Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite


Anfangs-Gründe
der
Chronologie.
Die 1. Erklährung.

1.

DJe Chronologie ist eine Wis-
senschaft die Zeit auszumessen.

Die 2. Erklährung.

2. Die Zeit/ welche vorbey streichet/
in dem die
Sonne einmal umb die Erde
herumb kommet/ nennet man einen
Tag. Es heisset aber auch der Tag
die Zeit/ welche die Sonne über unse-
rem Horizont zu bringet; und die
Nacht/ welche sie sich unter unserem
Horizont verweilet. Jenen nennen
wir den natürlichen Tag; diesen a-
ber schlechter dinges Tag.

Der 1. Zusatz.

3. Weil die eigene Bewegung der Son-
ne umb das Apogaeum längsamer ist als um
das Perigaeum; so müssen die natürlichen
Tage im Sommer kürtzer als im Winter
seyn.

Der 2. Zusatz.

4. Auch werden die natürlichen Tage da-

her


Anfangs-Gruͤnde
der
Chronologie.
Die 1. Erklaͤhrung.

1.

DJe Chronologie iſt eine Wiſ-
ſenſchaft die Zeit auszumeſſen.

Die 2. Erklaͤhrung.

2. Die Zeit/ welche vorbey ſtreichet/
in dem die
Sonne einmal umb die Erde
herumb kommet/ nennet man einen
Tag. Es heiſſet aber auch der Tag
die Zeit/ welche die Sonne uͤber unſe-
rem Horizont zu bringet; und die
Nacht/ welche ſie ſich unter unſerem
Horizont verweilet. Jenen nennen
wir den natuͤrlichen Tag; dieſen a-
ber ſchlechter dinges Tag.

Der 1. Zuſatz.

3. Weil die eigene Bewegung der Son-
ne umb das Apogæum laͤngſamer iſt als um
das Perigæum; ſo muͤſſen die natuͤrlichen
Tage im Sommer kuͤrtzer als im Winter
ſeyn.

Der 2. Zuſatz.

4. Auch werden die natuͤrlichen Tage da-

her
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0561" n="501"/>
        <fw place="top" type="header">
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </fw>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde<lb/>
der<lb/><hi rendition="#g">Chronologie.</hi></hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 1. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">D</hi>Je Chronologie i&#x017F;t eine Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaft die Zeit auszume&#x017F;&#x017F;en.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die 2. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
            <p>2. <hi rendition="#fr">Die Zeit/ welche vorbey &#x017F;treichet/<lb/>
in dem die</hi> S<hi rendition="#fr">onne einmal umb die Erde<lb/>
herumb kommet/ nennet man einen<lb/>
Tag. Es hei&#x017F;&#x017F;et aber auch der Tag<lb/>
die Zeit/ welche die Sonne u&#x0364;ber un&#x017F;e-<lb/>
rem Horizont zu bringet; und die<lb/>
Nacht/ welche &#x017F;ie &#x017F;ich unter un&#x017F;erem<lb/>
Horizont verweilet. Jenen nennen<lb/>
wir den natu&#x0364;rlichen Tag; die&#x017F;en a-<lb/>
ber &#x017F;chlechter dinges Tag.</hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>3. Weil die eigene Bewegung der Son-<lb/>
ne umb das <hi rendition="#aq">Apogæum</hi> la&#x0364;ng&#x017F;amer i&#x017F;t als um<lb/>
das <hi rendition="#aq">Perigæum;</hi> &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die natu&#x0364;rlichen<lb/>
Tage im Sommer ku&#x0364;rtzer als im Winter<lb/>
&#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
              <p>4. Auch werden die natu&#x0364;rlichen Tage da-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">her</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[501/0561] Anfangs-Gruͤnde der Chronologie. Die 1. Erklaͤhrung. 1. DJe Chronologie iſt eine Wiſ- ſenſchaft die Zeit auszumeſſen. Die 2. Erklaͤhrung. 2. Die Zeit/ welche vorbey ſtreichet/ in dem die Sonne einmal umb die Erde herumb kommet/ nennet man einen Tag. Es heiſſet aber auch der Tag die Zeit/ welche die Sonne uͤber unſe- rem Horizont zu bringet; und die Nacht/ welche ſie ſich unter unſerem Horizont verweilet. Jenen nennen wir den natuͤrlichen Tag; dieſen a- ber ſchlechter dinges Tag. Der 1. Zuſatz. 3. Weil die eigene Bewegung der Son- ne umb das Apogæum laͤngſamer iſt als um das Perigæum; ſo muͤſſen die natuͤrlichen Tage im Sommer kuͤrtzer als im Winter ſeyn. Der 2. Zuſatz. 4. Auch werden die natuͤrlichen Tage da- her

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/561
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/561>, abgerufen am 21.11.2024.