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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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Anfangs-Gründe
klein geriebene Kreide in friescher Milch
ein und übertraget damit den Stein. De-
cket den Deckel darauf/ verbindet die For-
me mit eisernem Drathe und verschmieret
so wol die Fugen als den Drath mit eurem
Teige. Jn dem Deckel lasset nicht allein
ein Loch/ dadurch ihr das geschmoltzene Me-
tall hinein giessen könnet; sondern auch ein
Luft-Loch/ dadurch die Luft aus der Forme
fahren kan/ damit der Spiegel nicht Bla-
sen bekommet.

So ist geschehen/ was man verlangete.

Die 5. Aufgabe.

37. Einen Spiegel aus Metall zu
giessen.

Auflösung.
1. Nehmet neues Kupfer 8 Theile/ Engli-
schen Zinn einen Theil/ Marchasit 5 Thei-
le und schmeltzet sie zusammen.
2. Wenn die Materie in Fluß gebracht wor-
den/ so langet mit einem warmen Eisen et-
was davon heraus und lasset es kalt wer-
den. Siehet es zu roth aus/ so thut noch
etwas Zinn hinein; ist es aber zu weiß/
noch etwas Kupfer: biß es die verlangete
Farbe bekommet.
3. Diese geschmoltzene Materie giesset in die
Forme und lasset sie kalt werden; so ist der
Spiegel gegossen. W. Z. T. W.
An-
Anfangs-Gruͤnde
klein geriebene Kreide in frieſcher Milch
ein und uͤbertraget damit den Stein. De-
cket den Deckel darauf/ verbindet die For-
me mit eiſernem Drathe und verſchmieret
ſo wol die Fugen als den Drath mit eurem
Teige. Jn dem Deckel laſſet nicht allein
ein Loch/ dadurch ihr das geſchmoltzene Me-
tall hinein gieſſen koͤnnet; ſondern auch ein
Luft-Loch/ dadurch die Luft aus der Forme
fahren kan/ damit der Spiegel nicht Bla-
ſen bekommet.

So iſt geſchehen/ was man verlangete.

Die 5. Aufgabe.

37. Einen Spiegel aus Metall zu
gieſſen.

Aufloͤſung.
1. Nehmet neues Kupfer 8 Theile/ Engli-
ſchen Zinn einen Theil/ Marchaſit 5 Thei-
le und ſchmeltzet ſie zuſammen.
2. Wenn die Materie in Fluß gebracht wor-
den/ ſo langet mit einem warmen Eiſen et-
was davon heraus und laſſet es kalt wer-
den. Siehet es zu roth aus/ ſo thut noch
etwas Zinn hinein; iſt es aber zu weiß/
noch etwas Kupfer: biß es die verlangete
Farbe bekommet.
3. Dieſe geſchmoltzene Materie gieſſet in die
Forme und laſſet ſie kalt werden; ſo iſt der
Spiegel gegoſſen. W. Z. T. W.
An-
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[56/0066] Anfangs-Gruͤnde klein geriebene Kreide in frieſcher Milch ein und uͤbertraget damit den Stein. De- cket den Deckel darauf/ verbindet die For- me mit eiſernem Drathe und verſchmieret ſo wol die Fugen als den Drath mit eurem Teige. Jn dem Deckel laſſet nicht allein ein Loch/ dadurch ihr das geſchmoltzene Me- tall hinein gieſſen koͤnnet; ſondern auch ein Luft-Loch/ dadurch die Luft aus der Forme fahren kan/ damit der Spiegel nicht Bla- ſen bekommet. So iſt geſchehen/ was man verlangete. Die 5. Aufgabe. 37. Einen Spiegel aus Metall zu gieſſen. Aufloͤſung. 1. Nehmet neues Kupfer 8 Theile/ Engli- ſchen Zinn einen Theil/ Marchaſit 5 Thei- le und ſchmeltzet ſie zuſammen. 2. Wenn die Materie in Fluß gebracht wor- den/ ſo langet mit einem warmen Eiſen et- was davon heraus und laſſet es kalt wer- den. Siehet es zu roth aus/ ſo thut noch etwas Zinn hinein; iſt es aber zu weiß/ noch etwas Kupfer: biß es die verlangete Farbe bekommet. 3. Dieſe geſchmoltzene Materie gieſſet in die Forme und laſſet ſie kalt werden; ſo iſt der Spiegel gegoſſen. W. Z. T. W. An-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/66>, abgerufen am 21.11.2024.