Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.Anfangs-Gründe weil der halbe Diameter wegen der Wei-te des von der Erde in gegenwärtiger Materie fast für nichts zu achten. Da nun AP mit BM parallel ist/ wisset ihr auch den Winckel DMA (§. 92 Geom.) unter welchem der halbe Diameter der Er- de AD aus dem Marte gesehen wird/ das ist/ seine parallaxin: welche man finden solte. Die 1. Anmerckung. 565. Wenn der Observator nicht im AEquatore Die 2. Anmerckung. 566. Wenn Mars nicht im AEquatore ist/ so bewe- Die 3. Anmerckung. 567. Weil die Sterne/ wenn sie in den sechsten wohl
Anfangs-Gruͤnde weil der halbe Diameter wegen der Wei-te des ♂ von der Erde in gegenwaͤrtiger Materie faſt fuͤr nichts zu achten. Da nun AP mit BM parallel iſt/ wiſſet ihr auch den Winckel DMA (§. 92 Geom.) unter welchem der halbe Diameter der Er- de AD aus dem Marte geſehen wird/ das iſt/ ſeine parallaxin: welche man finden ſolte. Die 1. Anmerckung. 565. Wenn der Obſervator nicht im Æquatore Die 2. Anmerckung. 566. Wenn Mars nicht im Æquatore iſt/ ſo bewe- Die 3. Anmerckung. 567. Weil die Sterne/ wenn ſie in den ſechſten wohl
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <list> <item><pb facs="#f0448" n="424"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gruͤnde</hi></fw><lb/> weil der halbe Diameter wegen der Wei-<lb/> te des ♂ von der Erde in gegenwaͤrtiger<lb/> Materie faſt fuͤr nichts zu achten. Da<lb/> nun <hi rendition="#aq">AP</hi> mit <hi rendition="#aq">BM</hi> parallel iſt/ wiſſet ihr<lb/> auch den Winckel <hi rendition="#aq">DMA (§. 92 Geom.)</hi><lb/> unter welchem der halbe Diameter der Er-<lb/> de <hi rendition="#aq">AD</hi> aus dem <hi rendition="#aq">Marte</hi> geſehen wird/ das<lb/> iſt/ ſeine <hi rendition="#aq">parallaxin:</hi> welche man finden<lb/> ſolte.</item> </list> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p>565. Wenn der Obſervator nicht im <hi rendition="#aq">Æquatore</hi><lb/> iſt/ ſondern in einem Parallel-Circul/ ſo iſt die <hi rendition="#aq">Paral-<lb/> laxis</hi> nicht mehr der Bogen <hi rendition="#aq">PM</hi>/ ſondern ein kleinerer/<lb/> der ſich zu jenem verhaͤlt wie <hi rendition="#aq">DA</hi> zu <hi rendition="#aq">BA</hi>/ das iſt/ wie<lb/> der <hi rendition="#aq">Sinus</hi> der Hoͤhe des <hi rendition="#aq">Æquatoris</hi> zum <hi rendition="#aq">Sin. Tot.</hi><lb/> Derowegen koͤnnet ihr aus eurer obſervirten <hi rendition="#aq">paral-<lb/> laxi</hi> die unter dem <hi rendition="#aq">Æquatore</hi> leicht finden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p>566. Wenn <hi rendition="#aq">Mars</hi> nicht im <hi rendition="#aq">Æquatore</hi> iſt/ ſo bewe-<lb/> get er ſich in einem Circul/ der mit ihm parallel iſt/<lb/> und daher bekommet ihr den Winckel/ unter welchem<lb/> der halbe Diameter nicht der gantzen Erde/ ſondern e-<lb/> ben deſſelben Parallel-Circuls an der Erde geſehen<lb/> wird. Dieſer Winckel aber verhaͤlt ſich zu jenem wie<lb/> der halbe Diameter des Parallel-Circuls zu dem hal-<lb/> ben Diameter der Erde (weil die Winckel ſehr kleine<lb/> ſind)/ das iſt/ wie der <hi rendition="#aq">Coſinus</hi> der Declination des<lb/><hi rendition="#aq">Martis</hi> zum <hi rendition="#aq">Sin. Tot.</hi> Derowegen koͤnnet ihr aber-<lb/> mal aus der obſervirten <hi rendition="#aq">parallaxi</hi> diejenige finden/<lb/> welche er haben muͤſte/ wenn er ſelbſt im <hi rendition="#aq">Æquatore</hi><lb/> ſtuͤnde.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Die 3. Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p>567. Weil die Sterne/ wenn ſie in den ſechſten<lb/> Stunden-Circul/ das iſt/ von dem <hi rendition="#aq">Meridiano</hi> 90°<lb/> weg kommen/ dem Horizont ſehr nahe ſind/ und nicht<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wohl</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [424/0448]
Anfangs-Gruͤnde
weil der halbe Diameter wegen der Wei-
te des ♂ von der Erde in gegenwaͤrtiger
Materie faſt fuͤr nichts zu achten. Da
nun AP mit BM parallel iſt/ wiſſet ihr
auch den Winckel DMA (§. 92 Geom.)
unter welchem der halbe Diameter der Er-
de AD aus dem Marte geſehen wird/ das
iſt/ ſeine parallaxin: welche man finden
ſolte.
Die 1. Anmerckung.
565. Wenn der Obſervator nicht im Æquatore
iſt/ ſondern in einem Parallel-Circul/ ſo iſt die Paral-
laxis nicht mehr der Bogen PM/ ſondern ein kleinerer/
der ſich zu jenem verhaͤlt wie DA zu BA/ das iſt/ wie
der Sinus der Hoͤhe des Æquatoris zum Sin. Tot.
Derowegen koͤnnet ihr aus eurer obſervirten paral-
laxi die unter dem Æquatore leicht finden.
Die 2. Anmerckung.
566. Wenn Mars nicht im Æquatore iſt/ ſo bewe-
get er ſich in einem Circul/ der mit ihm parallel iſt/
und daher bekommet ihr den Winckel/ unter welchem
der halbe Diameter nicht der gantzen Erde/ ſondern e-
ben deſſelben Parallel-Circuls an der Erde geſehen
wird. Dieſer Winckel aber verhaͤlt ſich zu jenem wie
der halbe Diameter des Parallel-Circuls zu dem hal-
ben Diameter der Erde (weil die Winckel ſehr kleine
ſind)/ das iſt/ wie der Coſinus der Declination des
Martis zum Sin. Tot. Derowegen koͤnnet ihr aber-
mal aus der obſervirten parallaxi diejenige finden/
welche er haben muͤſte/ wenn er ſelbſt im Æquatore
ſtuͤnde.
Die 3. Anmerckung.
567. Weil die Sterne/ wenn ſie in den ſechſten
Stunden-Circul/ das iſt/ von dem Meridiano 90°
weg kommen/ dem Horizont ſehr nahe ſind/ und nicht
wohl
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |