dem Wachsthum der
Pflantzen.
§. 384.
VOn allem, was aus der Erde waͤch-
ſet, und unter dem Nahmen der
Pflantzen hier begriffen wird, es
moͤgen Baͤume, Straͤuche, Kraͤu-
ter, oder andere Erdgewaͤchſe ſeyn, was ſie
auch immer mehr von einen Nahmen ha-
ben moͤgen, mercket man uͤberhaupt an, daß
es ernaͤhret wird, eine Zeit lang fort waͤchſt,
ſeines gleichen zeuget und endlich ſtirbet.
Da wir nun weiter nicht zu erklaͤren verlan-
gen, als was allem, ſo aus der Erde waͤchſet,
gemein iſt, indem wir ſonſt in unendliche
Weitlaͤufftigkeiten verfallen wuͤrden; ſo
haben wir auch nichts weiter zu unterſu-
chen, als wie es zugehe, daß die Pflantzen
ſich naͤhren und wachſen, daß ſie leben und
ſterben, daß ſie ihres gleichen zeugen.
§. 385. Wir finden, daß alle Pflantzen
aus gewiſſen Theilen zuſammen geſetzet
ſind,
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/636>, abgerufen am 22.11.2024.
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