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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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und andern Feuer-Zeichen.
Wetter A. 1717. in eben dem Monathe zu
Eperies in Ungarn in den Kirch-Thurm
einschlug, fiel ein Studiosus, der an dem
Fenster des Thurmes stund, wo der
Blitz hernieder fuhr, darnieder als wenn
er tod wäre: da man ihm aber die Ader öf-
nete, kam er wieder zu sich selbst (b). Glei-
chergestalt wurden zu Dublin in Schott-
land ein Mann und Weib, die der Don-
ner rührete, taub und stumm (c).

§. 330.

Die gewaltigsten WürckungenWür-
ckungen
des Don-
ner-Wet-
ters
durch die
Krafft
der Lufft.

verrichtet das Donner-Wetter durch die
vermehrte ausdehnende Krafft der Lufft.
Denn dieselben erfordern weiter nichts als
eine gewaltsame Krafft, der sie zu wieder-
stehen nicht vermögend sind, und dergleichen
können wir bey dem Donner-Wetter nir-
gends finden als in der Lufft (§. 321), haben
auch um soviel weniger daran zu zweiffeln,
jemehr wir davon durch das Breßlauische
aus dem Back-Offen gelauffene Feuer (§.
128 T. II. Exp.) und durch den Zellerfeldi-
schen Zufall (§. 326) vergewissert wer-
den. Es behält aber der Blitz seine Krafft
die Lufft, wo er durchfähret, zuerhitzen und
zusammen zu drucken, folgends ihre ausdeh-
nende Krafft zu vermehren (§ 327), so lan-
ge die Flamme bey einander bleibet und sich
nicht zertheilen kan. Und da es in starcker
Bewegung ist, suchet er eben überall im Ge-
bäude seinen Ausgang: wenn er ihn nun

nicht
(b) Ibid. p. 66.
(c) Ibid. p. 157
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und andern Feuer-Zeichen.
Wetter A. 1717. in eben dem Monathe zu
Eperies in Ungarn in den Kirch-Thurm
einſchlug, fiel ein Studioſus, der an dem
Fenſter des Thurmes ſtund, wo der
Blitz hernieder fuhr, darnieder als wenn
er tod waͤre: da man ihm aber die Ader oͤf-
nete, kam er wieder zu ſich ſelbſt (b). Glei-
chergeſtalt wurden zu Dublin in Schott-
land ein Mann und Weib, die der Don-
ner ruͤhrete, taub und ſtumm (c).

§. 330.

Die gewaltigſten WuͤrckungenWuͤr-
ckungen
des Don-
ner-Wet-
ters
durch die
Krafft
der Lufft.

verrichtet das Donner-Wetter durch die
vermehrte ausdehnende Krafft der Lufft.
Denn dieſelben erfordern weiter nichts als
eine gewaltſame Krafft, der ſie zu wieder-
ſtehen nicht vermoͤgend ſind, und dergleichen
koͤnnen wir bey dem Donner-Wetter nir-
gends finden als in der Lufft (§. 321), haben
auch um ſoviel weniger daran zu zweiffeln,
jemehr wir davon durch das Breßlauiſche
aus dem Back-Offen gelauffene Feuer (§.
128 T. II. Exp.) und durch den Zellerfeldi-
ſchen Zufall (§. 326) vergewiſſert wer-
den. Es behaͤlt aber der Blitz ſeine Krafft
die Lufft, wo er durchfaͤhret, zuerhitzen und
zuſammen zu drucken, folgends ihre ausdeh-
nende Krafft zu vermehren (§ 327), ſo lan-
ge die Flamme bey einander bleibet und ſich
nicht zertheilen kan. Und da es in ſtarcker
Bewegung iſt, ſuchet er eben uͤberall im Ge-
baͤude ſeinen Ausgang: wenn er ihn nun

nicht
(b) Ibid. p. 66.
(c) Ibid. p. 157
F f 5
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[457/0493] und andern Feuer-Zeichen. Wetter A. 1717. in eben dem Monathe zu Eperies in Ungarn in den Kirch-Thurm einſchlug, fiel ein Studioſus, der an dem Fenſter des Thurmes ſtund, wo der Blitz hernieder fuhr, darnieder als wenn er tod waͤre: da man ihm aber die Ader oͤf- nete, kam er wieder zu ſich ſelbſt (b). Glei- chergeſtalt wurden zu Dublin in Schott- land ein Mann und Weib, die der Don- ner ruͤhrete, taub und ſtumm (c). §. 330. Die gewaltigſten Wuͤrckungen verrichtet das Donner-Wetter durch die vermehrte ausdehnende Krafft der Lufft. Denn dieſelben erfordern weiter nichts als eine gewaltſame Krafft, der ſie zu wieder- ſtehen nicht vermoͤgend ſind, und dergleichen koͤnnen wir bey dem Donner-Wetter nir- gends finden als in der Lufft (§. 321), haben auch um ſoviel weniger daran zu zweiffeln, jemehr wir davon durch das Breßlauiſche aus dem Back-Offen gelauffene Feuer (§. 128 T. II. Exp.) und durch den Zellerfeldi- ſchen Zufall (§. 326) vergewiſſert wer- den. Es behaͤlt aber der Blitz ſeine Krafft die Lufft, wo er durchfaͤhret, zuerhitzen und zuſammen zu drucken, folgends ihre ausdeh- nende Krafft zu vermehren (§ 327), ſo lan- ge die Flamme bey einander bleibet und ſich nicht zertheilen kan. Und da es in ſtarcker Bewegung iſt, ſuchet er eben uͤberall im Ge- baͤude ſeinen Ausgang: wenn er ihn nun nicht Wuͤr- ckungen des Don- ner-Wet- ters durch die Krafft der Lufft. (b) Ibid. p. 66. (c) Ibid. p. 157 F f 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/493>, abgerufen am 22.11.2024.