Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Kurtzer Unterricht
Das 4. Capitel.
Von den Trigonometrischen
Schriften.

§. 1. Mit dem/ was ich in der Trigono-
metrie gelehret/ kan man überall auskommen/
wo man Trigonometrische Rechnungen nö-
thig hat. Derowegen ist wohl kaum nöthig/
daß ich viel von Trigonometrischen Schrif-
ten rede.

§. 2. Doch damit ich etwas gedencke/ so
errinnere ich/ daß Joh. Regiomontanus (ei-
gentlich Müller genannt) zuerst ein Buch
von den Triangeln A. 1464 in öffentlichen
Druck befördert. Das erste Buch aber/ wel-
ches in dieser Materie kurtz/ deutlich und doch
ausführlich geschrieben worden/ ist des Phi-
lippi Lansbergii Geometria Triangulo-
rum,
die er A. 1591 zuerst heraus gegeben. Es
ist aber nachmals dieselbe zu Middelburg in
Seeland 1663 in fol. vermehrter aufgelegt
worden/ bestehet aus 11 Bogen und stehet zu
Anfange seiner Operum. Jn der Trigo-
nometria Sphaerica
bin ich ihm meistens
nachgefolget/ weil er selbe fast gantz und gar
aus den Elementis Euclidis deduciret/ da
man bey andern viele Lehrsätze aus des The-
adosii Libris Sphaericorum
(§. 8. c. 2)
zum
Grunde legen muß.

§. 3.
Kurtzer Unterricht
Das 4. Capitel.
Von den Trigonometriſchen
Schriften.

§. 1. Mit dem/ was ich in der Trigono-
metrie gelehret/ kan man uͤberall auskommen/
wo man Trigonometriſche Rechnungen noͤ-
thig hat. Derowegen iſt wohl kaum noͤthig/
daß ich viel von Trigonometriſchen Schrif-
ten rede.

§. 2. Doch damit ich etwas gedencke/ ſo
errinnere ich/ daß Joh. Regiomontanus (ei-
gentlich Muͤller genannt) zuerſt ein Buch
von den Triangeln A. 1464 in oͤffentlichen
Druck befoͤrdert. Das erſte Buch aber/ wel-
ches in dieſer Materie kurtz/ deutlich und doch
ausfuͤhrlich geſchrieben worden/ iſt des Phi-
lippi Lansbergii Geometria Triangulo-
rum,
die er A. 1591 zuerſt heraus gegeben. Es
iſt aber nachmals dieſelbe zu Middelburg in
Seeland 1663 in fol. vermehrter aufgelegt
worden/ beſtehet aus 11 Bogen und ſtehet zu
Anfange ſeiner Operum. Jn der Trigo-
nometria Sphærica
bin ich ihm meiſtens
nachgefolget/ weil er ſelbe faſt gantz und gar
aus den Elementis Euclidis deduciret/ da
man bey andern viele Lehrſaͤtze aus des The-
adoſii Libris Sphæricorum
(§. 8. c. 2)
zum
Grunde legen muß.

§. 3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0458" n="424"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Kurtzer Unterricht</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das 4. Capitel.<lb/>
Von den Trigonometri&#x017F;chen<lb/>
Schriften.</hi> </head><lb/>
          <p>§. 1. Mit dem/ was ich in der Trigono-<lb/>
metrie gelehret/ kan man u&#x0364;berall auskommen/<lb/>
wo man Trigonometri&#x017F;che Rechnungen no&#x0364;-<lb/>
thig hat. Derowegen i&#x017F;t wohl kaum no&#x0364;thig/<lb/>
daß ich viel von Trigonometri&#x017F;chen Schrif-<lb/>
ten rede.</p><lb/>
          <p>§. 2. Doch damit ich etwas gedencke/ &#x017F;o<lb/>
errinnere ich/ daß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joh. Regiomontanus</hi></hi> (ei-<lb/>
gentlich <hi rendition="#fr">Mu&#x0364;ller</hi> genannt) zuer&#x017F;t ein Buch<lb/>
von den Triangeln <hi rendition="#aq">A.</hi> 1464 in o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Druck befo&#x0364;rdert. Das er&#x017F;te Buch aber/ wel-<lb/>
ches in die&#x017F;er Materie kurtz/ deutlich und doch<lb/>
ausfu&#x0364;hrlich ge&#x017F;chrieben worden/ i&#x017F;t des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Phi-<lb/>
lippi Lansbergii Geometria Triangulo-<lb/>
rum,</hi></hi> die er <hi rendition="#aq">A.</hi> 1591 zuer&#x017F;t heraus gegeben. Es<lb/>
i&#x017F;t aber nachmals die&#x017F;elbe zu Middelburg in<lb/>
Seeland 1663 <hi rendition="#aq">in fol.</hi> vermehrter aufgelegt<lb/>
worden/ be&#x017F;tehet aus 11 Bogen und &#x017F;tehet zu<lb/>
Anfange &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Operum.</hi> Jn der <hi rendition="#aq">Trigo-<lb/>
nometria Sphærica</hi> bin ich ihm mei&#x017F;tens<lb/>
nachgefolget/ weil er &#x017F;elbe fa&#x017F;t gantz und gar<lb/>
aus den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Elementis Euclidis</hi> deducir</hi>et/ da<lb/>
man bey andern viele Lehr&#x017F;a&#x0364;tze aus des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">The-<lb/>
ado&#x017F;ii Libris Sphæricorum</hi> (§. 8. c. 2)</hi> zum<lb/>
Grunde legen muß.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 3.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[424/0458] Kurtzer Unterricht Das 4. Capitel. Von den Trigonometriſchen Schriften. §. 1. Mit dem/ was ich in der Trigono- metrie gelehret/ kan man uͤberall auskommen/ wo man Trigonometriſche Rechnungen noͤ- thig hat. Derowegen iſt wohl kaum noͤthig/ daß ich viel von Trigonometriſchen Schrif- ten rede. §. 2. Doch damit ich etwas gedencke/ ſo errinnere ich/ daß Joh. Regiomontanus (ei- gentlich Muͤller genannt) zuerſt ein Buch von den Triangeln A. 1464 in oͤffentlichen Druck befoͤrdert. Das erſte Buch aber/ wel- ches in dieſer Materie kurtz/ deutlich und doch ausfuͤhrlich geſchrieben worden/ iſt des Phi- lippi Lansbergii Geometria Triangulo- rum, die er A. 1591 zuerſt heraus gegeben. Es iſt aber nachmals dieſelbe zu Middelburg in Seeland 1663 in fol. vermehrter aufgelegt worden/ beſtehet aus 11 Bogen und ſtehet zu Anfange ſeiner Operum. Jn der Trigo- nometria Sphærica bin ich ihm meiſtens nachgefolget/ weil er ſelbe faſt gantz und gar aus den Elementis Euclidis deduciret/ da man bey andern viele Lehrſaͤtze aus des The- adoſii Libris Sphæricorum (§. 8. c. 2) zum Grunde legen muß. §. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/458
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 4. Halle (Saale), 1710. , S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende04_1710/458>, abgerufen am 24.11.2024.