Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.gefallen, oder, wie man zu sagen pflegt, wie vom Zaune gebrochen, da stehen. -- Die Zeit, in der wir leben, Muß die Entschuld'gung geben. "Je mehr bevölkert ein Land ist, desto reicher ist Ein Schriftsteller aus alter Zeit, der selbst Ka- gefallen, oder, wie man zu ſagen pflegt, wie vom Zaune gebrochen, da ſtehen. — Die Zeit, in der wir leben, Muß die Entſchuld’gung geben. »Je mehr bevölkert ein Land iſt, deſto reicher iſt Ein Schriftſteller aus alter Zeit, der ſelbſt Ka- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0110" n="94"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> gefallen, oder, wie man zu ſagen pflegt, wie vom<lb/> Zaune gebrochen, da ſtehen. —</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Die Zeit, in der wir leben,</l><lb/> <l>Muß die Entſchuld’gung geben.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>»Je mehr bevölkert ein Land iſt, deſto reicher iſt<lb/> es. Man ſieht hieraus, wie wichtig es ſey, daß<lb/> eine Regierung bei Fremden nicht auf die Religion<lb/> ſieht, in ſo fern ſie nur eine ſolche Religion haben,<lb/> welche die Arbeit befiehlt und den Gehorſam pre-<lb/> digt.«</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Ein Schriftſteller aus alter Zeit, der ſelbſt Ka-<lb/> tholik war, ſagt bei Gelegenheit der Verfolgung der<lb/> Proteſtanten: »Der Glaube in der Religion iſt eine<lb/> »innere Überzeugung, die von Gott kommt. Kann<lb/> »man nun wohl den Menſchen durch Verbannung,<lb/> »Gefängniß, Feuer, Rad und Galgen einen ſolchen<lb/> »Glauben beibringen? Gewiß, niemand wird ſich<lb/> »dieſes zu behaupten getrauen. Aber man kann<lb/> »durch dergleichen Leib- und Lebensſtrafen dieſelben<lb/> »zu gewiſſen Unternehmungen nöthigen, welche wider<lb/> »ihre Einſichten und die Empfindungen ihres Ge-<lb/> »wiſſens laufen. Die Verfolgung hilft alſo zu<lb/> »nichts, als daß ſie die Menſchen ſündigen machet.<lb/> »Nun aber frage ich, ob es Gott wohl gut heißen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [94/0110]
gefallen, oder, wie man zu ſagen pflegt, wie vom
Zaune gebrochen, da ſtehen. —
Die Zeit, in der wir leben,
Muß die Entſchuld’gung geben.
»Je mehr bevölkert ein Land iſt, deſto reicher iſt
es. Man ſieht hieraus, wie wichtig es ſey, daß
eine Regierung bei Fremden nicht auf die Religion
ſieht, in ſo fern ſie nur eine ſolche Religion haben,
welche die Arbeit befiehlt und den Gehorſam pre-
digt.«
Ein Schriftſteller aus alter Zeit, der ſelbſt Ka-
tholik war, ſagt bei Gelegenheit der Verfolgung der
Proteſtanten: »Der Glaube in der Religion iſt eine
»innere Überzeugung, die von Gott kommt. Kann
»man nun wohl den Menſchen durch Verbannung,
»Gefängniß, Feuer, Rad und Galgen einen ſolchen
»Glauben beibringen? Gewiß, niemand wird ſich
»dieſes zu behaupten getrauen. Aber man kann
»durch dergleichen Leib- und Lebensſtrafen dieſelben
»zu gewiſſen Unternehmungen nöthigen, welche wider
»ihre Einſichten und die Empfindungen ihres Ge-
»wiſſens laufen. Die Verfolgung hilft alſo zu
»nichts, als daß ſie die Menſchen ſündigen machet.
»Nun aber frage ich, ob es Gott wohl gut heißen
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