nemlich wenn im ersten Falle die Lufft ver- dicket, im andern aber verdünnet wird: so kan auch die Verdickung der eintzelen Dünste mit der Verdickung der gantzen Menge und gleichfalls die Verdünnung der eintzelen mit der Verdünnung der gantzen Menge sich zugleich ereignen.
§. 253.
Weil die dicken Dünste ein di-Beschaf- fenheit der dicken und dün- nen Dün- ste. ckes Häutlein haben, so sind sie wäßerig und kommen den Wasser-Tröpflein nahe. Hingegen weil die dünnen ein dünnes Häutlein haben (§. 252), so sind sie nicht wässerig und kommen den Wasser-Tröpf- lein nicht mehr nahe. Wenn demnach in der Lufft viel grobe Dünste sind, so ist die- selbe feuchte. Hiugegen wenn die Dünste sehr subtil und die gantze Menge derselben dünne ist, so ist die Lufft nicht feuchte. Da nun das Hygrometer zeiget, wenn die Lufft feuchte, und wenn sie trocken ist (§. 96. T. II. Exper.); so erkennet man dadurch, ob entweder grobe, oder dünne Dünste, oder auch gar keine in der Lufft sind. Und zwar siehet man, daß die Dünste um soviel wäs- seriger sind, je schneller sich die Aenderun- gen im Hygrometer ereignen.
§. 254.
Weil die dünne Dünste dünneWenn und war- umb die Dünste hoch stei- Häutlein und eine grosse Höhle haben (§. 252); so sind sie auch von sehr leichter Art (§. 4. T. I. Exper.). Und demnach stei-
gen
der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.
nemlich wenn im erſten Falle die Lufft ver- dicket, im andern aber verduͤnnet wird: ſo kan auch die Verdickung der eintzelen Duͤnſte mit der Verdickung der gantzen Menge und gleichfalls die Verduͤnnung der eintzelen mit der Verduͤnnung der gantzen Menge ſich zugleich ereignen.
§. 253.
Weil die dicken Duͤnſte ein di-Beſchaf- fenheit der dicken und duͤn- nen Duͤn- ſte. ckes Haͤutlein haben, ſo ſind ſie waͤßerig und kommen den Waſſer-Troͤpflein nahe. Hingegen weil die duͤnnen ein duͤnnes Haͤutlein haben (§. 252), ſo ſind ſie nicht waͤſſerig und kommen den Waſſer-Troͤpf- lein nicht mehr nahe. Wenn demnach in der Lufft viel grobe Duͤnſte ſind, ſo iſt die- ſelbe feuchte. Hiugegen wenn die Duͤnſte ſehr ſubtil und die gantze Menge derſelben duͤnne iſt, ſo iſt die Lufft nicht feuchte. Da nun das Hygrometer zeiget, wenn die Lufft feuchte, und wenn ſie trocken iſt (§. 96. T. II. Exper.); ſo erkennet man dadurch, ob entweder grobe, oder duͤnne Duͤnſte, oder auch gar keine in der Lufft ſind. Und zwar ſiehet man, daß die Duͤnſte um ſoviel waͤſ- ſeriger ſind, je ſchneller ſich die Aenderun- gen im Hygrometer ereignen.
§. 254.
Weil die duͤnne Duͤnſte duͤnneWenn und war- umb die Duͤnſte hoch ſtei- Haͤutlein und eine groſſe Hoͤhle haben (§. 252); ſo ſind ſie auch von ſehr leichter Art (§. 4. T. I. Exper.). Und demnach ſtei-
gen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0383"n="347"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.</hi></fw><lb/>
nemlich wenn im erſten Falle die Lufft ver-<lb/>
dicket, im andern aber verduͤnnet wird: ſo<lb/>
kan auch die Verdickung der eintzelen<lb/>
Duͤnſte mit der Verdickung der gantzen<lb/>
Menge und gleichfalls die Verduͤnnung der<lb/>
eintzelen mit der Verduͤnnung der gantzen<lb/>
Menge ſich zugleich ereignen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 253.</head><p>Weil die dicken Duͤnſte ein di-<noteplace="right">Beſchaf-<lb/>
fenheit<lb/>
der dicken<lb/>
und duͤn-<lb/>
nen Duͤn-<lb/>ſte.</note><lb/>
ckes Haͤutlein haben, ſo ſind ſie waͤßerig<lb/>
und kommen den Waſſer-Troͤpflein nahe.<lb/>
Hingegen weil die duͤnnen ein duͤnnes<lb/>
Haͤutlein haben (§. 252), ſo ſind ſie nicht<lb/>
waͤſſerig und kommen den Waſſer-Troͤpf-<lb/>
lein nicht mehr nahe. Wenn demnach in<lb/>
der Lufft viel grobe Duͤnſte ſind, ſo iſt die-<lb/>ſelbe feuchte. Hiugegen wenn die Duͤnſte<lb/>ſehr ſubtil und die gantze Menge derſelben<lb/>
duͤnne iſt, ſo iſt die Lufft nicht feuchte. Da<lb/>
nun das Hygrometer zeiget, wenn die Lufft<lb/>
feuchte, und wenn ſie trocken iſt (§. 96. <hirendition="#aq">T.<lb/>
II. Exper.</hi>); ſo erkennet man dadurch, ob<lb/>
entweder grobe, oder duͤnne Duͤnſte, oder<lb/>
auch gar keine in der Lufft ſind. Und zwar<lb/>ſiehet man, daß die Duͤnſte um ſoviel waͤſ-<lb/>ſeriger ſind, je ſchneller ſich die Aenderun-<lb/>
gen im Hygrometer ereignen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 254.</head><p>Weil die duͤnne Duͤnſte duͤnne<noteplace="right">Wenn<lb/>
und war-<lb/>
umb die<lb/>
Duͤnſte<lb/>
hoch ſtei-</note><lb/>
Haͤutlein und eine groſſe Hoͤhle haben (§.<lb/>
252); ſo ſind ſie auch von ſehr leichter Art<lb/>
(§. 4. <hirendition="#aq">T. I. Exper.</hi>). Und demnach ſtei-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gen</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[347/0383]
der Duͤnſte, Nebel und Wolcken.
nemlich wenn im erſten Falle die Lufft ver-
dicket, im andern aber verduͤnnet wird: ſo
kan auch die Verdickung der eintzelen
Duͤnſte mit der Verdickung der gantzen
Menge und gleichfalls die Verduͤnnung der
eintzelen mit der Verduͤnnung der gantzen
Menge ſich zugleich ereignen.
§. 253. Weil die dicken Duͤnſte ein di-
ckes Haͤutlein haben, ſo ſind ſie waͤßerig
und kommen den Waſſer-Troͤpflein nahe.
Hingegen weil die duͤnnen ein duͤnnes
Haͤutlein haben (§. 252), ſo ſind ſie nicht
waͤſſerig und kommen den Waſſer-Troͤpf-
lein nicht mehr nahe. Wenn demnach in
der Lufft viel grobe Duͤnſte ſind, ſo iſt die-
ſelbe feuchte. Hiugegen wenn die Duͤnſte
ſehr ſubtil und die gantze Menge derſelben
duͤnne iſt, ſo iſt die Lufft nicht feuchte. Da
nun das Hygrometer zeiget, wenn die Lufft
feuchte, und wenn ſie trocken iſt (§. 96. T.
II. Exper.); ſo erkennet man dadurch, ob
entweder grobe, oder duͤnne Duͤnſte, oder
auch gar keine in der Lufft ſind. Und zwar
ſiehet man, daß die Duͤnſte um ſoviel waͤſ-
ſeriger ſind, je ſchneller ſich die Aenderun-
gen im Hygrometer ereignen.
Beſchaf-
fenheit
der dicken
und duͤn-
nen Duͤn-
ſte.
§. 254. Weil die duͤnne Duͤnſte duͤnne
Haͤutlein und eine groſſe Hoͤhle haben (§.
252); ſo ſind ſie auch von ſehr leichter Art
(§. 4. T. I. Exper.). Und demnach ſtei-
gen
Wenn
und war-
umb die
Duͤnſte
hoch ſtei-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/383>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.