Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.Er hatte sich durch seine literarischen Streitig- König Alphons von Neapel, der Wissenschaft Jean Mery, ein berühmter französischer Wund- H
Er hatte ſich durch ſeine literariſchen Streitig- König Alphons von Neapel, der Wiſſenſchaft Jean Mery, ein berühmter franzöſiſcher Wund- H
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Er hatte ſich durch ſeine literariſchen Streitig-
keiten viele Feinde zugezogen. Ein gewiſſer de la
Monnaye hatte Anmerkungen zu einem ähnlichen
Pamphlet des Menage geſchrieben, die er aber bei
deſſen Leben nicht herausgeben wollte, um jeden
Streit mit ihm zu vermeiden. Als nach Menage’s
Tode ein heftiger Feind deſſelben ihn überreden
wollte, ſeine Anmerkungen jetzt bekannt zu machen,
lehnte er es ab, und gab ſcherzhaft zur Antwort:
Wir wollen jetzt den guten Menage zufrieden laſſen;
er war ein zu braver Mann, als daß man ihm
nicht gut ſeyn müßte. Laſſen wir den nun auch
ruhen, deſſen Verſe und Proſa uns ſo oft eingeſchlä-
fert haben.
König Alphons von Neapel, der Wiſſenſchaft
und Gelehrte ungemein liebte, ſandte einſt einen be-
rühmten Gelehrten, Namens Antonio Panornita,
nach Venedig, um die Venetianer zu erſuchen, ihm
nur einen Knochen aus dem Arme des Livius zu
ſchicken. Er war ſo glücklich, ſeinen Wunſch erfüllt
zu ſehen.
Jean Mery, ein berühmter franzöſiſcher Wund-
arzt, kam im achtzehnten Jahre nach Paris, um
daſelbſt im Hôtel-Dieu unterrichtet zu werden. Er
beſaß eine ſolche Liebe zu ſeiner Kunſt, daß er ſich
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