Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.die in der Erde befindlich. mahl wieder trocken werden und dadurchverfallen kan, sondern nach und nach aus- trocknet, wie ein Ziegel, den man anfangs in die Ziegel Scheune setzet, damit er sich nicht übertrocknen kan; so bleibet die Ma- terie feste bey einander und durch die Länge der Zeit wird sie abgehärtet, absonderlich wenn nach diesem entweder oben die Son- ne, oder in der Tieffe die unterirrdische Wärme das ihre dazu mit beyträget. Von andern Manieren lässet sich nicht viel sagen, weil es an Gründen fehlet, daraus man zu- länglich beweisen kan, was man muthmas- set. Daß aber auch selbst bey Kalck und Sand-Steinen noch andere Ursachen dazu kommen können; lässet sich aus einigen Ob- servationen muthmassen, die man hin und wieder antrifft. Dergleichen ist diejenige, welche Gassendus von Fabricio erhalten. Als dieser in seiner Jugend zu Avignon stu- dirte und an die Rhone gieng sich daselbst abzuwaschen, verwunderte er sich, daß der Grund, der vor diesem weich gewesen war, sich in viele Klümplein wie harte Eyer zusammen gezogen hatte, noch mehr aber als er nach einigen Tagen wieder kam und fand, daß sie zu harten Steinen worden wa- ren: dergleichen auch denen wiederfahren, die er mit sich genommen hatte. Hier muß die Festigkeit und Härte von einer besonde- ren Materie kommen seyn, die sich mit der schlei- O o 2
die in der Erde befindlich. mahl wieder trocken werden und dadurchverfallen kan, ſondern nach und nach aus- trocknet, wie ein Ziegel, den man anfangs in die Ziegel Scheune ſetzet, damit er ſich nicht uͤbertrocknen kan; ſo bleibet die Ma- terie feſte bey einander und durch die Laͤnge der Zeit wird ſie abgehaͤrtet, abſonderlich wenn nach dieſem entweder oben die Son- ne, oder in der Tieffe die unterirrdiſche Waͤrme das ihre dazu mit beytraͤget. Von andern Manieren laͤſſet ſich nicht viel ſagen, weil es an Gruͤnden fehlet, daraus man zu- laͤnglich beweiſen kan, was man muthmaſ- ſet. Daß aber auch ſelbſt bey Kalck und Sand-Steinen noch andere Urſachen dazu kommen koͤnnen; laͤſſet ſich aus einigen Ob- ſervationen muthmaſſen, die man hin und wieder antrifft. Dergleichen iſt diejenige, welche Gaſſendus von Fabricio erhalten. Als dieſer in ſeiner Jugend zu Avignon ſtu- dirte und an die Rhone gieng ſich daſelbſt abzuwaſchen, verwunderte er ſich, daß der Grund, der vor dieſem weich geweſen war, ſich in viele Kluͤmplein wie harte Eyer zuſammen gezogen hatte, noch mehr aber als er nach einigen Tagen wieder kam und fand, daß ſie zu harten Steinen worden wa- ren: dergleichen auch denen wiederfahren, die er mit ſich genommen hatte. Hier muß die Feſtigkeit und Haͤrte von einer beſonde- ren Materie kommen ſeyn, die ſich mit der ſchlei- O o 2
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die in der Erde befindlich.
mahl wieder trocken werden und dadurch
verfallen kan, ſondern nach und nach aus-
trocknet, wie ein Ziegel, den man anfangs
in die Ziegel Scheune ſetzet, damit er ſich
nicht uͤbertrocknen kan; ſo bleibet die Ma-
terie feſte bey einander und durch die Laͤnge
der Zeit wird ſie abgehaͤrtet, abſonderlich
wenn nach dieſem entweder oben die Son-
ne, oder in der Tieffe die unterirrdiſche
Waͤrme das ihre dazu mit beytraͤget. Von
andern Manieren laͤſſet ſich nicht viel ſagen,
weil es an Gruͤnden fehlet, daraus man zu-
laͤnglich beweiſen kan, was man muthmaſ-
ſet. Daß aber auch ſelbſt bey Kalck und
Sand-Steinen noch andere Urſachen dazu
kommen koͤnnen; laͤſſet ſich aus einigen Ob-
ſervationen muthmaſſen, die man hin und
wieder antrifft. Dergleichen iſt diejenige,
welche Gaſſendus von Fabricio erhalten.
Als dieſer in ſeiner Jugend zu Avignon ſtu-
dirte und an die Rhone gieng ſich daſelbſt
abzuwaſchen, verwunderte er ſich, daß der
Grund, der vor dieſem weich geweſen
war, ſich in viele Kluͤmplein wie harte Eyer
zuſammen gezogen hatte, noch mehr aber
als er nach einigen Tagen wieder kam und
fand, daß ſie zu harten Steinen worden wa-
ren: dergleichen auch denen wiederfahren, die
er mit ſich genommen hatte. Hier muß
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ren Materie kommen ſeyn, die ſich mit der
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